Writing Friday 8: Der Vampir und sein Brauch an Halloween

Die Schreibaufgaben von Elizzy haben es diesmal echt in sich und ich würde am liebsten alle mitmachen. Na ja, mal sehen, was sich da so machen lässt.

Fangen wir an mit dem Vampir

Der Vampir und sein Brauch an Halloween

Mal ehrlich. Was die Leute heutzutage so aus Halloween machen. Früher war überhaupt alles ganz anders. Heutzutage ist alles nur noch Geldmacherei. Der Brauch von Halloween ist den Leuten doch völlig gleich. Ich kann mich noch gut an das Halloween 1857 erinnern. Da kam ich nämlich in diese Welt spaziert. In der Nacht, in der die Schleier der Menschenwelt und der magischen Welt am dünnsten sind, war es für mich am günstigsten und so ist es auch heute noch. Auch heute stehe ich jede Nacht auf dem Friedhof und bewache den Übergang von magischen Wesen in diese Welt. Jedes Jahr ist es nur eines. Immer um Punkt Mitternacht. Während die Menschen also ihre lächerlichen Halloweenpartys gaben, passierte auf dem Stadtfriedhof das wirklich gruselige Ereignis. War ja klar, dass die Menschen hiervon nichts ahnten und immer das Coolste verpassten. Vielleicht sollten wir einfach ihre Partys sprengen.
Jetzt standen wir aber erst mal im Kreis am Friedhof versammelt. Der Nebel umgab uns und hüllte uns in die sichere Verborgenheit ein.
Ich konnte nur mit dem Kopf schütteln, wenn ich daran dachte, dass die Leute an Halloween schon wenn sie aufwachten so aus dem Häuschen waren. Sie schmückten ihre Häuser mit Kürbisse, Gespenster, Zombies und anderen Dingen. Wie dumm sie doch waren, die Menschen. Wenn sie wüssten, wie Gespenster tatsächlich waren. Und uns Vampire hielten sie tatsächlich für romantisch. Was glaubten sie, wie unser Leben aussah? Voller Liebe mit einer 17-jährigen Schülerin? Ich hatte einmal den Fehler begangen mir Twilight im Kino anzusehen. Einmal und nie wieder. Mir war regelrecht schlecht davon geworden. Einmal und nie wieder. Nie, nie wieder. So waren Vampire nicht. Glitzerten wir? Nein. Waren wir sanftmütig? Vielleicht! Manchmal … Lechtzte es uns nach Blut? Auf jeden Fall.
Vampire, die neu in diese Welt kamen mussten angelehrt werden. Sie waren verwirrt von den ganzen Menschen um sie herum. Sie rochen ihr Blut und wollten es. Mehr interessierte sie nicht. Blut, Blut und noch mal Blut. Die Bräuche dieser Welt? Was wussten sie schon davon? Das Leben hier? Auch darüber wussten sie nichts. Nein, sie mussten angelehrt werden.
Mein Kreis bestand aus zwei weiteren Vampiren, einem Werwolf, drei Hexen und vier Geistern. Alle waren schon seit Ewigkeiten hier. Alle kannten sich hier bestens aus. Die anderen waren mit den jüngsten Neuzugängen im sicheren Versteck geblieben. Alle warteten gespannt auf das Eintreffen des Neulings. War es ein Vampir, ein Werwolf, ein Geist, ein Zauberer oder gar ein Pfau? Wir wussten nur, dass er männlich war.
Die Spannung zwar zum  Greifen nahe. Niemand wusste, was auf uns zukam. Und es war schon fast Mitternacht. Gleich musste es soweit sein. Jetzt gleich. Ganz bestimmt.
Und dann passierte es wirklich. Der Schleider lichtete sich und es blitzte und donnerte. Der Nebel umwirbelte uns und ganz langsam wurde eine Gestalt daraus. Sie wurde immer fester je länger sie wirbelte und blieb plötzlich in der Luft stehen. Dann kam sie auf dem Boden an und der Nebel lichtete sich wieder. Sie festigte sich und sah sich erstaunt um. Alles war wieder normal. Der Himmel funkelte voller Sterne und das Wesen vor uns strahlte in all ihrer Herrlichkeit vor uns hin.
