Writing Friday 4: Das Schneewunder

Meine Schneegeschichte kommt spät, aber sie kommt noch. Ich kam vorher nicht dazu.

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Das Schneewunder

„Es ist heiß“, stöhnte Amali neben mir. Ich lachte, denn man sollte meinen sie sei das Klima gewöhnt. Immerhin war sie hier aufgewachsen und ich war nur zu Besuch.
„Ich meine es ernst“, unterstrich das Mädchen seine Worte mit einem bösen Blick in meine Richtung. „Ich könnte schwören es ist kälter als sonst.“
„Dann mach dir doch kalte Gedanken“, schlug ich vor. Ehrlich gesagt war mir auch ziemlich heiß.
„Und wie?“, wollte sie nun wissen.
„Du kannst doch an Schnee denken“, schlug ich nun vor. Der Gedanke an Schnee war jetzt wirklich ziemlich verlockend.
„Was ist Schnee?“, fragte das Mädchen allerdings zu meiner Überraschung.
„Hast du noch nie was von Schnee gehört?“, fragte ich Amali verwundert.
„Nein.“ Erwartungsvoll sah sie mich an.
„Also Schnee ist kalt. Ähnlich wie kaltes Wasser. Kennst du kaltes Wasser?“, frage ich sie.
Erneutes Kopfschütteln. Ich seufzte.
„Wenn dir kalt ist dann zitterst du und deine Finger werden taub und du kannst sie nicht mehr richtig bewegen“ versuchte ich zu erklären.
„Klingt nicht so schön“, fand Amali naserümpfend.
„Nein, aber Schnee ist trotzdem schön. Wenn der Schnee kommt rieselt er in weißen Punkten die Erde herab. Manche Punkte sind größer und manche kleiner. Man nennt diese Punkte Schneeflocken. Sie hinterlassen im besten Fall eine weiße Schneedecke und wenn es nicht so gut läuft ist der Schnee eher Matsche und nasskalt. Dann ist alles schmierig und rutschig. Aber am schönsten sind diese kalten Wintertage, wenn richtig viel Schnee liegt. Man selbst ist ja warm eingepackt mit warmer Kleidung und die Schneedecke noch ganz unberührt und glitzert so schön in der Sonne. Dann sieht der Schnee manchmal aus wie viele kleine Kristalle zusammen gewürfelt. Allerdings wird es ungemütlich, wenn der Schnee bei Regen taut. Dann ist alles nur noch Pampe.“
Das Mädchen hing förmlich an meinen Lippen und fragte begierig. „Und wie fühlt sich Schnee an?“
„Auf jeden Fall kalt und auch eher fest. Es ist eine feste Masse ähnlich wie Sand. Aber es ist fester. Man kann auch Dinge daraus bauen, wenn genug Schnee liegt. Zum Beispiel baut man Schneemänner und Iglos. Iglos sind eine Art Höhlen und …“
„Gibt es auch Schneefrauen?“, fragte Amali mich nun.
Ich lachte. „Bestimmt und bestimmt auch Schneekinder. Da ist der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Aber der allgemeine Begriff ist eben Schneemann. Oft setzt man diesen Schneemännern dann einen Hut auf und benutzt eine Möhre für die Nase. Manchmal bekommt der Schneemann auch noch einen Scharl um den Hals. Man kann aber auch Schneebälle und andere Dinge damit machen. Es gibt auch extra Schneesport. Zum Beispiel fahren die Leute gerne mit zwei Brettern, die man Skier nennt, den Berg hinunter oder auch mit einem Schlitten. Und manchmal bilden sich dann auch Eiszapfen.“
Hach, bei mir hatten die kalten Gedanken jedenfalls schon geholfen. Mir war nicht mehr ganz so heiß.
„Eis? Wie wenn man gefrorenes Wasser in den Kühlschrank packt?“, fragte sie.
„Ja, so ähnlich“, bestätigte ich lächelnd. Wenigstens gab es hier Kühlschränke, auch wenn sich die nur die Reichen leisten konnten.
„Schnee hört sich wirklich toll an. Ich würde gerne mal Schnee sehen.“ Jetzt sah sie mich verträumt an.
„Langsam, langsam!“, mahnte ich sie. Würdest du gleich mit richtigen Schnee beginnen würdest du vermutlich einen Kälteschock kriegen. Vielleicht wäre eine kühlere, aber doch wärmere Gegend als der Winter erst mal besser für dich.“
Amila war etwas enttäuscht, aber dann fing sie wieder an zu strahlen. „Können wir bitte ein Eis essen gehen? Ich hätte jetzt wirklich gerne ein Eis.“
„Gerne. „Auch ich war begeistert von der Idee. Ein bisschen Kälte gab es hier ja doch. Auch wenn es kein Schnee war und kein richtiges natürliches Eis. Also gingen wir los und machten uns auf den Weg zur Eisdiele.

Ende

Und das wars mit meiner Schneegeschichte. Was sagt ihr dazu?

6 Gedanken zu “Writing Friday 4: Das Schneewunder

Ich freu mich über jeden Zauberkommentar von euch.