Strandwege Teil 11

Und das hier ist der letzte Teil meiner Strandreihe. Pünktlich zu Heiligabend.

Strandwege Teil 11:

Das Boot war wunderbar. Ich war noch nie auf einem echten Segelboot gewesen, aber Janne schien besten vertraut damit zu sein. Nachdem wir uns drinnen aufgewärmt hatten gingen wir wieder hoch und Janne segelte los. Um diese Jahreszeit wurde es schon früh dunkel und so segelten wir dem Sonnenuntergang entgegen. Janne erzählte mir etwas über das Boot. Seiner Oma hatte es gehört. Sie war die Seglerin gewesen und hatte das Kommando nie abgegeben. Sie war immer mit ihrem Opa zusammen gefahren und hatten Janne und Clara auch mal mitgenommen. Jetzt gehörte das Boot Janne und er behütete es wie einen Schatz. Je mehr ich von ihm hörte desto besser gefiel er mir.
Als der Sonnenuntergang tastsächlich nicht mehr weit weg war ließ Janne das Boot treiben und wir setzten uns auf die Bank. Er hatte Getränke und Snacks dabei und so machten wir es uns gemütlich.
„Ist dir kalt?“, fragte er und klang etwas besorgt.
„Nein, es ist okay“, antwortete ich und es stimmte. Auf dem Meer fühlte ich mich seltsam frei. Und mit Janne an meiner Seite fühlte es sich noch besser an.
„Wie lange bleibst du?“, fragte er plötzlich nachdenklich.
„Bis kurz nach Weihnachten“, antwortete ich ihm.
„Wieso nicht bis Sylvester?“, wollte er wissen.
„Darüber habe ich noch nicht nachgedacht“, gab ich zu.
„Dann mach das“, bat er mich. „Ich will ehrlich sein. Ich mag dich. Sehr sogar und ich will dich besser kennen lernen.“
Sein Geständnis überraschte mich, aber es zauberte auch ein Lächeln auf mein Gesicht. „Wir lernen uns doch schon kennen.“
„Schon“, stimmte er mir zu. „aber das reicht nicht.“
Ich grinste.
„Weißt du. Sowas wie mit dir habe ich mir immer gewünscht. Jemanden mit dem ich kabbeln kann und der mich versteht“,  versuchte er zu erklären. „Das hat mir immer gefehlt.“
„Dir ist aber schon klar, dass ich wieder nach Hause fahre?“, machte ich ihm bewusst.
„Ja, aber das heißt ja nicht, dass wir uns nicht wieder sehen werden. Hoffe ich jedenfalls.“
„Das geht alles ein wenig schnell.“ Ich wusste nicht, wieso ich mich sträubte.
„Wir haben Zeit“, versicherte er mir, aber seine Taten straften seine Worte Lügen. Denn als die Sonne gerade unterging küsste er mich zärtlich als wäre ich sein kostbarster Schatz.
Als wir uns voneinander lösten flüsterte er: „Bleib für immer.“
„Janne“, hauchte ich. Ich würde nichts lieber tun, aber so schnell ging das nicht. Aber das wusste er bestimmt.

Weihnachten verbrachten wir auf jeden Fall in Jannes Lokal. Nur im engsten Kreis. Janne, Clara, Timothy, Stella und ich. Hinterher gingen Janne und ich noch am Strand spazieren. Ich war berauscht davon wie glücklich mich Janne machte. Meine Probleme blieben und mein Bruder blieb, aber ich hatte jetzt Janne an meiner Seite. Ich blieb tatsächlich noch über Sylvester. Doch kurz nach Neujahr musste ich wieder nach Hause. Zwei Jahre lang pendelten Janne und ich immer hin und her. Ich war stolz darauf, dass unsere Beziehung trotzdem funktionierte. Die Zeit, in der wir uns nicht sahen war hart, aber dafür war die Wiedersehensfreude umso größer. Aber darauf folgte auch immer wieder der Abschied. Im dritten Jahr wohnte ich Weihnachten schon bei Janne. Meine Probleme hatten sich eingerenkt und alles war geregelt. Endlich konnten Janne und ich zusammen sein. Jedes Jahr an in der Weihnachtszeit fuhren Janne und ich mit dem Boot raus und besuchten das Grab seiner Oma. Ihr Grab war tatsächlich mit Prinzessin Leonor gekennzeichnet. Wir wollten uns mit dieser Tradition an unser Kennen lernen erinnern. Auf unserer Grabinschrift sollte eines Tages stehen: Janne und Tanja für immer! Aber bis dahin hatten wir sicher noch viele glückliche Momente.

Ende

So, das habe ich jetzt doch schon schneller abgekürzt als geplant, aber ich finde das Ende so gut. Was meint ihr?

