Schreibklick Die Sache mit dem Rentier Teil 1

Und noch eine Geschichte wartet auf mich. Sogar mehrere. Das hier wird eine weihnachtliche Schreibklick Geschichte.

Die Sache mit dem Rentier Teil 1

Tja, die Sache mit dem Rentier. Das war so. Ich war auf der Straße unterwegs. Na ja. Natürlich keine richtige Straße. Da fahren ja Autos. Eher ein Feldweg. Ich war zu Fuß unterwegs. Versteht sich. Und es lag Schnee. So richtig viel Schnee. Ich stapfte dadurch, weil es mir einfach Spass machte. Ich liebte den Winter. Ich liebte den Schnee. Und ich liebte solche Spaziergänge. Manche hielten mich verrückt deswegen. Manche hassten die Kälte. Ich nicht.
Aber was ich bei meinem Spaziergang entdeckte. Das werdet ihr mir nicht glauben. Da stand plötzlich ein Rentier vor mir. Ein waschechtes Rentier. Ich traute meinen Augen nicht. Es starrte mich an, starrte mich an, starrte mich an und dann sprach es.
„Du bist der erste, den ich dieses Jahr zu Gesicht bekomme. Deswegen hast du drei Wünsche frei. Also was wünscht du dir?“ Abwartend sah es mich an.
„Äh“, war das einzige, was ich rausbrachte.
„Du musst schon etwas präzieser werden“, ermunterte mich das Rentier.
Na toll. Sehr hilfreich.
Was sollte ich mir wünschen? Was wünschte man sich, wenn man drei Wünsche frei hatte? Gerade stand ich total auf dem Schlauch.
„Soll ich dir vielleicht behilflich sein?“, bot das Rentier mir an.
„Ähm, ja?“, sagte ich zögerlich.
„Du könntest dir wünschen das Weihnachtsland zu bereisen. Du könntest dir auch einfach wünschen den Weihnachtsmann zu treffen. Oder vielleicht magst du Weihnachtslieder? Oder was ganz unweihnachtliches? Süßigkeiten vielleicht? Eine schöne Reise? Oder ein Abenteuer erleben?“, zählte das Rentier auf.
Ähm. Ich war völlig überfordert. Schließlich fragte ich: „Darf ich auf dir reiten?“
„Na klar“, freute sich das Rentier über meinen Wunsch. „Steig auf.“
Und so stieg ich auf das Rentier. Es war ein albener Wunsch. Das war mir klar. Aber eigentlich wollte ich mir gerade nichts anderes wünschen. Es war doch Weihnachtszeit. Da sollte man vor allem anderen was schenken. Und das Fliegen auf dem Rentier war echt toll. Es war schnell und windig und seine Glocken raschelten. Und es ging hoch hinaus.
„Wo möchtest du hin?“, fragte mich das Rentier.
„Ähm, ist dieses Weihnachtsland weit weg?“, fragte ich nur.
„So weit wie du willst“, antwortete es.
Na das klang doch mal gut. „Dann dahin.“
Also flog das Rentier los und ich genoss es die Welt hinter mir zu lassen. Wir flogen in die Nacht hinein und dem Himmel entgegen. Und dann wurde es immer schneller und schneller. Wir flogen sehr lange. Zumindest kam es mir so vor. Und dann kam ein Planet in Sicht. Es konnte nur ein Planet sein. Aber er wirkte nicht rund. Er wirkte als sei er einfach da. Und dann flog das Rentier nicht mehr. Es lief durch den Schnee. Und obwohl es durch den Schnee lief hinterließ es keine Spuren. Schließlich blieb es vor einem großen einladenden Haus stehen. Davor standen zwei Männer. Außer dem Haus, den zwei Männern und dem Rentier sah ich nichts. Für ein Weihnachtsdorf wirkte es hier ganz schön kahl. Selbst die zwei Männer wirkten fast normal. Wären da nicht der lange weiße Bart und die weißen Haare des einen Mannes. Auch der andere hatte weiße Haare.
„Wen hast du denn da mitgebracht, Rudi?“, fragte der mit dem langen Bart das Rentier. War ja klar, dass es Rudi hieß.
„Ähm, ja. Wie heißt du noch gleich?“, fragte Rudi mich.
„Robin“, antwortete ich.
„Das ist Robin. Er ist der erste, der mir begegnet ist“, erklärte Robin.
„Aber er glaubt nicht“, bemängelte der Mann.
„Hast du das erwartet?“, fragte Rudi nur. „Mach ihn zu deinem neuen Schüler. Dann wird er glauben.“
„Was?“, fragt ich nur.
„Oh, habe ich das nicht erwähnt?“, fragte Rudi bedeppert. „Wenn du mich begleitest wirst du Sanstas neuer Schüler.“
„Ach, Rudi“, seufzte Santa. „Das vergisst du jedes mal.“
„Das ist übrigens Santa“, stellte der Mann neben ihn den Mann mit dem Bart vor. „Ich bin Nicholas oder auch Las.“
„Ah. Ja. Äh, hallo“, sagte ich.
Santa sah nur Rudi fragend an. „Also, ich weiß nicht.“
„Komm schon. Gib dir einen Ruck“, meinte Rudi.
„Möchtest du denn mein Schüler sein?“, fragte Santa mich jetzt.
