Abschlussfragerunde: Die Zauberfeen

Hier kommt die Abschlussfragerunde zu den Fragen, den ich anderen Testlesern auch schon gestellt habe. Ich hab da eine Übersicht wo ich das notiere. Wäre schön, wenn alle, die hier auf dem Blog das gelesen haben, das beantworten könnten.

  1. ) Habt ihr Lieblinge und wer sind sie? Wen mögt ihr am liebsten? Wer konnte euch besonders begeistern?
  2. ) Wen mochtet ihr nicht so? Wen fandet ihr unsympatisch? Wer ging eurer Meinung nach gar nicht?
  3. ) Welche Ideen fandet ihr am besten?
  4. ) Welche Namen mögt ihr am liebsten aus der Geschichte?
  5. ) Was mochtet ihr nicht so an meiner Geschichte? Was konnte euch nicht überzeugen?
  6. ) Was für eine Bewertung würdet ihr dem Buch geben? (wo 5 Punkte das beste sind und 1 das schwächste)?

Und hier kommen noch ein paar Fragen, die ich pro Abschnitt immer so stelle:

1.) Was sagt ihr eigentlich zu der Sache mit den Tagmeidern?
2.) Wie fandet ihr das letzte Kapitel bzw. das Ende?
3.) Hattet ihr Spass am Lesen?4.) Würdet ihr weiter lesen wollen?
5.) Was sagt ihr zu Tedren?
6.) Ging das mit Leinar und Mianna zu schnell?
7.) Gibt es doch noch irgendwelche Unklarheiten, etwas das nicht zusammen passt oder etwas, dass ihr nicht verstanden habt?
8.) Wie findet ihr Miron und wie stellt ihr euch ihn vor?

Ich denke das reicht. Vielen Dank fürs Lesen meiner Geschichte und Beantworten der Fragen.

Eure Corly

Kapitel 71 Das Königsfest

Passend zum ersten Advent hab ich das Ende vom ersten Teil für euch. Wie gesagt werde ich den zweiten Teil aber erst mal nicht posten.

Könige regieren seit langem unsere Welt.
Es gibt gute und schlechte Könige.
Linnie und Lunar
lebten lange zurück gezogen.
Doch jetzt sind sie wieder da
und mischen sich unters Volk.
Das wollen wir feiern mit dem Königsfest.

Lasst das Fest beginnen!

Es war ein sonniger Samstagmorgen an dem das Königsfest begann. Alle warfen sich richtig in Schale. Ich wählte ein hellblaues, kurzes, feines Kleid mit einem etwas weiteren Rock daran. Meine Haut ließ ich im Sternenglanz schimmern. Leinar zu Liebe verzichtete ich auf Schuhe. Meine Haare hatte ich mir mit Leinars Hilfe stylen lassen. Es war glatt und fiel mir sanft über den Rücken. Das war besser als jeder Friseur es hinbekommen hätte. Tausend kleine hellblaue Perlen zierten es und mein Pony wurde mit einer kleinen schwarzen Spange zurückgesteckt. Meine Augen schminkte ich passend dazu in einem sanften blau, meine Lippen leicht rosa. Leinar fand, dass ich aussah, wie eine dieser griechischen Gottheiten. Ich war geschmeichelt, fand aber, dass er doch etwas übertrieb.
Er war ganz in weiß gekleidet, was ihm ausgezeichnet stand. Die Hose wirkte elegant und war eng geschnitten. Dazu trug er eine modische Tunika. Er meinte das würde besser zu meiner Göttinnen Ausstrahlung passen. Seine Haare waren stylisch kreuz und quer frisiert und seine dunklen Augen glänzten er-freut.
Das Königsfest sollte zwei Tage lang dau-ern. Am ersten Tag wurde verkündet, dass meine Eltern zurückgekommen waren und wir feierten das. Als hätten das noch nicht alle mitbekommen. Am zweiten Tag fand das Ritterturnier statt.