Strandwege Teil 10

Und schon ist der nächste Teil meiner Meergeschichte dran. Los geht.s

Strandwege Teil 10

Das Essen war lecker. Ich hatte auch nichts anderes erwartet. Immerhin war Janne der Inhaber und hatte mir versichert, dass es so sein würde. Außerdem konnte ich mich ja auch selbst davon überzeugen.
„Du hast nicht gelogen. Es schmeckt bei dir immer vorzüglich“, gab ich zu als wir wieder warm eingepackt waren und nach draußen traten.
Wir gingen in Richtung Strand und Janne lächelte. „Hab ich doch gesagt.“
„Ja, hast du.“ Nun grinste ich auch. Ein bisschen nervös fragte ich. „Also, wo finden wir jetzt dieses Boot?“
„Am Hafen natürlich“, sagte er und rollte mit den Augen. „Also ehrlich. Es kommt mir so vor als wärst du noch nie am Meer gewesen.“
„Doch, war ich“, versicherte ich ihm. „Aber bisher habe ich hier noch keinen Hafen gesehen.“
„Dann wird es aber Zeit, dass sich das ändert“, fand er.
Der Hafen war eher klein, gemütlich und abgelegen, aber ich verliebte mich sofort in ihn. Ohne zu fragen machte Janne Bilder vom Hafen und von mir. Das gefiel mir. Es wirkte so selbstverständlich. Dann hielt er eine junge Frau auf, die gerade mit einer Einkaufstüte um die Ecke kam und fragte sie: „Entschuldigen Sie? Könnten Sie ein Bild von mir und meiner hübschen Begleiterin machen?“
Ich grinste sofort über das Kompliment. Vielleicht konnte er ja doch romantisch sein.
„Natürlich.“ Die Frau klemmte ihre Tüte zwischen die Beine sobald sie richtig stand und auch Janne und ich stellten uns vorm Hafen in Position. Er hatte einen Arm um mich gelgt, die Frau knippste ein paar Fotos und gab Janne dann die Kamera zurück.
„Danke.“ Ich schenkte ihr ein Lächeln.
„Gerne.“
Als sie fort war fragte ich Janne: „Und, wo ist jetzt dein Boot?“
„Schau und staune“, sagte er und führte mich über einen Steg zum Anlegeplatz. Er blieb vor einem mittelgroßen Segelboot stehen, dass er auf den Namen Prinzessin getauft hatte.
„Ernsthaft? Du hast dein Boot Prinzessin genannt?“
„Nicht ich“, wiedersprach er mir. „Das Boot hat früher meiner Oma gehört. Wir konnten ihr den Namen nicht ausreden. Sie sah immerzu Prinzessinennenfilme und Märchenfilme.“
„Sie muss ja eine tolle Großmutter gewesen sein.“
„Nicht für einen Jungen“, wiedersprach er mir. „Ich musste diese Filme immer mit ansehen. Ein Kindheitstrauma. Clara dagegen liebte es.“
Ich lachte. „Du Armer!“
„Du kannst dir gar nicht vorstellen wie oft ich Sissi gesehen habe. Gegen diesen Film bin ich allärgisch. Ich schwöre.“
„Dir ist aber schon klar, dass Sissi eine Kaiserin war, oder?“, fragte ich ihn.
„Nein, gebürtig war sie eine Prinzessin. Durch Heirat ist sie zur Kaiserin geworden. Ich muss es wissen. Ich habe die Filme oft genug gesehen. Aber das wäre meiner Oma sowieso egal gewesen. Sobald jemand adelig war, war er ein Prinz oder eine Prinzessin. Was dazwischen gab es bei ihr nicht.“
„Du redest von ihr in der Vergangenheit“, bemerkte ich vorsichtig.
„Oh, Leonor ist vor zwei Jahren an einem Herzinfarkt gestorben. Auf ihrer Grabinschrift steht: Prinzessin Leonor. Das hätte ihr gefallen“, erzählte er und klang dabei traurig.
„Das tut mir leid, aber das mit Prinzessin Leonor ist nicht dein Ernst, oder?“ Das konnte ich mir so gar nicht vorstellen. War das überhaupt erlaubt?
„Ist schon okay. Sie war alt. Sehr alt. Manche Prinzessinnen sind nie so alt geworden. Lady Di zum Beispiel. Und das mit der Inschrift ist wahr. Ich kann es dir zeigen.“
Ich sah ihn einen Moment lang an. Dann ließ ich es dabei. Ich machte ihn lieber nicht darauf aufmerksam, dass Lady Di eine Herzogin gewesen war. Genau wie Kate heutzutage. Man hatte sie allerdings damals tatsächlich die Prinzessin der Herzen genannt.
Oh, Gott. Ich musste schnellstens von diesem Thema weg.
„Meine Oma liebte Klatsch ohne Ende. Aber eher in Form von Schauspielern und Schauspielerinnen. Sie kann dir genau sagen wer mit wem zusammen ist und wer getrennt ist und so. Da hat sie voll den Durchblick.“
„Aber sie hat ihren Namen nicht von einer Schauspielerin oder einem Schauspieler, oder?“
„Nicht, dass ich wüsste und wenn dann nur durch Zufall. Sie heißt ganz schlicht und einfach Luise. Aber sie hat meine Mutter nach Romy Schneider genannt. Nur dass sie Romina heißt und nicht Rosemarie, aber auch sie wird Romy genannt.“
„Auch nicht besser“, fand er.
„Ach, es geht eigentlich. Meine Mutter findet den Namen schön.“
„Dann ist dein Name ja fast schon gewöhnlich.“
„Nicht, wenn man bedenkt, dass eine ganze Fernsehserie heißt wie ich.“
„Owei, ich hoffe du hast keinen Bruder, der Ron heißt oder so?“
„Nein, er heißt Mattis. Wie Ronjas Vater aus Ronja Räubertochter. Meine Mutter hatte ernsthaft überlegt mich Ronja zu nennen, aber mein Vater war dagegen. Meine Mutter ist ein riesiger Astrid Lindgren Fan.“
„Na ja. Tanja klingt ja zumindest ähnlich wie Ronja. Vielleicht sollten wir lieber ins Boot steigen bevor noch mehr solcher Geschichten ans Tageslicht kommen. Außerdem zitterst du ein wenig und drinnen können wir uns erstmal aufwärmen“, schlug er kopfschüttelnd vor und da sagte ich bestimmt nicht nein.

Fortsetzung folgt …

So, wieder einen Teil geschafft. Was meint ihr dazu?

Strandwege Teil 8

Und hier kommt der nächste Teil von Strandwege.

Strandwege Teil 8

Ich holte nach dem Frühstück meine Jacke und so und die Kamera und dann gings los zum Strand. Es war genau so kalt wie gestern, aber mir war nicht mehr so kalt.
Es hing ein wenig Nebel über dem Meer, aber er machte sich nur ganz leicht über dem Boden bemerkbar. Die ersten Sonnenstrahlen kamen heraus. Vielleicht war der Nebel während des Frühstücks aufgezogen oder über dem Meer war das öfter so.
Ich nahm meine Kamera heraus und wollte Fotos machen. Dazu musste ich meine Handschuhe ausziehen, doch Janne hielt mich zurück.
„Lass mich das machen.“
Er nahm mir die Kamera ab und knipste ein paar Fotos vom Meer und von der Umgebung und auch von uns.
„Danke.“
„Deine Finger wären sonst erforen“, meinte er nur. „Ich trage nie Handschuhe. Ich bin Kälte gewöhnt.“
Und so schlenderten wir am Strand entlang. Auch das Strandcafe kam jetzt in Sicht. Es war aus Holz und wirkte klein und gemütlich. Der Nebel lichtete sich bereits. Ich schlug vor in das Cafe zu gehen, aber Janne lehnte sofort ab.
„Wir haben den Tag gerade erst begonnen und wenn wir in ein Lokal gehen dann in meins.“ Das ließ ich mal so stehen.
„Die Weihnachtsdeko in deinem Lokal ist etwas kitschig, oder?“, fragte ich ihn vorsichtig.
„Der Meinung war ich auch“, stimmte Janne mir zu. „aber leider ist Tim etwas schwul und bestand auf diese Deko. Stella unterstützte ihn. Dabei hatte ich nicht das Geringste zu sagen. Wie immer.“
„Du Armer!“, neckte ich ihn.
„Tja, so ist das. Aber ich will mich nicht beschweren. Es gibt schlimmeres.“
„Wie Flüchtlinge, die ihr ganzes Hab und gut zurücklassen müssen um in eine fremde Heimat zu ziehen mit einer fremden Sprache? Oder wie Menschen, die Naturkatastrophen überleben oder Hunger leiden?“, sinnierte ich.
„Oder wie Frauen, die vor Kälte sterben obwohl sie warm eingepackt sind“, ergänzte er.
„Hey!“ Ich schlug ihn auf den Arm, was er aber vermutlich gar nicht merkte. „Das wirst du mir jetzt ewig vorenthalten, oder?“
„Natürlich.“
Und dann kam der erste Leuchtturm in Sicht. Er war über einen langen Steg zu erreichen und stand in einer Halterung im Wasser. Er war rot –  weiß gestreift, aber viereckig. Aus der Ferne sah er wunderschön aus. Ich liebte Leuchttürme.
„Wow, der ist echt toll. Ich liebe Leuchttürme“, schwärmte ich.
„Na, dann sollten wir ihn uns mal näher ansehen“, fand Janne schmunzelnd.
Je näher wir kamen desto größer und beeindruckender wirkte der Leuchtturm auf mich.
„Wieso sind die Menschen eigentlich so fasziniert von Leuchttürmen?“, fragte Janne mich. „Es sind doch nur Leuchttürme.“
„Sie sind so romantisch“, klärte ich ihn auf.
„Ach, deswegen stehen die Frauen und Tim so drauf“, grinste Janne nun.
„Schwule Tim?“, fragte ich verwirrt.
„Ich schwöre er kreischt jedes mal ohrenbetäubend, wenn er einen Leuchtturm sieht. Also ziemlich oft.“
Ich lachte.
Und dann stand ich direkt neben dem Leuchtturm und sah daran hoch. Er war riesig.
„Kann man da auch drauf?“, fragte ich.
„Wenn du keine Angst hast da oben zu erfrieren schon“, neckte er mich.
Und so gingen wir Stufe für Stufe dem Himmel entgegen. Zwischendurch musste ich immer wieder Pausen machen, weil meine Kondition nicht die beste war. Doch dann waren wir oben angekommen und der Ausblick rundherum war einfach traumhaft schön. Der Nebel war jetzt vollkommen verschwunden und die Sonne glitzerte auf dem Wasser. Janne schoss weiter Fotos. Unter anderem auch von mir, aber auch von uns beiden.
„Muss ich dich jetzt küssen, damit es die Romantik verstärkt?“, fragte mein Begleiter mit einem Lächeln im Gesicht.
„Dein MUSS hat jegliche Romantik zunichte gemacht und hier oben gibts eh schon genug davon“, fand ich.
„Wie, du willst nicht von mir geküsst werden?“, fragte er gespielt schokiert.
„Auf einem Leuchtturm geküsst zu werden hat schon was“, gab ich zu. „Aber dazu muss es der Richtige sein. Dich kenne ich immer noch kaum. Ein One-Night-Kuss zählt nicht.“
„One-Knight-Stand-Kuss? Was soll das denn sein?“, fragte er nur stirnrunzelnd.
„Ich habe es gerade erfunden“, erklärte ich stolz.
„Na ja. Wenn du nicht geküsst werden willst können wir ja gehen. Wir haben noch viel mehr vor heute.“
„Man, jetzt hast du mir aber wirklich jegliche Romantik verdorben. Lass mich doch noch ein wenig die Aussicht genießen. Ich komme so schnell nicht wieder her.“
Und so blieben wir noch ein wenig. Leider kam dann der Wind auf und die Kälte holte mich wieder ein. Deswegen gingen wir die Treppen wieder runter.