„Was heißt das denn genau?“, wollte ich erst wissen.
„Man, du wirst der Schüler vom Weihnachtsmann“, meinte Rudi nur. „Ist doch klar.“
„Rudi sei doch nicht so“, schalt Las ihn.
„Es ist schwierig zu erklären“, sagte Santa nur. „aber im Grunde hat Rudi recht. Du wirst der Schüler vom Weihnachtsmann. Also von mir.“
„Muss ich das sofort entscheiden?“, fragte ich mal wieder etwas überfordert.
„Nein, du kannst auch hier übernachten. Dann können wir auch genauer drüber reden“, bot Santa an. „Das fände ich sogar besser.
„Das hört sich doch gut an“, fand ich. Dann hatte ich etwas Zeit.
Wir gingen also in das Haus. Es wirkte auch wie ein ganz normales Haus. Klar es war schon etwas weihnachtlich gehalten, aber sonst. Wir wurden ins Wohnzimmer geführt. Dort sah es sehr gemütlich aus. Am auffälligsten war der große reich geschmückte Weihnachtsbaum in der Ecke gegenüber vom Fenster. Er war verziert mit glitzernden Lametta, schönen Figuren aus Holz und gebastelten Sternen. Natürlich waren auch Lichterketten angebracht, die eingeschaltet waren. Ansonsten stand neben dem Baum ein alter dunkler Wohnzimmerschrank. In ihm stand die ein oder andere Kerze. In der Mitte stand ein großer Tisch mit vielen Stühlen. Ein Sofa sah ich nicht. War wohl doch eher ein Esszimmer.
„Setzen wir uns“, forderte Santa uns auf. „Wo ist denn eigentlich Chrissi? Sie sollte bei uns sein.“
„Ich gucke mal nach“, bot Las an und schon war er weg und ich war mit dem sogenannten Weihnachtsmann allein. Er musterte mich mit wachen Augen.
„Wir sollten uns wirklich setzten“, fand er nun wieder und so setzen wir uns gegenüber. „Also, dann erzähl mir mal von dir.“
Oh, Gott. Wie ich solche Fragen hasste. Mein Leben war nicht sonderlich spannend. Was sollte ich erzählen?
„Ja, also eigentlich ist mein Leben ganz normal“, begann ich zu erzählen. „Ich bin zur Schule gegangen, arbeite jetzt und lebe mein Leben.“ Noch belangloser gings wohl kaum.
Der Weihnachtsmann starrte mich nur an und brachte mich so in Verlegenheit.
„Ähm, also. Ich bin Versicherungsvertreter. Nicht besonders spannend.“
Der Weihnachtsmann seufzte nur. Ich glaubte ihn „Zu alt“, murmeln zu hören.
Dann kam Las glücklicherweise mit Chrissi wieder. Es stellte sich heraus, dass sie ein Kind war. Ein Engelskind. Mit weißen Kleid und blonden Kringellöckchen. Ich starrte sie nur an.
„Ist das der Neue?“, fragte sie während Las und sie sich setzten.
„Ja, ist er.“ Der Weihnachtsmann klang nicht gerade glücklich.
Chrissi musterte mich eingehend. „Ist er nicht ein bisschen alt? Wie alt bist du?“
„Ähm 21“, antwortete ich.
„Das ist doch viel zu alt“, beschwerte sich das Christkind. Wir nehmen nur Schüler unter 20!“
„Sag das mal Rudi“, bemerkte Santa nur. „Und dazu ist er noch Versicherungsvertreter.“
„Das geht ja mal gar nicht“, meinte Chrissi und wirkte schon gar nicht mehr so engelhaft.
„Hey, ich mag Schnee“, verteidigte ich mich.
Alle starrten mich an. Na toll. Man konnte es ja mal versuchen.
„Und was ist mit Weihnachten?“, fragte Santa nun.
„Ähm, ja. Es ist ein tolles Fest“, antwortete ich.
„Hast du ans Christkind geglaubt?“, fragte Chrissi.
„Oder an den Weihnachtsmann?“, ergänzte Santa.
„Früher als Kind schon“, antwortete ich.
Wieder starrten mich alle an. Ich war ein hoffnungsloser Fall. Das wusste ich selbst.

Fortsetzung folgt ….

Der erste Teil ist nun zu Ende, aber ich fand die Geschichte brauchte eine Fortsetzung. Deswegen habe ich auch den Teil schon länger geschrieben. In den nächsten Tagen werden die anderen Teile kommen. Was sagt ihr dazu?

10 Gedanken zu “Schreibklick Die Sache mit dem Rentier Teil 1

    • Ja, stimmt. Ich fand es war mal wieder was anderes. Es wird insgesamt 7 Teile geben. der 2. und auch der 3. sind ja mittlerweile draußen. Schön, dass es dir gefällt.

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  4. Hallo Corly,

    ja, so schnell kanns gehen und man ist irgendwo Schüler. Das ist einer meiner Protas in einer Kurzgeschichte auch so ergangen 😀 Ich bin gespannt, wie es für Robin weiter geht 🙂 Das ist auf jeden Fall ein spannender Anfang.

    Liebe Grüße,
    Sabi

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