Schreibklick Oktober: Freundschaft

Diese Geschichte kommt ausnahmsweise mal wieder pünktlich. Meine letzte Schreibklick Geschichte ist offenbar etwas her. Ich bin einfach nicht dazu gekommen, aber jetzt wirds was.

Freundschaft oder was man sich so zusammen würfelt:

Ferne Welten

Mein bester Freund und ich. Wir waren schon immer unzertrennlich. Wir waren immer durch dick und dünn gegangen und manche hatten es schon fast als unnormal bezeichnet wie eng wir aufeinander hockten. Doch als wir ätlter wurden änderte sich das ein wenig und jetzt mit 19 waren wir zwar immer noch gut befreundet, aber wir gingen unterschiedliche Wege. Wir wohnten immer noch nebeneinander, aber ich studierte ab nächsten Monat und Tyler machte eine Ausbildung als Bürokaufmann. Aber den Sommer wollten wir erst noch zusammen verbringen.
Deswegen klingelte ich gerade bei ihm und wartete, dass sich die Tür öffnete. Tyler trat heraus und lächelte mich sanftmütig an.
“Da bist du ja endlich. Lass uns in den Garten gehen“, schlug er vor.
“Auf jeden Fall.“ Ich ging hinter ihm her durchs Haus und zum Garten. Ich hatte diesen Garten schon immer geliebt. Hier ruhte fast ein Wald. Es war so herrlich grün hier. Einfach eine traumhafte Oase in der Stadt. Ein Ort der Ruhe. Wir gingen durch den Wald und genossen die Ruhe.
“Ich werde dich vermissen, wenn du gehst“, fing er an, doch ich unterbrach ihn sofort wieder.
“Hör auf damit“, wies ich ihn zurecht. „Fang gar nicht erst damit an. Ich wollte gar nicht daran denken.
Er seufzte, schwieg aber darauf hin. Dann hellte sich sein Gesicht auf. „Also, was möchtest du machen?“
Da war ich sofort Feuer und Flamme. Damit hatte er mich. Dieser Wald war nicht nur unglaublich grün und voll. Er war auch magischer Natur, aber das wussten nur Tyler und ich. Aber es war eine schöne Welt und ich liebte sie. Wenn wir in den Wald abtauchten tauchten wir auch in die magische Welt ein. So liefen wir tiefer in den Wald hinein und langsam fing es an zu glitzern. Die Bäume wurden heller und strahlender. Und dann flogen die vielen Vögel zwitschernd duch den Wald. Ich liebte das. Und je weiter wir kamen desto magischer wurde es. Es glitzerte mehr und strahlte mehr. Und dann erschien das Leuchten. Das Leuchten des Tores. Tyler und ich nahmen wie jedes Mal an den Händen und lächelten uns an. Dann schritten wir durch das Tor.
Wir kamen in einer ganz anderen Welt wieder heraus. Sie war so phantastisch.Wir kamen Mitten auf dem Marktplatz an. Hier wimmelten sich die Zauberwesen. Ich sah mich nach bekannten Gesichtern um. Und dann entdeckte ich eines.
“Avin!“, rief ich ihm zu.
Er drehte sich zu uns um und warf uns ein Lächeln zu. Dann kam er auf uns zu. Er war uralt und super nett. Wir kannten ihn schon länger.
“Hey, was macht ihr denn hier? Mal wieder Lust hier vorbei zu gucken?“, freute sich Avin.
“Klar. Wir sind immer wieder gern hier“, bemerkte Tyler.
“Na, dann kommt. Lass uns zu den anderen gehen.“
Die anderen standen bei dem Stand für Wolle an. Nele, Aemilian und Lucy sahen sich Felle an. Avin tickte Nele an, sie drehte sich um und strahlte ihre alten Freunde an. Auch die anderen wurden jetzt auf sie aufmerksam.
“Hey, schön, dass ihr da seid“, begrüßten sie uns und umarten uns alle.
“Wie geht es euch?“, fragte Nele, die Wasserfrau, und Avins Freundin uns.
“Gut und euch?“, fragte ich zurück.
“Auch gut. Wollt ihr uns in unsere Welt begleiten oder wollen wir hier einfach was essen?“, fragte Avin.
Es klang verlockend einen weiteren Blick in die Welt von Avin und seine Freunde zu werfen, aber ich wollte meine Zeit mit Tyler lieber anders nutzen. „Bleiben wir lieber hier.“
Also suchten wir uns einen Tisch und saßen zusammen daran. Wir bestellten Getränke und Avin meinte. „Irgendwo habe ich hier auch Leinar gesehen.“
“Wo Leinar ist kann Mianna doch auch nicht weit sein“, lächelte ich.
“Nicht unbedingt. Manchmal sehen wir sie jetzt auch getrennt“, wiedersprach Avin mir.
“Okay, das ist neu“, fand ich.
“Ihr wart länger nicht hier“, gab Avin zurück und klang fast enttäuscht.
“Das stimmt und das wird wohl demnächst öfter vorkommen“, entschuldigte ich mich. „Wir werden unseren Abschluss machen und studieren und eine Ausbildung beginnen.“
“Oh, das ist schön, aber blöd für uns“, fand Avin.