Fortsetzung folgt …

Und schon wieder ist ein Teil fertig. Es macht richtig Spass diese Geschichte zu schreiben. Was meint ihr?

Strandwege Teil 6

Heute bin ich spät dran und so hoffe ich, dass ich diesen Teil noch für morgen abschreiben kann. Momentan hinke ich ziemlich hinterher.

Strandwege Teil 6

Überraschender Weise sangen Clara und Janne zusammen und Janne war richtig gut. Er hatte eine schöne warme Stimme. Ich war fasziniert davon wie er sang und auch wie er sich bewegte.
„Was kann dieser Mann eigentlich nicht?“, fragte ich flüsternd.
„Er ist gut. Nicht wahr?“, stimmte mir Norine zu. „Er hat so eine sexy, rauchige Stimme.“
„Woher kennt ihr euch eigentlich?“, wollte ich nun wissen.
„Ich kenne ihn schon seit dem Kindergarten. Wie wir alle hier am Tisch. Wir sind sozusagen Kindergartenfreunde.“
Darauf war ich schon ein wenig neidisch. Meine Freunde verliefen sich alle irgendwie immer.
„Wow“, meinte ich nur und dann hörte ich Janne weiter zu. Er hatte wirklich eine wunderschöne Stimme.
„Singen die beiden öfter miteinander?“, erkundigte ich mich bei Norine.
„Nur an Geburtstagen und an Weihnachten“, antwotete sie.
Wir hörten noch eine Weile zu. Dann umarmte Janne seine Schwester und kam wieder zu uns.
„Hallo Tanja, Schön, dass du da bist. Ich darf doch du sagen, oder?“, begrüßte Clara mich.
„Danke.“
Janne setzte sich zu mir und Clara gesellte sich ans andere Ende des Tisches.
„Und, überrascht?“, fragte er mich grinsend.
„Ja, schon. Du scheinst ein vielseitiger Mann zu sein. Fehlt nur noch, dass du in der wenigen Freizeit, die du hast, Rettungssanitäter oder sowas bist.“
„Nein, das wäre dann doch zu stressig. Ich verbringe meine Abende lieber in Ruhe auf dem Sofa. Tagsüber bin ich genug unterwegs.
„Heute nicht“, bemerkte ich.
„Nein, heute nicht“, bestätigte er. „Manchmal muss man Ausnahmen machen.“
Dann kam der nächste Sänger und Janne flüsterte: „Das sind jetzt nur noch die Ausläufer der Musik. Wenn du willst kann ich dich nun in deine Pension bringen.“
„Aber das ist doch dein Geburtstag. Du bist doch zum Feiern hier, oder?“
Ich wollte nicht dafür verantwortlich sein, dass er seine Geburtstagsparty eher verließ.
„Ich bin nicht unbedingt der Partytyp“, meinte er nun. „Außerdem haben wir morgen ja viel vor. Ich möchte früh aufstehen.“
„Ich dachte wir wollten nur Leuchttürme besuchen“, wunderte ich mich.
„Eventuell habe ich noch die ein oder andere Idee für danach“, deutete er vage an.
„Beinhaltet die vielleicht eine Wattwanderung?“, fragte ich argwöhnisch.
„Ach, du wurdest schon gewarnt. Sie ist nicht so schlimm“, versprach er mir.
„Ich mache mir eher Sorgen wegen der Kälte“, klärte ich ihn auf.
„Ach, das ist kein Problem. Kälte kann nicht schaden“, meinte er locker.
Ich sah ihn zweifelnd an.
Wir blieben noch eine Weile sitzen, doch schließlich verabschiedeten wir uns wirklich von den anderen. Clara zwinkerte mir zu und Norine wirkte fast neidisch.
„Das war nett“, bemerkte ich als wir uns auf den Weg zur Unterkunft machten.
„Das freut mich, dass es dir gefallen hat. Meine Schwester beschwert sich immer, dass ich Abends so wenig rausgehe, aber ich liege da lieber auf dem Sofa. Leider kann ich mich an meinem Geburtstag nicht drücken.“
„Und du hast es ja überlebt“, beruhigte ich ihn.
„Ja, stimmt. Ich bin gerne in der Natur und ich mag Menschen, aber ich bin auch gerne allein. Manchmal ist es mir schon zu viel Trubel.“
„Das kann ich verstehen. Ich mag die Ruhe auch.“
Der Spaziergang war sogar fast romantisch. Der Mond schien hell über uns und die Sterne überfluteten den Himmel. Wäre es nur nicht so kalt. Ich fror einfach zu schnell. Das merkte auch Janne.
„Du zitterst wie Espenlaub. Nicht, dass deine Lippen irgendwann blau werden. Du bist doch schon so warm eingepackt.“
„Es ist ja nicht mehr weit.“
Und das war tatsächlich so. Schon bald standen wir vor meiner Haustür. Na ja, nicht wirklich vor meiner, aber vor der von meiner Unterkunft.
Wir waren beide etwas verlegen.
„Also dann. Ich schätze ich sollte jetzt gehen. Wäre es dir recht, wenn ich dich hier abhole? Sagen wir gegen zehn?“
„Das klingt toll. Bis dahin bin ich fertig.“
„Das ist schön. Dann sehen wir uns dann.“
„Ja, bis dann.“
Und dann umarmten wir uns noch. Er winkte noch mal und dann war er weg. Ich sah ihm so lange hinterher bis ich ihn vom dunkeln von hier aus nicht mehr sehen konnte. Heute würde ich sicher mit einem Lächeln einschlafen.

