Der Story-Samstag hat diese Woche ein sehr schönes Thema. Ich hatte die Geschichte auch schon am Freitag geschrieben. Brauchte aber etwas bis ich dazu kam es abzuschreiben.
Nach dem Happy End
Dornröschen war gerade von ihrem Hundertjährigen Schlaf aufgewacht und vor ihr stand ein ihr völlig unbekannterMann. Er lächelte sie an. Auch ihre Eltern und Freunde standen um ihrem Bett herum. Schneewittchen, Rapunzel, Frau Holle, Hänsel und Gretel und andere Bewohner des Märchenwaldes.
„Was ist passiert? Wo bin ich?“, fragte Dornröschen veriwirrt. Ihr Kopf schien wie leer gefegt. Als hätte sie diesen hundertjährigen Schlaf bewusst woanders verbracht.
„Keine Sorge. Alles ist gut“, tröstete ihre Mutter sie. „Deinen Freunden geht es gut und uns auch. Der Fluch tist endlich aufgehoben, weil du wieder wach bist. Über dem Märchenwald lag das Böse. Dank dir sind wir es endlich los. Hundert Jahre wurden wir davon geplagt. Nun endlich ist es vorbei.“
„Wie geht es dir?“, fragte ihr Vater, der neben ihrem Bett stand.
„Ich fühl mich so wach wie noch nie“, antwortete Dornröschen und alle lachten.
„Deine Freunde möchten dich begrüßen“, merkte ihre Mutter an und traten zur Seite. Schneewittchen gesellte sich zu ihr. Das liebe Schneewittchen, dass Dornröschen immer besucht hatte, wenn sie selbst nicht raus durfte.
„Du hast uns alle gerettet“, freute sich Schneewittchen. Obwohl hundert Jahre vergangen sein sollten schien sie um keinen Tag gealtert zu sein. „Ich konnte mit Hilfe der Zwerge meine Stiefmutter besiegen und habe nun endlich meinen Prinzen gefunden.“ Sie deutete auf den jungen Mann neben ihr. „Darf ich dir Charming vorstellen?“
„Hallo“, begrüßte Dornröschen ihn schüchtern und er schenkte ihr ein Lächeln.
„Wir sind dir so dankbar. Dank dir können wir nun endlich zusammen sein“, freute sich Schneewittchen und trat dann zurück an die Wand.
Nun kamen Hänsel und Gretl ans Bett. Die beiden grinsten sie schelmisch an. Beide hatten Dornröschen öfter besucht und sie unterhalten.
„Wir konnten die böse Hexe mit ihrem Lebkuchenhaus besiegen. Dank dir. Sie war so gruselig. Das kannst du dir gar nicht vorstellen. Hundert Jahre lang hat sie uns tyrannisiert“, erzählte Hänsel ihr.
„Richtig gruselig“, bestätigte Gretl. „Sei froh, dass du sie nicht kennen lernen musstest.“
„Hört sich auch nicht so gut an“, fand Dornröschen und wuschelte den Kindern durch die Haare.
„Lasst ihr Luft zum Atmen“, wies ihr Vater sie an und zog sie von Dornröschen weg.
Frau Holle trat vor und strahlte sie an. „Danke, Kind. Dank dir kann ich wieder meine Betten schütteln. Gott sei Dank ist diese ewige Regenzeit endlich vorbei. Das war ja schrecklich. Nirgends fielen Schneeflocken und meine Betten wurden ganz dick.“
„Aber dafür kann ich doch alles gar nichts“, protestierte Dornröschen verwirrt.
„Doch klar“, sagte Frau Holle. „Du bist aufgewacht und deswegen ist jetzt alles besser.“
Sie schenkte dem Dornröschen noch ein Lächeln und machte dann Rapunzel Platz. Diese trug einen Seugling auf den Arm. Es war ein kleines Mädchen.
„Sie heißt Rose“, erklärte Rapunzel ihr stolzl. AAls wir sprüten, dass du bald aufwachen würdest wurde alles besser. Danke, Dornröschen.“
Dornröschen starrte gerührt auf das kleine Mädchen. Das konnte kaum alles sie gewesen sein. Der fremde Mann neben ihr nahm sanft ihre Hand und dadurch fühlte sie sich etwas besser.
Es dauerte etwas bis Dornröschen all ihre Freunde empfangen hatte. Auch manche Tiere kamen zu Besuch. Unter ihnen waren die sieben jungen Geislein oder die Bremer Stadtmusikanten. Doch irgendwann wurde es der Prinzessin des Märchenwaldes zu viel und die Besucher verabschiedeten sich nach und nach. Zurück blieben ihre Eltern und der fremde Prinz. Er war so schön und ihr doch so fremd.
„Wer bist du?“, fragte sie ihn deswegen erstaunt.
„Mein Name ist Filias. Ich habe dich wach geküsst“, erzählte er.
„Du solltest Filias besser kennen lernen“, forderte ihr Vater sie auf. „Vielleicht ist er der Richtige für dich.“
„Das kann warten“, versicherte Filias ihr. „Was würdest du denn jetzt gern als erstes tun?“
„Ich möchte endlich die Welt sehen“, antwortete Dornröschen ihm, ohne groß zu überlegen. „Ich wurde so lange eingesperrt. „Ich möchte mich endlich frei bewegen können.“
„Und das darfst du von jetzt an, Dornröschen.“ Sein Vater grinste sie glücklich an. „Der Fluch ist gebrochen.“
„Darf ich Aschenputtel besuchen?“, fragte Dornröschen dann. „Wir haben uns früher immer Briefe geschrieben. Ich möchte sie endlich mal kennen lernen.“ Hoffnungsvoll sah sie ihre Eltern an. „Aschenputtel hat mich doch nicht vergessen, oder? Wie geht es ihr?“
Zu Dornröschens Überraschung antwortete ihr Felias. „Aschenputtel redet immerzu von dir. Ich bin mit ihrem Gemahl Kilian befreundet. Du solltest sie unbedingt besuchen. Ich könnte dich begleiten.“
„Gern“, stimmte Dornröschen ihm sofort erfreut zu.
Gleich am nächsten Tag ritten die beiden in den Märchenwald hinein und machten sich auf den Weg zu Aschenputtel. Vielleicht passierte unterwegs ja etwas. Vielleicht lernten sich Dornröschen und Filias besser kennen und vielleicht verliebten sie sich irgendwann ineinander. Vielleicht ja am Hof von Aschenputtel. Vielleicht …
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute …
Ende ….
Das war meine Märchenwelt etwas neu erfunden, aber abgeguckt von alten Schätzchen. Ich hoffe sie hat euch gefallen und hoffe ihr schaut auch beim nächsten Story-Samstag wieder bei mir herein. Übrigens ist sie doch etwas kürzer geraten als ich dachte, aber gut.