„Ja, stimmt. Aber unser Leben geht in unserer Welt weiter“, entgegnete Tyler.
“Das stimmt“, gab Avin uns recht. „Es sei denn ihr würdet als Botschafter hier leben.“
Tyler und ich sahen uns an und wussten nicht recht weiter.
Avin merkte, dass wir nicht so richtig was mit seinem Vorschlag anfangen konnten. „Ihr könnt in der Menschenwelt wohnen, aber hier für uns arbeiten.“
“Und was sagen wir den Menschen?“, fragte Tyler. „Die werden sich doch wundern.“
“Das regeln wir“, antwortete Avin nur geheimnisvoll.
“Aber dann können wir ja gar nicht mehr in unserer Welt wohnen“, gab Tyler weiter zu Bedenken.
“Doch, wie gesagt. Wir regeln das“, versprach Avin uns.
“Ich weiß nicht“, Tyler sprach wie immer aus was ich dachte.
“Kannst du genauer erklären was du damit meinst, dass du das regeln wirst?“, fragte ich.
“Und was wir hier genau machen sollen?“, ergänzte Tyler.
“Das ist nicht so einfach“, erklärte er. „Aber es gibt verschiedene Möglichkeiten.“
“Und die wären?“, fragte ich. Er war mir zu ungenau.
Avin seufzte. „Könnt ihr es nicht einfach dabei belassen?“
“Nein, können wir nicht.“
“Na gut, ihr habt es nicht anders gewollt“, warnte er uns. „Wir werden ihr Gedäctnis ein wenig verändern.“
“Nein“, sagte ich sofort.
“War mir klar.“ Avin schien enttäuscht zu sein.
“Tut mir leid, aber das können wir nicht. Wir wissen ja auch nicht wie das auf uns auswirken würde“, gab ich zu Bedenken.
“Ich kann euch ja verstehen. Okay. Ich mache euch ein Angebot. Ihr denkt drei Tage darüber nach. Dann treffen wir uns wieder hier. Ich überlege mir währenddessen genau was ich euch anbieten kann.“
Das klang fair und wir stimmten zu.

Wir verabschiedeten uns von unseren Freunden, weil wir Zeit zum Nachdenken brauchten. Wir gingen zurück in unseren Wald und in Tylers Garten. Wir setzten uns auf eine Bank und sammelten uns erst mal. Das Grüne um uns herum tat mir gut.
“Was war das eben?“, fragte ich verwirrt.
“Keine Ahung.“ Auch Tyler schien sich noch zu sammeln.
“Was machen wir jetzt?“, wollte ich wissen.
“Keine Ahnung? Einfach hierbleiben?“, schlug er vor.
“Aber Avin ist unser Freund“, hielt ich dagegen. „Wir müssen ihm eine Antwort geben.“
“Und was sollen wir ihm sagen?“, wollte Tyler wissen. Auch er wirkte ziemlich ratlos.
“Keine Ahnung. Vielleicht sollten wir eine Nacht drüber schlafen“, überlegte ich.
“Wir werden nicht dorthin gehen, oder? Sag mir, dass wir nicht dahin gehen werden“, forderte er nevös. „Das passt nicht zu uns. Wir gehören nicht in die magische Welt. Wir besuchen sie nur.“
“Nein, ich bin auch noch nicht überzeugt“, gab ich zu.
“Aber du denkst darüber nach“, vermutete er richtig.
“Du etwa nicht?“, fragte ich ihn nur.
“Ich weiß nicht“, wich er mir aus.
“Tyler!“, sagte ich nur.
Er seufzte nur, schwieg aber. Wir blieben noch eine Weile nebeneinander sitzen, aber letztendlich ging ich nach Hause.