Fortsetzung folgt …

So, ich habe es doch noch geschafft. Hoffentlich kann ich heute (18.12.) auch noch den nächsten Teil dazu schreiben, den ich dann morgen abschreiben kann. Was meint ihr?

Strandwege Teil 5

Und einen weiteren Teil meiner Meer Geschichte habe ich fertig. Also los.

Strandwege Teil 5

Ich wanderte noch ein wenig über die Insel. Die Kälte tat mir gut. Janne verwirrte mich und ich wusste gar nicht so genau wieso. Er war attraktiv, aber eigentlich nicht besonders umgänglich. Zu Hause machte ich mich frisch und Abends machte ich mich auf zu dem Musikabend. Dort trat eine Band nach der anderen auf. Manchmal gefiel mir die Musik und ich wippte mit und manchmal traf es nicht wirklich meinen Geschmack. Eine Weile hörte ich einfach nur zu bis sich jemand an meinen Tisch anschlich. Dieser Jemand trug wieder einen roten Pullover, aber mit einem Rentier drauf und Jeans.
„Janne. Haben Sie mich erschreckt. Was tragen Sie da?“, begrüßte ich ihn und starrte auf seinen Rentierpullover.
„Gefällt er Ihnen?“, fragte Janne nur. „Rentiere sind meine Lieblingstiere. „Ich stand gerade bei meinen Freunden und da habe ich Sie so ganz alleine hier entdeckt. Wollen wir nicht zum Du übergehen. Sie finde ich so anstrengend.“
Ich lachte, weil er so viel am Stück ohne Pause gesprochen hatte. Ich beschränkte mich auf ein: „Gerne.“
„Wie gefällt dir die Musik?“, fragte er dann.
„Das letzte Lied mochte ich sehr“, antwortete ich.
„Ja, die Band ist sehr gut. Ein Freund von mir singt dabei mit.“
„Kommen alle Bands aus der Region?“, wollte ich wissen.
„Die meisten schon“, nickte er. „Willst du nicht mit rüber kommen zu meinen Freunden? Dann bist du nicht so allein.“
„Ach, ich weiß nicht“, wehrte ich ab. „Ich glaube ich gehe gleich nach Hause. Ich will nicht stören.“
„Jetzt schon?“, fragte er entsetzt. „Dann verpasst du ja das Beste. Kommt überhaupt nicht in Frage. Wenn du jetzt gehst besichtige ich keine Leuchttürme mit dir, weil ich dir keine Uhrzeit zum Treffen nennen werde oder einen Ort“, drohte er mir.
„Willst du mich erpressen?“ Ein bisschen irritiert sah ich ihn an.
„Ach, komm schon. Das wird lustig“, versuchte Janne mich zu überreden.
„Na schön“, gab ich nach damit er endlich Ruhe gab. Er führte mich zu einem Tisch voller Menschen und schrie über die Musik hinweg: „Hey, Leute! Das ist Tanja. Tanja, das sind meine Freunde.“
„Ähm, hallo“, begrüßte ich sie lahm. Dann setzten wir uns dazu.
„Hi, ich bin Norine. Bist du Jannes Neue?“, stellte sich die Frau neben mir vor. Sie war eine bildschöne Frau mit blauen Augen und langen schwarzen Haar.
„Nein, ich mache Urlaub hier“, erklärte ich.
„Ach, na dann ist ja gut. Janne ist ein wirklich guter Kerl, aber seine Beziehungen halten nicht lange.“
„Vielen Dank, Norine“, brummte Janne nur.
„Was denn? Ist doch wahr. Kann ich doch nichts für.“ Sie verdrehte die Augen.
Ich fühlte mich nicht gerade wohl zwischen den Fremden. Ich kannte ja nicht mal Janne richtig.
„Vergiss, was Norine gesagt hat. Sie redet viel, wenn der Tag lang ist.“
„Na gut. Dann reden wir halt über die Weihnachtsdeko. Ist sie nicht wunderschön?“ Doch das Thema hielt nicht lange an. Da fing sie auch schon wieder mit Janne an. „Weißt du übrigens, dass Clara nicht seine einzige Schwester ist, falls du weißt, dass sie seine Schwester ist? Er hat noch eine Schwester und …“
„Norine, bitte“, unterbrach Janne sie. „Hör einfach der Musik zu, ja?“
„Also doch die Weihnachtsdeko“, seufzte Norine. „Janne mag es gar nicht, wenn man über sein Privatleben spricht. Er ist lieber der schüchternde geheimnisvolle Typ. Also, was meinst du zu der Weihnachtsdeko. Ist sie nicht doch vielleicht etwas zu kitschig?“
Ich lachte und sah Janne fragend an. „Redet sie immer so viel?“
„Ständig“, bestätigte Janne. „Und meistens über Dinge über die sie nicht reden möchte.“
„Sei nicht so empfindlich, Janne“, wies sie ihn zurecht.
Der Abend wurde richtig nett. Ich hatte viel Spass. Norine erzählte zwar viel und auch viel, was ich gar nicht wissen wollte, aber sie war auch überraschend lustig.
Als es schon recht spät war und ich wirklich nach Hause wollte hielt Janne mich zurück. Plötzlich trat Clara auf die Bühne.
„Hallo Leute. Ich freue mich besonders heute hier zu sein, denn heute ist ein besonder Tag. Mein Bruder ist wieder ein Jahr älter geworden und wie wäre es, wenn wir alle ein Ständchen für ihn singen?“
Als die anderen Happy Birthday sagen fragte ich verwirrt: „Du hast heute Geburtstag?“
„Ja, leider. Ich hasse Geburtstage.“
„Aber du feierst sie?“, hakte ich nach.
„Ich wurde dazu gezwungen.“
Als Clara zu Ende gesungen hatte sagte sie ins Mikrophon: „Also, lieber Bruder. Dann komm mal auf die Bühne.“
Janne stöhnte, stand aber gehorsam auf.

Fortsetzung folgt …

Und das war schon wieder ein Teil. Einen weiteren habe ich schon. Ich muss ihn nur noch abschreiben. Was meint ihr?

Strandwege Teil 3

Und nun kommt ein weiterer Teil von der Strandgeschichte.