Als wir in das Hauptgebäude des Schlosses kamen, stand überraschender Weise Miron vor mir. Er trug einen blauen Anzug mit rotem Hemd und sah verdammt schick aus.
„Was tust du denn hier?“, erkundigte ich mich bei ihm. Ich konnte kaum glauben, dass er vor mir stand.
„Ich hab doch versprochen, ich würde dich finden. Außerdem werde ich hier ab nächster Woche als Lehrer anfangen. Ich werde unter anderem Cams Unterricht übernehmen. Da-runter fällt dann auch dein privater Teil“, er-zählte er stolz. „Carlina hat mir den Job angeboten.“
„Oh, wow! Das sind ja tolle Neuigkeiten. Dann bin ich sehr gespannt auf deinen Unterricht“, freute ich mich aufrichtig. Sophann würde begeistert sein. Am besten ich erzählte ihr erst mal noch nichts davon.
„Und ich erst. Also wir sehen uns.“ Miron verschwand wieder so schnell wie er gekom-men war.
„Leinar?“, erkundigte sich plötzlich eine Frauenstimme hinter uns. Wir drehten uns zusammen um und Leinars Augen weiteten sich. „Mum?“
„Oh Leinar!“, rief sie aus und die beiden warfen sich in die Arme. Das war also Leinars Mutter. Sie sah ihm nicht ähnlich. Sie war fast so klein wie Miron und hatte kurzes blondes Stoppelhaar, blaue Augen und wirkte sehr kräftig. Aber sie wirkte auch freundlich. Sie sah auch ihrer Schwester Sena und ihrer Mut-ter Carlina nicht wirklich ähnlich. Sie war einfach anders.
„Oh Mann, es ist so lange her und ich hab dich so vermisst. Und wieso hast du mir eigentlich nie erzählt, dass Oma noch lebt?“, plapperte Leinar ohne Punkt und Komma drauf los. So kannte ich ihn gar nicht. Vermutlich war er einfach nervös.
„Weil ich es selbst nicht wusste, bevor ich hierher kam“, erklärte Keena ihrem Sohn. „Ich denke nach dem Fest sollten wir uns unterhalten, und zwar dringend. Aber jetzt lasst uns erst mal das Fest genießen.“
„Ok“, nickte Leinar. Aber er wirkte als würde er am liebsten jetzt schon alles wissen wollen. Das konnte ich nachvollziehen.
Dann fiel ihr Blick auf mich und sie fragte Leinar: „Wer ist denn die reizende Dame an deiner Seite?“
„Oh, das ist Mia, meine Freundin“, stellte er mich vor und wirkte ziemlich verlegen. In so eine Situation kam er sicherlich selten, was seltsam genug war bei seiner Ausstrahlung.
„Es freut mich sehr dich kennen zu lernen.“ Keena reichte freundlich mir die Hand.
„Es freut mich auch Sie kennen zu lernen.“, versicherte ich ihr schnell. Ich war selbst etwas verlegen.
„Jetzt lasst uns aber wirklich erst mal zum Fest gehen“, schlug sie vor und wandte sich Richtung Ausgang. Wir folgten ihr.

