Den nächsten Herrenhausteil habe ich schon vor einer Weile geschrieben. Ich bin nur noch nicht dazu gekommen ihn abzuschreiben.
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Was zuletzt geschah:
Moritz Freund Richard hatte eine Zeitmaschine gebaut, die Luisa in ihre Zeit zurück bringen konnte.Luisa ist in ihre Zeit gereist, aber Moritz folgte ihr.
Das alte Herrenhaus Teil 11
Geschockt sah ich mich zu Moritz um: „Was tust du hier?“
„Ich hatte erwartet, dass du dich freust mich zu sehen“, beklagte er sich. „Glaubst du, ich lasse dich einfach so gehen, ohne mich zu verabschieden?“
Ich stöhnte. „Was soll ich denn jetzt mit dir machen?“
„Keine Ahnung.“ Er sah sich verwirrt um. „Ziemlich laut hier.“
„Daran wirst du dich gewöhnen müssen“, riet ich ihm. „Komm, wir müssen auf dem schnellsten Weg zu meiner Wohnung. Wir laufen rum wie auf einem Kostümball.“
Ich zog Moritz mit mir und wir überquerten die Straßen, wobei er jedes mal verschreckt zusammen zuckte, wenn Autos vorbeifuhren.
„Was sind denn das für Dinger?“, fragte er entsetzt.
„Das sind Fahrzeuge wie eure Kutschen, nur weiter entwickelt“, erklärte ich.
Wir wurden in unseren Kostümen mehr als einmal seltsam angeschaut. Moritz sah sich um, wie ein fünfjähriger, der eine neue Welt entdeckte. Ich musste aufpassen, dass er nicht stehen blieb und versehentlich überfahren wurde.
„Was tragen die Leute hier denn für komische Kleidung?“, wollte er nun wissen.
„Im Moment sind wir es, die komische Kleidung tragen“, klärte ich ihn auf und zog ihn weiter. Ich war froh als wir in meiner Wohnung angekommen waren und dass ich meine Schlüssel dabei hatte und nicht in der Vergangenheit gelassen hatte. Ich schloss auf und schob Moritz hinein. Auch hier sah er sich wie ein kleines Kind um. Ich hoffte er ließ meine Wohnung heil.
Ich war froh, dass ich hier mein Handy wieder benutzen konnte. Ich schaltete es an und gab mein Passwort ein. Als ich gerade eine Handynummer eingeben wollte kam Moritz zu mir und stupste das Displey an. „Das Ding blinkt ja.“
„Es funktioniert ja auch wieder“, entgegnete ich nur augenrollend. Bevor ich jetzt die Nummer eintippen konnte schlang er seine Arme um mich und drehte mich zu sich um. „Wenigstens du bist normal.“ Dann küsste er mich heftig. Als ich mich wieder atemlos von ihm trennte lehnte er seinen Kopf an meinen.
„Moritz, ich muss dringend telefonieren, bitte.“ Wiederwillig löste ich mich von ihm.
Ich rief Colin an. Einen Freund von mir. Ich bestellte ihn zu mir. Er musste mir helfen. Außerdem konnte er Moritz was zum Anziehen leihen. Ich bat ihn etwas mitzubringen. Er fragte nicht nach.
„Moritz, ich geh mal kurz in mein Zimmer und ziehe mich um. Fass am besten nichts an und setzt dich aufs Sofa. Wenne es klingelt geh an die Tür“, wies ich ihn an.
„Klingelt?“, fragte er verständnislos und ich seufzte.
„Wirst du schon merken.“
Dann verließ ich ihn kurz um mich umzuziehen. Es war schön wieder in meiner eigenen Wohnung und meinen eigenen Welt zu sein. Nachdem ich das Kleid in eine Jeans und einen Pullover getauscht hatte ging ich zurück ins Wohnzimmer. Moritz hatte mein Bücherregal benutz und begutachtete gerade meine Bücher. Ich lächelte, ging zu ihm und legte ihm eine Hand auf seinen Arm.
„Ich hatte nicht erwartet hier eine Bibliothek vorzufinden“, bemerkte er staunend.
„Tja, ich stecke voller Überraschungen“, meinte ich lächelnd.