Strandwege Teil 3

Näher am Strand war es noch besser. Die Wellen rauschten, die kalte Luft spielte mit mienen Haaren und ich liebte diesen Geruch. Ich ließ im wahrsten Sinne des Wortes die Seele baumeln. Ich spazierte am Strand entlang. Die Flut kam gerade und ich zog den Spaziergang in die Länge. Leider war es zu kalt um die Schuhe auszuziehen und das Wasser um die Füße spielen zu lassen, aber Muscheln konnte ich ja wenigstens sammeln. Ich hatte immer eine Tüte dabei wo ich sie reintun konnte. Ich fand ein paar besonders schöne, musste aber irgendwann aufhören, weil meine Hände nur noch Eisklumpen waren. Außerdem fing ich sowieso langsam an zu frieren. Ich hatte meine Handschuhe vergessen. Da ich kein Strandcafe fand und Leuchttürme mir zu weit weg waren ging ich wieder zur Ortsmitte. Die war Gott sei Dank ausgeschildert. Am Strand war es einsam gewesen. Es war mir kaum jemand begegnet. Im Ort schlenderte der ein oder andere durch die Straßen, aber auch hier war recht wenig los. Aber die Läden waren weihnachtlich geschmückt und zuerst sah ich mich in einem Souvenierladen um. Hier gab es Ansichtskarten im winterlichen Stil und allerlei Dekokram und Geschenkideen. Zum Beispiel gab es Pinguinfiguren, Weihnachtsmänner, Leuchttürme oder auch Schlüsselanhänger. Mich zogen kleine Schlüsselanhänger mit Leuchttürmen dran an und außerdem stand ich schon immer auf Gläser. Eines mit Enten drauf zog mich besonders in seinen Bann. Ich ging damit zurück zur Kasse und die Verkäuferin packte es liebevoll ein.
„Ich lege ihnen noch einen kleinen Weihnachtspixischnöker mit dabei. Sowas gibts jetzt auch für Erwachsene. Ich stehe auf die. Da sind echt tolle Geschichten bei. Manche Einwohner kaufen jeden Tag eine Kleinigkeit um die Story – Sammlung zusammen zu bekommen.“
Sie packte alles in die Tüte und nachdem ich bezahlt hatte reichte sie sie mir.
„Danke. Da bin ich aber gespannt. Nicht, dass ich das auch noch mache. Hätten Sie vielleicht einen Tipp für mich, wo ich eine Kleinigkeit essen kann?“
„Machen Sie Urlaub hier?“, fragte sie.
„Ja, sieht man mir das so an?“
„Vielleicht nicht“, räumte sie ein. „aber hier kennt jeder jeden und da ist es nicht schwer zu kombinieren.“
„Ach so. Ja, das kann ich verstehen. Da fallen Fremde sofort auf“, vermutete ich.
„Ja genau. Gehen Sie zu Jannes Imbiss ein Stück die Straße hinunter. Sie können es gar nicht verfehlen. Da sitzt der größte Weihnachtsbaum der Welt vor.“
„Janne, der Biologe?“, fragte ich verwirrt. Er hatte auch noch einen Imbiss?
„Ach, herrje. Den haben Sie also schon kennen gelernt?“ Die Frau stöhnte leicht. „Er lief doch nicht etwa wieder in seinem Gummistiefeloutfit am Strand herum?“
„Ich fürchte schon.“
„Ach herrje“, wiederholte sie. „Ja, ich fürchte genau der. „Mein Bruder ist vielseitig begabt, aber leider gräbt er am liebsten den ganzen Sand um und macht lebensverändernde Entdeckungen. Zumnindest, wenn man ihn so reden hört.“
„Janne ist Ihr Bruder?“, staunte ich. Mit ihren struppigen schwarzen Haaren und dem bunten Outfit sahen sich die Geschwister nicht im Geringsten ähnlich.
„Ja, ich finde ja auch, dass da eine Verwechslung vorliegen muss, aber unsere Eltern behaupten felsenfest, dass wir Geschwister sind. Ich liebe meinen Bruder, aber manchmal ist er ganz schön verrückt. Ich bin übrigens Clara.“
„Freut mich Sie kennen zu lernen, Clara. Ich bin Tanja. Dann werde ich mich mal davon überzeugen ob ihr Bruder auch so gut im Restaurantegeschäft ist.“
„Ist er. Es wird das beste Gericht sein, dass Sie jemals gegessen haben. Stella wird heute kochen und Timothy bedienen.“
„Na, da bin ich gespannt. Vielen Dank für den Tipp.“
„Gerne. Übrigens mag ich Ihren Namen. Tanja wie in der Fernsehserie.“, bermekte sie.
„Ganz genau.“ Immer diese Vergleiche.
Und dann machte ich mich auf den Weg zu Jannes Laden. Den Tannebaum sah ich schon von weitem. Er war wirklich riesig.

Fortsetzung folgt …

Und einen weiteren Teil geschafft. Wird wohl etwas länger werden. Was meint ihr?

Strandwege Teil 2

Und nun kommt der nächste Teil meiner Strandgeschichte.

 

Strandwege Teil 2

Am nächsten Morgen wachte ich auf und die Sonne strahlte durchs Fenster. Ich blinzelte ein paar mal und war noch nicht richtig wach. Außerdem musste ich erst noch überlegen wo ich war, aber dann fiel es mir ein. Ich war am Meer und das wollte ich unbedingt sehen. Deswegen ging ich ins Bad, nahm eine Dusche und zog mich in Windeseile an. Ich wählte einen schwarzen Pullover und eine Jeans. Selbstverständlich mit Unterhose darunter. Außerdem Jacke und dicken Schal. Eine Mütze trug ich nie. Und zu guter letzt durften natürlich die dicken Stiefel nicht fehlen.
Ich war schon fast zur Tür als Rosie mich entdeckte.
„Ah, Tanja. Wo wollen Sie denn so früh drauf los. Ich bin mir sicher, dass Sie nicht mal gefrühstückt haben.“
„Ich frühstückte unterwegs“, erklärte ich ihr. „Ich wollte unbeindingt zuerst das Meer sehen.“
Sie lachte. „Na dann. Der Deich ist leicht zu finden.“ Dann erklärte sie mir den Weg. „Das Strandcafe kann ich sehr empfehlen. Die machen lecker Frühstück. Allerdings ist es etwas weiter weg.“
„Oh, ich werde es mir merken. Bis später“, versprach ich.
„Bis später.“
Und dann folgte ich Rosalies Anweisung. Ich fand den Deich wirklich sehr schnell. Er war nicht zu übersehen. Teilweise waren sogar Schafe auf dem Deich. Und dann war ich selbst oben drauf. Es war ein herrlicher Ausblick. Es zeigte sich ein wunderschöner Strand und dahinter war das Meer. Traumhaft schön. Eine Weile starrte ich einfach nur darauf.
„Sie stehen ja lange da“, bemerkte eine fremde männliche Stimme hinter mir. „Gibt es da irgendwas zu sehen?“
Ich warf ihm nur einen kurzen Blick zu und schon fand ich das Meer wieder faszinierender.
„Das Meer“, teilte ich ihm mit.
„Das ist richtig. Da ist das Meer“, lachte er. „Aber das ist immer hier. Es läuft Ihnen nicht weg.“
Da hatte er  nicht ganz Unrecht. Also warf ich doch einen genaueren Blick auf ihn. Er war groß und muskulös und seine grünen Augen stachen heraus. Er hatte blonde, kurze Stoppelhaare, trug einen weiten Anorak und fast würde ich für seine Hose den Begriff Matschhose verwenden wie es die Kinder immer trugen. Ich musterte ihn von Kopf bis Fuß und er tat es bei mir ebenso.
„Ah, Sie sind wieder bei mir.“ Er lächelte und kleine Grübchen zeigten sich in seinem Gesicht. „So interessiert können nur Urlauber gucken. Sie sind doch eine Urlauberin, oder?“
Ich nickte. „Ich bin Tanja und ich habe mich gerade unsterblich in das Meer verliebt.“
„Ach so. Na dann. Das Meer ist aber auch viel hübscher als ich.“ Da war wieder dieses Lachen. Ich bin bekam eine Gänsehaut. „Ich bin Janne. Sehr erfreut.“
„Ebenfalls. Sorry, aber gegen das Meer haben Sie keine Chance.“
„Damit kann ich leben. Normalerweise sehe ich präsentabler aus, aber das ist mein Abrbeitsoutfit“, erklärte er.
„Was arbeiten Sie denn?“, fragte ich interessiert.
„Ich bin Biologe und untersuche vor allem die Natur“, erklärte er.
„Ah, ich hätte eher auf Bauer oder so getippt“, gab ich zu.
„Das hätte mein Vater auch am liebsten gehabt, aber das war nicht so mein Ding. Zu gebunden. Als Biologe kann ich freier arbeiten.“
„Da haben Sie sicher die richtige Entscheidung getroffen“, bemerkte ich.
„Ja, auf jeden Fall. Aber ich will Sie nicht aufhalten. Sie wollen bestimmt zu Ihrer neuen Liebe hin. Das ist wichtiger.“ Er grinste.
„Ach was. Wie sie schon sagten. Es läuft nicht weg“, winkte ich ab. Das heißt Sie leben hier?“
„Mein ganzes Leben lang“, bestätigte er. „Fast genauso lange wie der Leuchtturm, der hier steht.“
„Der neue Leuchtturm?“, fragte ich. „Gibts auch einen alten?“
„Ja, und er ist gar nicht schwer zu finden.“ Er erklärte mir den Weg zu beiden Leuchttürmen.
„Die werdei ich mir auf jeden Fall angucken“, erklärte ich ihm.
„Sind auch sehr sehenswert. Und falls Sie Lust haben ehute in der Dorfkneipe ist ein Musikabend. Schauen sie doch mal vorbei“, bot er mir an.
„Sind Sie auch da?“, fragte ich nur.
„Auf jeden Fall. Ich bin immer dabei.“
„Dann werde ich es mir überlegen. Vielen Dank für den Tipp.“
„Gerne und jetzt los. Ab zu ihrem Meer. Wir sehen uns vielleicht heute Abend“, scheute er mich davon.
Er verschwand lachend und ich setzte meinen Weg zu Meer fort, diesmal ohne Zwischenstopp. Je näher ich dem Meer kam desto freier fühlte ich mich und desto mehr ging mir das Herz auf. Die Reise zum Meer war genau das Richtige gewesen. Manchmal musste man auch einfach mal an sich denken. Ich nahm schon genug auf andere Rücksicht. Jetzt würde ich einfach mal meine Beine baumeln lassen oder auch meine Seele. Es war so toll hier.

