Noras Abenteuer Teil 6 Der Frühstücksraum

Und wieder gibts einen Teil von Nora von mir. Diesmal werden sie in den Läden im Weihnachtsdorf ihr Unwesen treiben.

Nora und das Weihnachtsdorf (Teil 6): Der Frühstücksraum

Ich wachte in einem kuscheligen Himmelbett am nächsten Morgen auf mit meinem Teddy im Arm und einem Lächeln im Gesicht. Die Sonne schien ins Zimmer und es war einfach herrlich schön. So erholt war ich schon lange nicht mehr. Das einzige was an mich nagte war wie ich hierher gekommen war. Ich konnte mich nicht dran erinnern eingeschlafen zu sein. Seufzend und wiederwillig stand ich auf, ging ins angrenzende Bad und duschte erst mal ausgiebig. Dann putzte ich in aller Ruhe die Zähne zog mich an, föhnte meine Haare und schlüpfte schließlich aus meinem Zimmer in den Gang.
Es ging am Ende des Ganges eine Treppe hinunter. Also folgte ich ihr. Sie führte nicht in den Eingangsbereich sondern in einen weiteren Gang. Hier war ich noch nie gewesen. Wo kam der her? Wo sollte ich jetzt hin. Welcher Raum war der Richtige?
Doch da kam Chris schon auf den Flur und strahlte mich an als er mich entdeckte. „Na, gut geschlafen, Dornröschen?“
„Ich habe großartig geschlafen, aber Dornröschen will ich nicht sein“, antwortete ich ihm.
„Schneewittchen?“, schlug er vor.
Ich schüttelte mit dem Kopf.
„Rotkäppchen?“ Wieder ein Kopfschütteln.
„Rapunzel?“, erineutes heftiges Kopfschütteln.
„Vielleicht Frau Holle?“, war sein nächster Vorschlag.
„Ich will keine Märchenfigur sein“, stellte ich klar. „Die Heldinnen erleben immer Schreckliches.“
„Aber das Ende ist immer gut. Wünscht sich nicht jeder ein tolles Ende?“, hielt Chris dagegen. „Ich liebe Märchen.“
„Kein Wunder. Du bist ja auch praktisch eine Märchenfigur“, erinnerte ich ihn.
„Hey, ich bin real“, beschwerte Chris sich. „Ich bin hier, oder?“
„Ja, aber du wohnst in einem Weihnachtsdorf, dass für kaum jemanden sichtbar ist. Das ist für alle anderen etwa wie im Märchen. Selbst für mich wirkt es oft noch märchenhaft“, erkärte ich ihm.
„Hm“, brummte Chris nur unzufrieden mit meiner Erklärung, sagte aber nichts weiter dazu. „Lass uns am besten einfach frühstücken gehen.“ Und dann führte er mich in einen wundervollen Frühstücksraum.
Hier gab es viele Tische. Große und kleine und viele davon standen zusammen. Ein paar Zweiertische waren auch vorhanden. Außerdem gab es ein Buffet mit vielen Leckereien. Ein paar Bewohner des Dorfes waren schon zum Frühstück hergekommen. Wir stellten uns zu ihnen in die Reihe.
„Nimm einfach von jedem ein bisschen“, riet Chris mir. „Es lohnt sich.“
„Dann bist du Schuld, wenn ich platze“, warf ich ihm vor.
„So schnell platzt du nicht“, lachte Chris dröhnend. Offensichtlich amüsierte er sich mal wieder prächtig.
Als wir schließlich dran waren füllte ich mir tatsächlich einige Leckereien auf. Weihnachtsbrötchen mit Mandeln, Zimtmarmelade, Aromadüfte, Nussaufstrich, Lebkuchen und Apfelzimtsaft. Das hörte sich schon alles sehr weihnachtlich an. Auch Chris füllte sich seinen Teller voll und dann führte er uns zu einem der Zweiertische am Fenster. Der Schnee lag hoch auf den Wiesen und glitzerte in der Sonne. Ich sah ein paar Elfen, Zwerge und Wichtel in dem Raum verteilt, die das Essen gierig in sich hineinschlangen.
Ich dagegen genoss mein Essen in vollen zügen und unterhielt mich währenddessen mit Chris.
„Hast du mir noch irgendwelche Geheimnisse von dir zu berichten?“, fragte ich ihn kauend.
„Interessieren sie dich denn?“ Er sah sie aus funkelden Augen prüfend an.
„Hätte ich sonst gefragt?“, wollte ich entrüstet wissen.
„Na schön, was willst du denn hören?“ Offensichtlich wollte er es ihr nicht zu einfach machen.
„Du magst Weihnachten, kein Wunder. Das ist eben dein Job. Aber du liebst es auch stundenlang zu lesen und bist vernarrt in Märchen“, fasste ich zusammen. „Was noch?“
„Ich liebe Eis. Ich könnte stundenlang Eis in mich reinfuttern. Ich bin süchtig danach“, schwärmte er.
Ich lachte: „Ernsthaft. Das ist doch wieder nur so eine Wintersache.“
„Ist Eis nicht eher eine Sommersache? Zumindest dieses Eis?“, hielt er dagegen und zog eine Augenbrauche hoch.
„Vielleicht“, räumte ich ein.
„Und du? Was für Geheimnisse hast du?“, konterte er.
„Ich bin hier, oder?“, fragte ich ausweichend.
„Für mich ist das kein Geheimnis“, fand er.
„Hätte ja funktionieren können“, war mein Kommentar dazu.
„Netter Versuch, aber da musst du dich schon mehr ins Zeug legen um mich hinters Licht zu führen.“ Chris drohte mir lachend mit dem Finger und ich seufzte nur.
„Ich mag den Weihnachtsmann viel zu sehr“, gestand ich ihm dann unsicher. Keine Ahnung wieso ich das sagte. Klug war es eigentlich nicht.
„Da wird es schon interessanter“, grinste er zufrieden. „Mehr davon, bitte.“
Ich seufzte ergeben. „Chris, ich mag dich und ich find deine Welt faszinierend. Das kann ich nicht leugnen.“
„Heißt, das du willst bei mir bleiben?“, fragte er hoffnungsvoll.
„Chris …“ Oh, Mist! Was hatte ich getan? Ich wollte ihm keine Hoffnungen machen. Ich wusste ja nicht mal was ich selbst wollte.
„Schon, gut. War nur so eine Idee“, winkte er ab und machte Anstalten aufzustehen. Mit dem Frühstück waren wir schon lange fertig.
„Warte!“ Ich hielt seine Hand fest und er setzte sich wieder. „Lass mich in Ruhe darüber nachdenken, okay. Ich müsste mein ganzes Leben aufgeben, meine Familie. Das ist nichts, was ich leichtfertig entscheide. Ausserdem muss ich dich dafür auch erst besser kennen lernen. Ich mag dich. Du bist ein interessanter Mann, aber ich kann das nicht von heute auf morgen entscheiden.“
Er wurde wieder sanfter. „Das verstehe ich natürlich. Lass dir Zeit. So viel wie du willst.“
„Danke.“ Ich lächelte ihn an.
„Komm, lass uns die Läden stürmen“, forderte er mich auf. Also standen wir auf und brachten unser Tablett weg. Dann führte Chris mich zurück ins Weihnachtsdorf.

Tja, mit den Läden wurde zunächst nichts, aber beim nächsten Teil dann wirklich … Bin gespannt was ihr hierzu sagt.

8 Gedanken zu “Noras Abenteuer Teil 6 Der Frühstücksraum

Ich freu mich über jeden Zauberkommentar von euch.