Am nächsten Morgen wachte ich wie gerädert auf. Ich war wie gerädert und hatte schlecht geschlafen. Ich wusste immer noch nicht weiter. Was sollten wir tun? Ich musste noch mal mit Tyler reden. Avin war unser Freund, aber Tyler hatte Recht. Wir konnten seinem Angebot nicht zustimmen. Aber ich wollte die Welt auch nicht für immer verlieren. Deswegen machte ich mich fertig und ging zu Tyler rüber.
Er war gerade wieder im Garten und starrte vor sich hin. Ich setzte mich neben ihn auf die Bank und wir schwiegen eine Weile vor uns hin.
“Hey“, begrüßte ich ihn.
“Hey“, grüßte er zurück.
“Was machen wir jetzt?“, fragte er sogleich.
“Ich bin nicht schlauer als vorher“, gab ich zu.
“Sollen wir aufbrechen?“, fragtte er unsicher.
“Ich weiß nicht ob wir überhaupt noch mal zurück sollten“, gab Tyler zu bedenken.
“Tyler“, sagte ich nur.
“Ja, ich weiß du liebst diese Welt, aber sie ist auch gefährlich“, erinnerte er mich.
“Das weiß ich“, seufzte ich. Vielleicht hatte er Recht. Ich dachte zumindest darüber nach. „Aber ich finde trotzdem wir sollten Avin zumindest noch mal besuchen.“
“Na schön. Dann machen wir das“, gab er schließlich nach.
Und so machten wir uns wieder auf in den Wald zu dem Tor, dass uns zu Avin führte. Erneut drangen wir in die magische Welt ein. Ich roch die Welt schon als ich durch das Tor ging. Auf dem Marktplatz sahen wir uns nach Avin um. Er musste hier sein. Er hatte es versprochen.
“Dahinten ist er“, bemerkte Tyler, der ihn nun entdeckt hatte. Wir gingen zu ihm.
“Hey Avin!“, begrüßten wir ihn und er drehte sich um.
“Ah, da seid ihr ja.“ Er wirkte irgendwie verunsichert. „Wollen wir uns nicht setzten?“ Er deutete auf eine Bank und wir folgten ihm.
“Also, was kannst du uns anbieten?“, fragte ich ihn.
“Okay, folgendes.“ Er schloss die Augen als könnte er nicht glauben, dass er das tat. „Ihr könnt hier und in eurer Welt sein, ohne dass irgendjemand beeinflusst oder verändert wird. Ihr lebt weiter in eurer Welt und geht da studieren und arbeiten, aber an den Wochenenden besucht ihr uns.“
Das klang gar nicht so schlecht. Ich sah Tyler fragend an.
“Und du willst jedes Wochenende hierher kommen?“, fragte er skeptisch.
Stimmt. Da war ja was. Ich war dann gar nicht mehr da. „Hm.“
“Ich bin dann in der Uni und nur selten in der Woche hier“, gab ich zu Bedenken.
“Kein Problem. Du kannst von der Uni direkt hierher kommen“, bot Avin mir an.
“Und wie?“, fragte ich.
“Durch eine Art Gang, der von der magischen Welt in eure führt.“
Das klang gar nicht schlecht. Fragend sah ich Tyler an. Er wirkte auch als sei er hin- und hergerissen.
“Das klingt gar nicht schlecht“, gab auch er zu.
Das war ein Ausweg, eine Möglichkeit für uns. Unser weg in die magische Welt.
“Hört sich gut an“, fanden wir.
“Dann könnten wir uns ja einig werden.“ Avin wirkte zufrieden.
Und so wurden wir zu Boten der magischen Welt. Wir lebten einerseits unsere Leben und andererseits wurden wir immer vertrauer mit Avins Welt. Wir pendelten immer hin und her. In der Woche waren wir in unserer Welt und am Wochenende erfüllten wir Aufträge für Avin. Wir lernten die magische Welt besser kennen als je zuvor. Wir konnten beide Welten betreten und das machte uns glücklich. Wir waren zusammen und erlbten Abenteuer.

Ende

15 Gedanken zu “Schreibklick Oktober: Freundschaft

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