Fortsetzung folgt …

So wieder einen Teil geschafft. Was meint ihr?

Eddie und der verschwundene Wald Teil 3

Und schon kommt der dritte Teil der Story. Mal sehen was ich diesmal zaubere.

Eddie und der verschwundene Wald Teil 3

Das Grundstück sah wirklich nach Hänsel und Gretel aus. Die Nachbarn hatten nicht übertrieben. Überall lagen Süßigkeiten versträut und der Ofen stach ziemlich heraus. Ein wenig mulmig war mir schon zu Mute. Doch ich klopfte an die Tür des einladenden Hauses. Es dauerte eine Weile bis jemand kam.
Eine alte Frau begegnete mir. Sie wirkte nett und sogar hübsch. Sie trug ein langes blaues Kleid und ihre Augen strahlten wie das Meer. Das überraschte mich aber doch. War Gretel im Märchen nicht ein Kind? Aber eine Hexe hatte auch Hänsel geschmort, oder? Owei. Vielleicht war Gretel die Hexe?
„Guten Tag. Möchten Sie zu mir?“, begrüßte mich die alte Dame.
„Ja, allerdings. Haben Sie einen Moment Zeit?“, fragte ich sie und fühlte mich wie ein nervöser Schuljunge. Dabei stand ich nicht mal auf Frauen und schon gar nicht auf alte Frauen. Außerdem hatte ich Patrick.
„Ja natürlich. Für so nette Herren doch immer.“ Und ehe ich wusste wie mir geschah war ich in ihrem Haus. „Wo brennts denn?“
„Haben Sie etwas von einem verschwundenen Wald gehört?“, fragte ich sie.
„Der Wald in der Stadt?“, fragte sie nur.
„Ein privater Wald“, sagte ich.
„Nicht das ich wüsste.“ Sie schien auch nicht besonders viel darüber nachzudenken. „Wieso?“
„Ein Wald wurde als vermisst erklärte“, saget ich.
„Ach, was ist schon ein Wald? Einer mehr oder weniger fällt doch gar nicht auf“, meinte sie lässig.
„Aber der gehört jemanden und er muss dorthin zurück wo er hingehört.“
„Na ja. Kann sein, dass ich ihn mir ausgeliehen habe“, gab sie zu.
Oh, oh. Das war nicht gut. „Und wo ist der Wald jetzt?“
„Verbrannt?“ Lächelnd sah sie mich an. „Wie gut, dass Sie nicht lange genug leben werden um meine Schandtat weiter zu verraten.“
Und jetzt war es Zeit zu flüchten. Allerhöchste Zeit, aber ich kam nicht weit. Die Frau war schneller als ich dachte. Und dann hatte sie mich. „Wo willst du denn so schnell hin, Freundchen?“
„Ich bin Detektiv. Man wird mich vermissen. Sie sollten sich überlegen, was Sie machen“, riet ich ihr.
„Ach, ich habe schon ganz andere Leute beseitigt“, winkte sie ab. „Du wirst sehr lecker schmecken.“
Ich  versuchte nicht mehr mich rauszureden, aber meinem Schicksal wollte ich mich auch nicht einfach ergeben. Doch was konnte ich tun. Ich musste sie irgendwie ablenken und überraschen.
„Wissen Sie. Hänsel und Gretel mochte ich noch nie. Wie heißen Sie eigentlich wirklich?“, frage ich sie. Während sie mich versuchte am Tisch zu fesseln wehrte ich mich kräftig. Doch sie ließ sich nicht abschütteln.
„Wie ich heiße geht Sie nichts an. Gretel ist ein sehr schöner Name. Belassen wir es dabei.“
Plötzlich klopfte es an der Tür. Gretel fluchte.
„Bleib schön da“, fluchte sie.
Den Teufel würde ich tun. Während sie an die Tür ging löste ich die Fesseln, die nur locker gewesen waren. Al Er erwischte ihr aber und packte slerdings konnte ich mich nicht verstecken. Gretel hatte inzwischen die Tür geöffnet und ich hörte Michel mit ihr sprechen.
„Ich bin hier“, rief ich lauthauls, weil Gretel so nachsichtig war und mich ganz allein gelassen hatte und keine Vorsichtsmaßnahmen getroffen hatte.
Und dann brach das Chaos aus. Michel stürzte in den Raum und Gretel versuchte ihn auch zu fangen. Doch Michel wich ihr aus und packte stattdessen sie. Ich stürzte hinter dem Tisch hervor und unterstützte Michel. Gemeinsam überwältigten wir sie und fesselten sie schließlich. Ich war erleichtert und rief die Polizei an. Sie würde niemanden mehr verbrennen.
Als alles geregelt war fuhr ich zu Lana und Skyler. Ich musste ihnen beichtne, dass der Wald nicht zu retten war. Das konnte ich nicht verhindern, aber ich staunte als ich dort ankam. Der Wald war zurück als wäre nie was gewesen. Sykler und Lana kamen mir strahlend entgegen.
„Danke, dass Sie unseren Wald gefunden haben. Wir sind überglücklich.“
„Gern geschehen“, lächelte ich.
Und dann war es an der Zeit zu Patrick zu gehen. Ich hatte mir einen freien Abend verdient oder gleich einen ganzen Tag oder zwei oder drei. Also fuhr ich nach Hause und Patrick entfuhr mich lächelnd.
„Ich wusste es. Du schaffts es immer.“
Und wir verbrachten endlich unseren gemeinsamen Abend. Für den Moment war die Welt wieder in Ordnung. Bis der nächste Fall kam.

