Das alte Herrenhaus Teil 12

Im ganzen Oktober bin ich nicht dazu gekommen einen weiteren Teil zu posten. Jetzt wirds aber mal wieder Zeit.  Geschrieben hatte ich ja schon lange mal was.

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Was bisher geschah:

Moritz folgt mir in die Menschenwelt. Ich bringe ihn in meine Wohnung und rufe Colin, einen Freund an. Ich bitte ihn um Hilfe. Ich weihe ihn in alles ein und er bringt Moritz was zum Anziehen. Jetzt soll er eine neue Frisur bekommen.

Das alte Herrenhaus Teil 12

Colin und Moritz waren schon seit einer Weile in meiner Küche beschäftigt. Mich hatte Colin angewiesen im Wohnzimmer zu bleiben. Ich fragte mich was Colin da solange trieb. Er konnte doch unmöglich solange an einer neuen Frisur für Moritz sitzen. So kompliziert konnte das doch gar nicht sein.
Ich wartete und wartete, aber es tat sich nichts. Ich war drauf und dran in die Küche zu platzen. Doch dann kamen sie endlich raus. Moritz befühlte gerade seine Haare. Ich dagegen starrte ihn einfach nur an. Er sah so verdammt gut aus. Colin hatte wirklich ganze Arbeit geleistet. Langsam breitete sich ein Lächeln auf meinem Gesicht aus. Moritz sah so anders aus und einfach so richtig gut.
Als er immer noch an seinen Haaren rumfühlte ging ich zu ihm, nahm seine Hand aus seinen Haaren und hielt sie fest.
„Nicht, du siehst gut aus.“
„Meine Haare waren noch nie so kurz“, sagte er verwirrt.
„Du wirst dich dran gewöhnen“, versprach ich ihm.
Dann warf ich Colin einen Blick zu. „Hast du ihm schon seine neue Frisur im Spiegel gezeigt?“
„Er hat mich nicht gelassen“, entgegnete dieser.
„Ich mach das schon. Komm mit.“ Ich führte ihn ins Bad und deutete auf den Spiegel an der Wand. „Guck bitte da rein. Es wird sich lohnen. Versprochen.“
Unsicher folgte er meiner Bitte. Völlig überrascht sah er sich an. „Das bin ich?“
„Hast du dich denn noch nie im Spiegel gesehen?“, wunderte ich mich.
„Doch, aber nicht so deutlich und meistens sind Spiegel in meiner Welt eher was für Frauen.“
„Hier gibt es in jedem Haushalt Spiegel. Also gewöhn dich besser daran“, erklärte ich ihm. „Unsere Welt ist viel weiter entwickelt als deine.“
„Das habe ich auch schon gemerkt“, gab Moritz zu und drehte sich dann vom Spiegel zu mir um. Er umfasste mich mit festen Griff und schon war ich in seinen Armen gefangen. „Hier ist alles so anders. Wie soll ich mich nur daran gewöhnen?“ Er klang plötzlich so verletzlich und unsicher.
„Das wird schon, Moritz. Ich helfe dir dabei“, versprach ich ihm. „Aber zuerst müssen wir zurück zu Colin.“
Ich wollte gerade gehen als Moritz mich erneut festhielt und an sich drückte. Dann küsste er mich. Als er sich wieder von mir löste bat er mich: „Du bist mein einziger Anker hier. Hilf mir dabei diese neue Welt zu verstehen.“
„Das werde ich“, versprach ich.
Dann gingen wir zurück zu Colin, der geduldig auf uns wartete. „Da seid ihr ja. Ich dachte schon ihr wäret im Bad verloren gegangen.“
„Ha, ha“, machte ich nur und Moritz und ich setzten uns auf das Sofa.
„Was willst du jetzt mit ihm machen?“, erkundigte sich Colin bei mir. Ich starrte ihn nur an und Colin führte aus: „Wo soll er wohnen? Er braucht Papiere und sowas.“
„Ich habe keine Ahnung. Da muss ich erst drüber nachdenken Ich muss mich ja selbst erst mal dran gewöhnen, dass er da ist.“
„Hallo. Ich bin hier. Ich kann euch reden“, meldete sich Moritz zu Wort.
„Tut mir Leid. Du hast Recht“, stimmte ich ihm zu.
„Du solltest dir bald Gedanken darüber machen. Bevor jemanden auffällt, dass er nicht hierher gehört“, warnte Colin mich.
„Du hast ja Recht“, stimmte ich ihm schließlich zu, aber ich hatte keine Ahnung, was ich mit Moritz machen sollte.

