Heute kann ich tatsächlich mal wieder eine Geschichte zu Writing Friday veröffentlichen. Das hat es lange nicht mehr gegeben.
Schreibe eine Geschichte und flechte darin folgende Wörter mit ein: Salbei, Aufmerksamkeit, etwas daneben, Hormone, ein Versuch
Magische Zeiten
Der Oktober war angebrochen und so langsam kam die gemütliche Zeit auch zu uns. Ich wollte zum Markt und in die Apotheke um Salbei zu holen. Das brauchte ich ganz dringend für meinen aktuellen Zaubertrank. Salbei war ein regelmäßiger Bestandteil meiner Tränke. Ich war deswegen auch Dauergast in der Apotheke. Ruben kannte mich schon ziemlich gut. Als ich den Laden betrat kam er auch gleich aus dem Hinterzimmer her. Er sah so verdammt gut aus. Selbst in Arbeitskleidung. Seine dunklen Haare fielen ihm in die Stirn und sein Lächeln war entwaffnend. Er war einer der wenigen, der wusste, was ich wirklich mit den Zutaten tat. Ich vertraute ihm wie keinem anderen.
„Hallo Janina“, begrüße er mich. „Na, was möchtest du heute?“
„Hallo Ruben. Ich brauche Salbei und ein wenig Rosmarin.“, bestellte ich bei ihm.
„Salbei was sonst“, grinste Ruben. Er kannte meine Neigungen. Ich mochte es, wie seine Aufmerksamkeit nie nachließ. Er bereitete die Zutaten vor und reichte sie mir dann.
„Danke“, sagte ich und lächelte ihn an.
„Sehr gerne.“ Er lächelte zurück. „Und schon wieder jemanden verzaubert?“
Ich grinste nur. „Ich verzaubere keine Leute. Jedenfalls nicht so.“
„Ich weiß. Nimm mich einfach nicht so ernst.“
„Okay, ich sollte dann auch gehen“, verabschiedete ich langsam von ihm.
„Oh, ja klar. Komm einfach wieder, wenn du etwas neues brauchst. „Ich hoffe die Hormone spielen nicht wieder verrückt.“
Ich grinste bei seiner Andeutung. Neulich hatte ich etwas gezaubert. Danach hatten meine Hormone total verrückt gespielt. Und auch Ruben hatte das zu spüren bekommen.
Verlegen erwiderte ich seinen Blick. „Ich werde mir Mühe geben.“Also ging ich nach Hause. Mein Wohnhaus lag ziemlich am Rand der Stadt. Es lagen kaum Häuser darum herum und wenn dann mit Abstand. Das war auch gut so, denn ich experimentierte gerne mit meinen Zaubern. In meinem Haus herrschte meistens ein heilloses Durcheinander.
Mitten im Wohnzimmer stand mein Zauberkessel. Er brutschelte meistens vor sich hin. Momentan sah die Flüssigkeit darin braun, blau aus. Ich gab das Salbei dazu und es wurde grün. Genau so wie ich den Trank haben wollte. Er musste nur noch einen Tag ziehen, dann war er fertig.
Also widmete ich mich anderen Dingen zu. Ich las in dem neusten Zauberband und hörte nebenbei Musik. Ich war sehr vielseitig und freute mich auf Abwechslung.
Doch ich bemerkte, dass nach einiger Zeit etwas komisch wurde. Die Luft wurde irgendwie dünn. Es wurde stickig. Schnell rannte ich zu meinem Trank. Er sah nicht mehr grün aus sondern gelb. Ich wurde panisch. Was war da nur passiert und wie konnte ich es beheben? Vielleicht gab es nur ein Versuch.
Ich versuchte es mit einen erneuten Spruch. Es beruhigte sich etwas, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass es etwas brachte. Und dann passierte etwas mit mir. Ich wurde in den Trank rein gezogen. Obwohl es heiß war verbrannte ich mich nicht. Ich wirbelte nur durch den Kessel. Es war etwas seltsam und fühlte sich unschön an. Und dann veränderte sich wieder etwas. Und schon wurde ich wieder ausgespuckt. Und plötzlich merkte ich, dass etwas anders war. Ich konnte plötzlich zaubern. Allerdings wusste ich nicht wie das funktionierte. Zunächst zerstörte ich auch die ein oder anderen Möbel. Glas splitterte durch die Gegend. Ich brauchte einige Zeit bis ich herausfand wie es funktionierte und mich wieder raus traute. Doch dann besuchte ich sofort Ruben.
Er war tatsächlich in der Apotheke. Und er war alleine. Er lächelte mich lächelnd an und fragte wissend: „Hat es funktioniert?“
„Was funktioniert?“, fragte ich verwirrt.
„Bist du jetzt auch magisch? Können wir zusammen sein?“, fragte er fast aufgeregt.
„Du bist magisch?“, wunderte ich mich.
Und dann erklärte er es mir. Er hatte als er mich kennen lernte immer meine Magie beobachtet. Er hatte gemerkt, dass ich wie er magische Veranlagungen hatte. Er hatte gehofft einen Weg zu finden wie wir uns vielleicht näher kommen könnten, wenn ich das wollte. Er vermutete, dass das durch seine Magie sonst nicht möglich war. Das mochte vielleicht seltsam klingen, aber ich fand es irgendwie süß.
„Oh, Ruben.“ Ich konnte nicht aufhören zu grinsen.
„Darf ich das als JA deuten?“, fragte er grinsend.
„Ja“, sagte ich und dann fielen wir uns in die Arme. Überglücklich gaben wir uns unseren ersten Kuss. Danach fing unser gemeinsames Leben an. Ein Leben voller Magie und Liebe. Ein Leben, dass mich jeden Tag erfüllte und ich leibte. Es war perfekt.
Ende