Ende

So, drei Teile sind es geworden. Es hätte auch noch länger werden können, aber ich wollte nicht übertreiben. Was sagt ihr zu diesem Teil?

Eddie und der verschwundene Wald Teil 2

Und schon kommt der 2. Teil zu meinem verschwundenen Wald.

Eddie und der verschwundene Wald Teil 2

Ich wusste nicht, wo ich wieter machen sollte. ich hatte schon ganz andere Dinge gefunden. Deshalb sollte ein verschwunder Wald kein Hindernis darstellen.  Das war doch verrückt. Ich brauchte mehr fakten. Erstmal fuhr ich noch mal ins Büro. An die Tafel hinter mir schrieb ich, was ich wusste. Da standen Dinge wie Verschwundener Wald, See bei der Schule und Weihnachtsmann. Plötzlich klopfte es an einer Tür. Eine Mutter mit einem Kind rat ein. Es war etwa in Vilmas Alter.
„Kann ich Ihnen helfen?“, fragte ich höflich.
„Entschuldigen Sie.“ Die Mutter schien der Besuch peinlich zu sein. „aber Kai wollte unbedingt mit Ihnen reden. Er ließ mir keine Ruhe.“
„Was gibt es denn?“, fragte ich den kleinen Kai.
„Vilma hat mir von dem verschwundenen Wald erzählt“, erklärte er mir und wirkte genauso neunmalklug sie das kleine Mädchen zuvor. „Das der Weihnachtsmann ihn geklaut hat ist natürlich völiger Quatsch, aber versuchen Sie es mal bei Michel von Lönneberger.“
„Michel von Lönneberger?“, fragte ich verwirt. Erst der Weihnachtsmann und jetzt Michel? Na toll.
„Klar, der wohnt am Ende der Stadt auf einem Hof. Er hat schon viel Wald um sich, aber will immer noch mehr holen. Er sammelt Wald sozusagen.“
„Oh, danke für den Tipp. Ich werde dem Hinweis folgen“, versprach ich Kai. Der schien sehr stolz auf sich zu sein.
Seine Mutter formte mit ihren Lippen eine Entschuldigung, dann verabschiedeten sie sich von mir und verließen mein Büro. Bevor ich zu googeln anfing rief ich Patrick an. Ich brauchte seine Stimme jetzt ganz dringend.
Er ging nach dem ersten Klingeln ran“Hey, arbeitest du noch?“
„Ja, und das ist ein verrückter Fall sag ich dir“, erzählte ich. „Erst schickte man mich zum Weihnachtsmann und jetzt zu Michel von Lönneberger.“
„Was? Hast du getrunken?“, fragte Patrick verwirrt. „Vielleicht sollten wir an Weihnachten kein Michel mehr gucken. Das scheint dir zu Kopf zu steigen.“
„Nein, ehrlich“, versicherte ich ihm. „EIn kelines Mädchen war der Meinung der Weihnachtsmann hätte den Wald geklaut und wohne am Nordpol. Der Nordpol war übrigens der See bei der Schule. Ein anderes Kind war in meinem Büro und meinte Michel von Lönneberger wohnt am Rnad der Stadt. Wenn ich gleich google und herausfinde, dass da wirklich ein Michael Lönneberger oder so wohnt fress ich einen Besen. Am See war nämlich wirklich ein Typ, der dem Weihnachtsmann ähnlich sah und behauptete vom Nordpol zu kommen.“
Patrick lachte nur. „Oh, man. Die Welt ist doch verrückt.“
„Ich weiß“, seufzte ich.
„Du schaffst das schon. Ich glaube fest an dich. Bis jetzt hast du noch jeden Fall gelöst“, munterte Patrick mich auf. Mein Patrick. Immer zur Stelle. Er wr Krankenpfleger im städtischen Krankenhaus, aber heute hatte er frei.
„Danke, aber der Fall schafft mich schon irgendwie“, gab ich zu.
„Dann komm schnell nach Hause. Ich vermisse dich. Arbeite lieber weiter. Dann bist du schneller wieder bei mir.“
Ich lächelte. Ich vermisse dich auch.“ Bis dann, Patrick.“ Und dann legte ich auf.
Nachdem ich angefangen hatte zu googeln wurde ich schnell fündig. Es gab einen Michael Lönneberger sondern einen Michel Lönneberg und er wohnte auf dem Hof am Ende der Stadt. Der Hof war groß und wirkte wie ein alter Bauernhof. Ich fühlte mich an meine Kindheit erinnert, denn da hatte ich auf einem Bauernhof gelebt. Meine Eltern lebten dort immer noch und manchmal fuhren Patrick und ich hin und besuchten sie. Sie liebten Patrick fast so sehr wie ich. Deswegen hatten sie nichts gegen unsere Beziehung, obwohl sich meine Mutter immmer viele Enkelkinder gewünscht hatte.
Jedenfalls war dieser Hof umgeben von Wald. Ich ging auf das Tor des Fachwerkhauses zu und klingelte. Eine Frau öffnete die Tür.
„Was kann ich für Sie tun?“, fragte sie.
„Ist Ihr Mann hier?“, war meine Gegenfrage.
„Drüben im Stall“,  erklärte sie und zeigte in die Richtung. „Gibt es ein Problem?“
„Ich habe gehört er ist ein Waldsammler und kürzlich wurde ein Wald in der Stadt als vermisst gemeldet“, erklärte ich.
„Ein Wald, sagen Sie?“, fragte sie. „Habe nichts davon gehört. Unser Wald gehört jedenfalls auch uns. Fragen Sie doch mal bei der Gretel nach. Die lebt mit ihrem Hans gleich nebenan. In ihrem Garten versträut sie ständig Süßigkeiten. Sie hätte es wohl auch gerne auf ihrem Dach gehabt. Ein Ofen steht auch im Garten. Hoffentlich brät sie keine Kinder darin, aber vielelicht Bäume.“
Oh Gott. Jetzt auch noch Hänsel und Gretel? Ernsthaft?
„Herzlichen Dank. Kann ich Ihren Mann denn trotzdem noch befragen?“, wollte ich wissen.
„Klar. Gehen Sie einfach in den Stall.“
Das tat ich auch, aber es dauerte eine Weile bis ich den Hausherrn fand. Er mistete gerade aus. Tiere waren nicht zu sehen.
„Kann ich Ihnen eine Frage zu ihrem Wald stellen?“, fragte ich ihn dann.
„Klar. Jederzeit. Was wollen Sie wissen?“, fragte er.
„Haben Sie von dem vermissten Wald in der Stadt gehört?“, fragte ich.
„Ein Wald wird vermisst?“, fragte er nur. „Hm, keine Ahnung. Ich bin selten in der Stadt.“
„Aber sie sammeln Wälder, oder?“, hakte ich nach.
„Oh, sie glauben ich habe ihn gestohlen? Nein, ich stehle keine Wälder, aber das würde wohl jeder Verdächtige sagen, oder?“
„Ja, vermutlich“, stimmte ich ihm zu. „Na ja, dann. Vielen Dank. Vielleicht komme ich ja noch mal wieder.“
„Glaube ich nicht. Gretel und Hans von nebenan sind viel verdächtiger.“
„Habe ich schon gehört. Guten Tag.“
„Guten Tag.“
Und damit wandte sich Michel von Lönneberger wieder seiner Arbeit zu und mein nächster Besuch galt Hänsel und Gretel.