Der Schlossgarten war so wunderschön für das Fest dekoriert worden. Die Blumen und Bäume wirkten teilweise fast wie fliegende Blütenblätter. So einige Lichterketten hingen um die zahlreichen Bäume verteilt und eine Ecke sah aus wie ein riesiger Märchenwald mit teilweise richtigen Statuen aus der Mär-chenwelt. Sie standen etwas versteckt unter den Bäumen.
In der Mitte um den See standen viele Bänke und ein großer langer Tisch. Um den See lagen außerdem viele, vereinzelte blaue Ro-senblätter. Es wirkte einfach traumhaft schön.
„Du passt genau in diese Märchenland-schaft“, flüsterte Leinar mir zu. Er hatte seine Hände mit meinen verschränkt. Ich schenkte ihm mein schönstes Lächeln und war glücklich
Der Himmel war so verzaubert, dass über dem Garten die Sonne unterging. Dabei war es gerade erst Morgen. So wirkte der Park irgendwie noch magischer. In einem Teil des Märchenwaldes war allerdings schon tiefe Nacht und der Mond schien darüber. Das war sicherlich für Leute wie Antonia, die nur nachts auf sein konnten. In einer Ecke leuchte-ten viele, bunte Regenbögen. In fast jedem Winkel spielten Feen leise Harfenmusik. Ich sah mich neugierig nach allen Seiten um. Ich fühlte mich tatsächlich als sei ich in einem Märchen gefangen. Aber in einem schönen Märchen. Vielleicht Cinderella oder Dornröschen.
Natürlich befanden sich viele Feen in dem Garten und die unterhielten sich miteinander. Viele hatten sich lange nicht mehr gesehen. Trotzdem war es relativ leise. Man hörte die flüsternden Stimmchen kaum.
Ich sah mich um und entdeckte Zac, Sophann, Emma, Kenian, Leonie und Nelson in einer Ecke. Sophann und Emma hatten sich beide selbst übertroffen. Sophann trug ein vio-lettes wunderschönes Etuikleid und ihre Haare waren so kunstvoll hochgesteckt, dass es wirk-te, als wären ihre Haare einfach immer so. Kleine violette Perlen steckten darin und ihre Augen waren sehr kräftig violett geschminkt. Aber es sah schön aus und nicht aufdringlich. Emma trug ein silbernes Glitzerkleid zu ihrer gebräunten Haut. Ihre Augenbrauen waren blau geschminkt und ihre Haare fielen ihr in sanften Wellen über den Rücken. Leonie wirk-te zwar auch wirklich hübsch in ihrem weißen schlichten Kleid, aber sie wirkte fast ein wenig unscheinbar gegenüber Sophann und Emma. Sie hatte ihre rotblonden Haare kunstvoll ge-flochten und trug silberne, lange Ohrringe. Ihre Frisur sah wirklich bezaubernd aus. Nel-son schien sie öfter anzustarren.
„Noch mehr schöne Gottheiten“, flüsterte Leinar mir leise zu als wir auf sie zugingen.
„Hey“, warnte ich ihn lachen. „Komm ja nicht auf falsche Gedanken.
„Ich doch nicht.“ Er sah mich mit seinem unschuldigsten Hundeblick an und ich musste wieder lachen.
Auch die Jungs waren nett anzusehen. So-gar mehr als nett. Kenian trug ein dunkelgrü-nes Hemd und eine dunkle Hose. Seine blon-den kurzen Haare hatte er nach hinten ge-kämmt und sein Pony fiel ihm sexy in die Au-gen. Er wirkte gar nicht wirklich wie ein Prinz oder so was.
Zac wirkte in seinem Shia LaBeauf – Look ziemlich lässig und cool. Er trug ein kurzes oranges Hemd und eine blaue Hose. Er sah wirklich gut aus.
Nelson sah süß aus mit seiner schwarzen Cordhose und dem blauen Hemd. Seine Augen wirkten irgendwie riesig. Manchmal schien er ein zu groß gewordener Zwerg zu sein mit seinem überaus kantigen Gesicht. Aber er war ein sehr gut aussehender Zwerg.
Leinar und ich stellten also zu unseren Freunden.
„Hey, ihr seht super aus“, lobte ich sie lä-chelnd.
„Ihr aber auch“, gab Sophann uns das Kompliment zurück. „Wenn Leinar seine Hände im Spiel hat, sehen deine Haare immer traumhaft aus.
„Ach, und sonst nicht?“ Ich sah sie gespielt beleidigt an. Sie lachte nur, ließ meine Frage aber unkommentiert.
„Seid ihr schon lange hier?“, fragte ich sie schließlich.
„Ne, nicht wirklich. Ein bisschen“, antwor-tete Emma. „Aber zumindest lange genug um die ganzen Schönheiten hier zu bewundern.“
„Ich hoffe du meinst mit Schönheiten deine Freunde?“, fragte Kenian und musterte sie streng.
„Als könnte an dich einer von denen ran-kommen“, lachte Emma nur worauf Sophann die Augen verdrehte.
„Gleich ist Lunars große Ansprache. Darauf sind wir schon ganz gespannt“, bemerkte Zac lächelnd um das Thema zu wechseln bevor Sophann erläutern konnte wen sie denn besonders attraktiv von den ganzen Herren fand. Das tat sie nämlich ausgesprochen gern. Egal, ob Zac in der Nähe war oder nicht.
In dem Moment wurden wir sowieso alle abgelenkt, denn es ertönte auch schon die Stimme meines Vaters über den Schlossgarten hinweg. Sie klang tief und fest und wie aus einem Mikrophon, doch selbst aus dieser Ent-fernung konnte ich erkennen, dass er keines in seiner Hand hatte. Das musste Magie sein. Dieser Ort bebte ja auch geradezu vor Magie.
„Meine lieben Gäste! Linnie und ich freuen uns so, euch hier begrüßen zu dürfen. Wir lebten lange einsam und versteckt, aber jetzt sind wir wieder da. Wir wollen unser König-reich gerecht regieren und natürlich möchten wir unsere wunderbare Tochter Mia in ihrem Leben begleiten. Nach dem Fest kehren wir zurück nach Raubit und werden dort sicherlich alte Verwandte und Bekannte treffen. Wir freuen uns darauf, aber nun lasst uns erst mal ordentlich feiern.“
Mir war ja klar gewesen, dass meine Eltern nicht hier an der Schule bleiben würden, aber ich war trotzdem traurig, dass sie gehen muss-ten. Wir hatten doch so viel nachzuholen.
Leinar spürte meine plötzliche Stimmungs-schwankung und drückte tröstend meine Hand. Ich war so froh, dass ich hier Freunde hatte, und ganz besonders, dass Leinar an meiner Seite war.
Das Fest war mit viel Musik, Tanz und gu-ter Laune verbunden und ich liebte es. Wir feierten den ganzen Abend und die ganze Nacht über. Leinar und ich hatten viel Spaß mit unseren Freunden und so ausgelassen wa-ren wir wohl beide noch nie gewesen.
Irgendwann wurde es ganz dunkel, der Mond schien hell am Himmel und einige Bäume und Blumen leuchteten auch ohne Lichterketten. Dazu spendeten aber auch die Lichterketten an den Bäumen sanftes Licht.
Das Fest war ein voller Erfolg und nach Jahren noch in aller Munde. Meine Eltern und die Schule hatte es denkwürdig gestaltet und die vielen fremden Elfen und Sterne hier lieb-ten es. Später erzählte man sich, dass die Mu-sik bis zu dem Lebenssee zu hören gewesen war und der Märchenwald wirklich ein Mär-chenwald gewesen wäre und manche sogar Rapunzel oder andere Märchengestalten gese-hen hätten. Wir glaubten nicht alles was über das Fest erzählt wurde, aber wir liebten es trotzdem. Wir feierten aber nicht nur die Wie-derkehr des Königspaars sondern auch den verhinderten Angriff auf den Lebenssee. Gleichzeitig trauerten wir um die Gefallenen. Außer Alexis mussten noch einige Wächter von uns gehen. Ein paar Tage nach dem Fest fertigte der erste Bildhauer bereits eine Ge-denktafel für sie an.