Was war sie? Normalerweise wusste ich es sofort. Jetzt konnte ich es immer noch nicht erkennen. Ein Vampir, eine Hexe, ein Wolf? Sie konnte alles sein.
„Ich bin Ilja. Wer bist du?“, stellte ich mich ihr vor.
„Ich heiße Elaine. Ich bin die letzte“, verkündete sie unheilvoll.
„Die letzte?“, fragte ich sie verständnislos.
„Ja, die letzte. Alle anderen sind tot oder hier“, erzählte sie ungerührt.
„Das kann nicht sein“, meinte ich entsetzt. „Roman hat mir erzählt, dass ihr noch so viele seit. Das ist erst ein Jahr her.“
„Es war Krieg. Das war, nachdem Roman hieher kam. Seitdem sieht es anders aus. Ich bin die Letzte.“
Das machte mich sprachlos. Sie musterte mich nur. Dann fing ich mich endlich wieder.
„Wie konntest du überleben?“, fragte ich. Unsere Welt war anders als diese. Nicht schön, wie man sie sich vielleicht vorstelle. Sondern rau und gefährlich. Wenn sie die letzte in einem Krieg war, musste sie stark sein.
„Pures Glück“, antwortete sie.
„Okay.“ Das nahm ich für den Moment so hin. „Dann komm. Lass dir von mir eine Welt zeigen, in der du leben kannst, wenn du dich an die Regel hälst.“
„Was ist das für eine Welt? Ich habe mich schon gefragt, wo all meine Leute hingegangen sind, die ich kannte“, gab sie zu.
„Was für ein Zauberwesen bist du?“, fragte ich nur.
„Eine Hexe“, antwortete sie.
„Oh, gut. Dann wirst du diese Welt lieben, solange du sie nicht in Brand setzt“, versicherte ich ihr.
„Wenn du das sagst.“ Sie schenkte mir ein Lächeln.
Vielleicht könnte ich mich mit dem menschlichen Halloween doch noch anfreunden. Die Friedhoftour war jetzt dabei. Wir könnten jedes Mal den Leuten Angst einjagen und die Partys sprengen. Mit Elaine an meiner Seite konnte ich es mir vorstellen. Ich spürte jetzt schon die Spannungen zwischen uns. Es würde keine Bella und Edward – Liebe werden. Gott bewahre. Es würde heftiger werden und ehrlicher. Bella und Edward waren von gestern. Jetzt wurde es richtig ernst. Wir würden den Menschen zeigen, was Halloween wirklich war. Wir würden sie das Fürchten lehrern und sie würden sich wünschen, Halloween hätte es nie gegeben. Zumindest in meinen Träumen. In der Realität mussten wir uns leider bedeckt halten. Wir waren hier nicht zu Hause und wir würden diese Welt nicht in Schutt und Asche legen. Vermutlich würde ich jetzt eher die Welt bereisen und mir die verschiedenen Länder an Halloween ansehen und das vermutlich allein. Aber zunächst musste ich Elaine in diese Welt einführen, damit sie zurecht kam. Das war meine Pflicht und die nahm ich sehr ernst. Also führte ich Elaine in unser Versteck und begann mit der Arbeit. Halloween und ihre Bräuche waren vorerst wieder vergessen.

Ende

So, das war meine kleine Vampirgeschichte. Sie kam einfach so über mich. Was meint ihr? Was habt ihr euch so ausgedacht?

4 Gedanken zu “Writing Friday 8: Der Vampir und sein Brauch an Halloween

  1. Eine Halloweengeschichte – sehr ungewöhnlich von dir – aber mit Potenzial. Da würde man doch gerne mehr von der anderen Seite wissen und wie es dann so weiter gehen würde. :-);-)

    Gefällt 1 Person

Ich freu mich über jeden Zauberkommentar von euch.