Fortsetzung folgt …

So und wieder habe ich einen Teil beendet. Was meint ihr zu diesem Teil. Ich bin noch nicht ganz sicher wie viele Teile es werden.

Writing Pomps 2: Eddie und der verschwunde Wald Teil 1

Eine nächste Writing Pomps hat mir eine Idee beschert und die möchte ich euch nicht vorenthalten.

 

Aufgabe:

Schreibe eine Krimigeschichte über das Verschwinden von etwas, dass eigentlich gar nicht verschwunden sein kann. Zum Beispiel ein Gebäude, ein Schiff, eine Rakete auf der Startbahn, die Narbe im Gesichte eines Menschen, ein seltener Baum?

 

Eddie und der verschwundene Wald Teil 1

ich bin kein Polizist sondern ein Detektiv für besondere Fälle. Neulich rief mich jemand, weil er sicher war, dass das Wasser eines Sees fort war und ich sollte es suchen. Ziemlich blöde Gesichichte, weil Wasser eigentlich immer verdunstete. Allerdings hatte es sich tatsächlich aus dem Staub gemacht und ich hatte festgestellt, dass in einem anderen See viel zu viel Wasser drin war.
Heute war ich zu einem jungen Ehepaar gerufen. Nala und Skyler Paeretz. Als ich dort ankam hatte ich ein merkwürdiges Gefühl. Ich setzte mich mit ihnen an ihren Küchentisch. Die Wohnung war sauber und fast schon zu leer.
„Was vermissen Sie denn?“, wollte ich neugierig wissen.
„Den Wald hinter unserem Haus“, erklärte Skyler. Ein hübscher, aber charismatischer Schönling. Vielleicht hätte ich ihn auch nicht von der Bettkante gestoßen, wenn da nicht Patrick wäre. „Wo ist der Wald?“
„Ein Wald? Ich sehe keinen Wald“, bemerkte ich vorsichtig.
„Das ist ja das Problem“, stieß Nala hervor. Eine unscheinbare Maus in langweiliger Kleidung. „Der Wald ist weg.“
„Und vorher war da ein Wald?“, hakte ich nach. „Sind Sie ganz sicher?“ Ich hakte immer erst noch mal nach.
„Na klar.“ Skyler rollte mit den Augen. „Der Wald war da. Ganz sicher. Wirh aben unzählige Fotos davon. Wir können Ihnen Fotos zeigen.“ Un das taten sie dann auch. Sie zeigten mir Fotos vom Wald. Danach musste ich einfach an den Wald glauben.
„Und wann haben Sie den Wald zuletzt gesehen?“, wollte ich wissen und holte meinen Notizblock hervor.
„Gestern Abend“, erklärte Nala aufgeregt. „Als wir heute morgen die Jalousie hochmachten war er weg.“
„Und haben Sie irgenwas seltsames gehörtß“, fragte ich das Paar.
„Nein, nichts.“
Ich verabschiedete mich bald und befragte die Nachbarn. Alle bestätigten mir, dass dort ein Wald war und dass sie nichts verdächtiges gehört hatten. Ich nahm alle Aussagen auf und begab mich dann in mein Büro. Bevor ich mich an die Arbeit machte rief ich Patrick an. Er schaffte es immer wieder mich zu beruhigen.
„Ein ganzer Wald ist verschwunden, Eddie? Das gibts doch gar nicht. Du machst das schon und heute Abend gehen wir schick essen.“
„Vielleicht muss ich die Nacht durcharbeiten“, warnte ich ihn.
„Schon wieder?“, stöhnte Patrick. „Du arbeistest zu viel. Du brauchst auch mal Schlaf.“
„Ich bin nun mal der einzige in meiner Abteilung“, erinnerte ich ihn.
„Weil sich niemand mit verchwundenen Wäldern herumschlagen will“, bemerkte Patrick.
„Einer muss es ja tun. Ich komme sobald ich kann. Wärm schon mal das Bett vor.“
„Na gut. Ich kann ich ja doch nicht aufhalten“, bemerkte er. „Sei vorsichtig. Ich liebe dich.“
„Bin ich immer“, versprach ich Patrick. „Und ich liebe dich auch.“ Dann legte ich auf und konnte an die Arbeit gehen. Viel hatte ich ja noch nicht.
Ich sah mich noch mal am Tatort um. Aber es waren keine Spuren zu finden. Der Wald war einfach weg. Plötzlich kam ein kleines Mädchen auf mich zugelaufen.
„Suchst du was?“, fragte sie neugierig.
„Ja, den Wald, der hier vorher stand“, antwortete ich. „Er soll verschwunden sein.“
„Der verschwindet doch jedes Jahr an Weihnachten“, bemerkte sie neunmalklug.
„Ach ja?“, fragte ich skeptisch.
„Na klar. Der Weihnachtsmann raucht doch einen Wald mit Tannenbäumen zum Schmücken für sein Weihnachtsdorf.“
„Ach, ist das so?“ Ich zog eine Augenbrauch hoch.“
„Klar!“
„Und wo wohnt der Weihnachtsmann?“, wollte ich nun wissen.
„Na, am Nordpol“, sagte sie als wäre nichts klarer als das.
Ich grinste. „Wie heißt du denn?“
„Ich bin Vilma.“
„Wie weit meinst du denn ist es bis zum Nordpol?“, wollte ich nun von der kleinen wissen.
„Das ist der See bei der Schule“, erklärte Vilma ihm sehr überzeugt. Ich grinste nur noch vor mich hin. Das  Kind hatte offenbar viel Phantatsie. Ich schätzte sie auf etwa sechs Jahre.
„Und wo wohnst du, Vilma?“, fragte ich schließlich.
„Da drüben“, sagte sie und zeigte auf ein Haus, dass man von hier aus sehen konnte.
Ich würde vorschlagen dann gehst du besser wieder nach Hause.“
Das tat sie dann auch und ich ging zu dem See. Natürich war es nicht der Nordpol und auch nicht der Weihnachtsmann, der hier wohnte, aber ich konnte mich ja mal umsehen. Tatsächlich war da ein Wald um den See, aber ob das der verschwundene Wald war, konnte ich nicht sagen.
Plötzlich trat ein Mann auf mich zu. Er sah wirklich aus wie der Weihnachtsmann mit langen weißen Bart und roter Mütze.
„Kann ich Ihnen helfen?“, fragte er höflich.
„Ich bin auf der Suche nach einem vermissten Wald. Könnte das dieser Wald sein?“, fragte ich.
„Der Wald war hier schon immer“, behauptete der Mann. „Ich habe ihn nicht geklaut.“
„Man weiß ja nie. Oft geschehen die seltsamsten Dinge. Der Wald kann ja auch eigentlich gar nicht weg sein.“
„Dann viel Glück bei der Suche“, grinste der Mann. „Wälder sind ja nicht gerade Mangelware.“
„Kann ich nach Ihren Namen fragen?“
„Ich bin Nikolaus. Ich komme vom Norden. Ich wollte mal den Süden kennen lernen. Aber hinter Wäldern bin ich nicht her. Eher hinter Rehe.“
„Vielen Dank für Ihre Zeit.“ Dann machte ich, dass ich von hier weg kam. Der Wald musste doch irgendwo sein.

Fortsetzung folgt …

Ein verschwundener Wald. Das ist mal eine Herausforderung. Mal sehen was ich da noch so zaubere. Was sagt ihr bisher?