Am zweiten Tag des Festes fand das Ritter-turnier statt. Mir gefiel es zwar nicht, dass Leinar mitkämpfte, aber er kämpfte wirklich gut. Das musste ich zugeben. Zuerst gegen Zac. Zac war ebenfalls gut. Die Regeln besag-ten, dass sie ohne magische Fähigkeiten kämp-fen sollten und so attackierten sie sich gegen-seitig. Leinar lag das Schwert leicht in der Hand. Er drehte und wendete es mit einer Schnelligkeit, die ich an ihm gar nicht erwartet hätte. Voll konzentriert griff er Zac immer wieder an, landete einen Treffer nach dem anderen und drängte ihn zurück. Er selbst wurde kaum verletzt und so hatte er schnell gewonnen.
Nach Leinar und Zacs Kampf kämpften noch einige weitere ältere Schüler und so musste Leinar als zweites gegen Kenian antre-ten. Er war zwar später in die Schule gekom-men, durfte aber noch mitmachen. Eigentlich wäre er schon in einer höheren Klasse, wenn Carlina ihn gelassen hätte. Kenian kämpfte auch gut. Seine Kampftechnik war wirklich beeindruckend und selbst er musste einiges einstecken durch Leinars energischen Kampf. Dieser Kampf war schneller und genauer als der von ihm und Zac. Kenian wusste besser als Zac wie er Leinar austricksen konnte und war geübter. Mich würde es nicht wundern, wenn er auch mit Emma zusammen trainierte. Emma war da bestimmt hartnäckig. Leinar konnte Kenian aber immerhin knapp besiegen was mich wirklich beeindruckte.
Der dritte Kampf war noch härter und stär-ker mit einem Schüler aus der Abschlussklasse. Mir wurde angst und bange wie Leinar gegen ihn kämpfte. Ich spürte, dass er zunehmend erschöpfter wurde, aber er gab nicht auf.
Seinen letzten Kampf kämpfte er gegen ei-nen braunhaarigen großen Jungen, der or-dentlich Muskeln hatte. Sein Name war Andy. Die Schwerter prallten aufeinander und sie umkreisten sich fast raubtierhaft. Die Span-nung unter den Zuschauern stieg, während die beiden Jungs erbittert versuchten die Ober-hand über den Anderen zu gewinnen. Leinar war immer noch so außergewöhnlich schnell, dass mir fast beim Zusehen schon schlecht davon wurde. Ich war mit meinen Eltern in der Königsloge und hatte den besten Überblick über die Kämpfe. Ich zuckte jedes Mal zu-sammen, wenn Leinar fast getroffen wurde oder zurücktaumelte. Und dann traf Andy ihn am Arm und fügte ihm einen Schnitt zu. Lein-ar fiel erschöpft zu Boden. Er wurde letztend-lich Fünfter.
Richtig spannend wurde aber der End-kampf zwischen zwei Schülern aus der Ab-schlussklasse. Luke und John hießen sie. Sie waren so unglaublich schnell und kämpften so lange, dass schon die Sonne unterging bis eine Entscheidung fiel. Die ganze Zeit waren sie sich ebenbürtig, aber dann wurde Luke abge-lenkt und John traf ihn mit seinem Schwert leicht am Bein. Also ging John als Sieger des Turniers hervor. Lady Meisold überreichte ihm einen goldenen Pokal, der einen Ritter darstellte. John hob ihn hoch und zeigte ihn stolz der Menge.
Den ganzen Tag über hatte ich die Loge nicht verlassen. Wir bekamen immer wieder Wasser zum Trinken, aber gegessen hatte ich nichts. Leinar war zu mir in die Loge gekom-men nachdem er den Kampf verloren hatte. Er war ein bisschen traurig, weil er nicht Erster geworden war, aber er war trotzdem stolz auf sich. Er wusste selbst, dass er weder gegen John noch gegen Luke je eine Chance gehabt hätte.
Leinar und ich verließen das Fest am zwei-ten Tag früher. Wir waren beide erschöpft, verbrachten den restlichen Tag im Bett und genossen den Mondschein, der durchs Fenster fiel. Erst am nächsten Tag feierten wir Leinars Turnierplatz. In ein paar Tagen würde der All-tag wieder einkehren, aber jetzt genossen wir erst mal wieder unsere Zweisamkeit. Dass ich Leinar kennen lernte, war das Beste, was mir je passiert war. So glücklich war ich noch nie. Mit ihm würde es mir sicher nie langweilig werden. Lächelnd erinnerte ich mich an den stillen Jungen, den ich im Zug kennen gelernt hatte. Leinar ist auf jeden Fall schon etwas geselliger geworden. Ich nahm mir vor, ihn mehr unter die Leute zu bringen. Jeder Tag war so schön mit ihm.
Ich vermisste natürlich auch meine Adopti-veltern. Sobald ich durfte, würde ich sie besu-chen. Vielleicht war Leinar ja bereit mich zu begleiten. Ich fände es schön, wenn er sie kennen lernen würde. Doch das würde ihn sicherlich auch nervös machen.
Dieses Abenteuer vom Lebenssee ist jetzt zu Ende, aber es werden sicherlich noch einige andere kommen. Tedren war noch nicht be-siegt. Was würde uns wohl noch erwarten?