Irgendwann ging Colin nach Hause. Er hatte angeboten, dass Moritz bei ihm wohnen könnte, aber das hatte ich abgelehnt. Moritz hatte Recht. Ich war sein einziger Anker.
Jetzt saßen wir gemeinsam auf dem Sofa und unterhielten uns.
„Es war keine gute Idee, dass ich migekommen bin, oder?“, fragte er nun. „Ich bereite dir zu viele Umstände.“
„Nein, Moritz. So darfst du niemals denken. Ich bin froh, dass du hier bist. Es war eine Überraschung und es wird nicht einfach werden, aber wir kriegen das schon hin“, versprach ich ihm.
Er sah immer noch nicht überzeugt aus und ich zog ihn in meine Arme. „Es ist in Ordnung. Wirklich. Du musst dich erst an diese Welt gewöhnen und das wird Zeit brauchen. Aber jetzt bist du hier und ich werde dich bestimmt nicht wieder gehen lassen.“
Ein kleines Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht. „Ich hoffe es.“
„Wir sind beide erschöpft. Wir sollten schlafen gehen. Ich werde das Sofa für dich fertig machen.“
Ich wollte aufstehen, aber er ließ mich mal wieder nicht. „Ich musste dir folgen. Ich hoffe das verstehst du.“
Mein Herz machte ein paar holprige Hüpfer. „Mach dir keinen Kopf, Moritz. Ich bin in deiner Welt auch zurecht gekommen. Jetzt wird dir das auch mit meiner gelingen.“
„Ich muss wohl, denn du bist hier“, sagte er vollkommen ernst.
„Du Chameur. Jetzt lass uns schlafen.“
Ich machte Moritz das Sofa fertig und legte mich dann in mein Bett. Ich war völlig fertig. Unruhig schlief ich ein, in dem Wissen, dass Moritz nebenan war. Mein Moritz aus der Vergangenheit. Er war wirklich hier.

Fortsetzung folgt

Juhu, endlich mal wieder einen Teil geschafft. Zum Abschreiben liegt noch mehr bereit. Mal sehen ob ich das demnächst schaffe. Dann kann ich mal endlich hier weiter schreiben.

Was sagt ihr zu diesem Teil?

5 Gedanken zu “Das alte Herrenhaus Teil 12

  1. Ach schön – Einerseits echt toll, dass er mit gekommen ist, anderseits – schade, dass sie nicht in seiner Zeit geblieben sind – aber es ist auch schön in diese Richtung was zu lesen – nicht immer in der Vergangenheit….gefällt mir..

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    • Danke. Ja, stimmt. Ich wollte beide Seiten zeigen. Hab auch schon etwas weiter auf dem Block geschrieben, aber das wird wohl heute nicht mehr fertig. Auch von der Spielzeugfigur konnte ich heute ein wenig was abschreiben, aber fertig wird das auch nicht mehr.

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    • Ich habe heute auch endlich mein 10. Wort fertig geschrieben – ist schon wieder so lange geworden – aber es hat so Spass gemacht. Aber ich muss es noch abtippen.

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    • okay da bin ich gespannt. Der nächste Teil Herrenhaus ist jedenfalls auch fertig, aber erst mal muss ich anderes noch abschreiben. Muss erst mal wieder etwas aufholen.

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Ich freu mich über jeden Zauberkommentar von euch.

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