Als wir uns gerade wieder näherkamen klingelte es. Moirtz schrak zusammen.
„Das ist klingeln“, erklärte ich und ging zur Tür. Ich öffnete sie und Colin sah mich erwartungsvoll an. „Du hast was von Notfall gesagt.“
„Komm rein.“ Und schon zog ich ihn ins Wohnzimmer. Colin entdeckte Moritz sofort. Die beiden musterten sich kritisch.
„Wen hast du denn da abgeschleppt? Einen englischen Soldat?“, fragte Colin und musste sein Grinsen verbergen.
„Ich bin nicht aus England und ich habe sie auch nicht abgeschleppt“, protestierte Moritz sofort. „Wer ist das?“
„Schon gut, Moritz. Colin ist ein Freund von mir. Er wird dir helfen. Er hat ein paar Sachen für dich mitgebracht“, beruhigte ich ihn.
„Sachen?“, fragte dieser nur skeptisch.
„Eine Hose, Boxershorts, einen Pullover“, erklärte Colin ihm und zog de Sachen nacheinander aus seinem Rucksack. Dann reichte er ihm die Kleidung. Moritz sah ihn nur verdutzt an.
„Könntest du die Sachen anziehen?“, fragte ich und führte ihn in mein Zimmer.
„Wie?“, fragte er nur.
„Du schaffst das schon. Hosen trägst du nicht zum ersten mal, oder?“
Er nickte verwirrt vor sich hin und ich ließ ihn allein. Dann ging ich zu Colin zurück.
„Mal im Ernst, Luisa. Wo hast du den denn aufgegabelt?“ Skeptisch sah er mich an.
„Du würdest mir eh nicht glauben“, befürchtete ich.
Er hatte mich längst auf meiner Couch niedergelassen und forderte mich auf: „Versuch es!“
Und dann erzählte ich ihm alles. Von meiner Reise in die Vergangenheit, von Moritz. Einfach alles. Colin warf mir wie erwartet einen skeptischen Blick zu. „Du weißt wie verrückt das klingt, oder?“
„Ja, ich weiß“, seufzte ich nur. War ja klar.
Colin nickte und stellte dann nur fest: „Wenn es stimmt, was du sagst, hast du ein ernsthaftes Problem. “
„Ich weiß“, wiederholte ich nur.
„Okay, mal angenommen ich glaube dir. Dann könnte ich dir helfen.“
Ich seufzte erleichtert. Das hatte ich gehofft. Doch bevor wir das weiter besprechen konnten kam Moritz ins Wohnzimmer und mir stockte der Atem. Die Jeans hing ihm tief in die Hüften, er trug keine Schuhe und er hatte das T-Shirt verkehrt herum angezogen, aber in Colins Outfit sah er einfach zum Anbeißen aus. Wir sahen uns einige Augenblicke einfach nur an und hielten einander mit Blicken fest. Ich war sprachlos und er lächelte schief. Mein Atem ging gleich ein paar Takte höher.
Colin musterte ihn erstmal. „Das reicht fürs Erste, aber wir müssen dringend was mit deinen Haaren anstellen. So kannst du nicht rumlaufen.“
Wie gut, dass Colin seine erste Ausbildung als Friseur gemacht hatte. Gerade war er mitten in der zweiten Ausbildung. Moritz konnte sich auf was gefasst machen.
Fortsetzung folgt …
Juhu, endlich bin ich fertig mit dem Teil. Was sagt ihr so dazu? Mal sehen wie es weiter geht.
Total witzig. Ich versuche mir vorzustellen, wie das auf Moritz wirken muss, und Luisa muss aufpassen, dass er nicht überfahren wird. Eine gute Idee es in unsere Zeit zu versetzen. Das wird sehr aufregend für ihn und nervig für sie…bin sehr gespannt.
LG
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danke. Ja, ich fand diesen Teil auch gar nicht so übel. Mal sehen, was da noch so kommt. Ich denke auch, dass es aufregend und anstrengend wird.
LG
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Ja – das wird nicht leicht werden. Aber ich freue mich auf die Fortsetzung.
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wahrscheinlich nicht. Ich mich auch.
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