– Ende –

Kapitel 70 Endlich zu Hause

Leinar

Ich war so froh, dass wir die Ereignisse am Lebenssee heil überstanden hatten. Allen ging es gut. Zumindest allen, die mir etwas bedeuteten. Ich genoss die Einsamkeit in unserer Suite. Früher hatte ich sie verflucht. Heute genoss ich sie. Ich liebe die Zeit, die ich mit Mianna zusammen verbrachte, aber ein wenig allein zu sein war auch wirklich schön. So konnte ich endlich mal in Ruhe darüber nachdenken was in den letzten zwei Wochen eigentlich alles passiert war. Unglaublich, dass Mianna und ich gerade mal weniger als zwei Wochen zusammen waren. Mir kam es schon viel länger vor. Wie eine Ewigkeit. Sie wirkte schon so vertraut. Ging das eigentlich alles zu schnell? Ich hatte keinen Vergleich zu einer anderen Beziehung. Daher wusste ich es nicht. Ich mochte es jedenfalls so.
In den zwei Wochen war auf jeden Fall ei-niges passiert. Ich hatte mich doch sehr verän-dert und war nicht mehr ganz so ein Einzelgänger. Ich hatte tatsächlich ein paar Freunde gefunden und wir hatten die Welt vor Tedren gerettet. Oder besser gesagt Cameron vor Tedren. Ich wusste nicht, dass in zwei Wochen so viel geschehen konnte.
Doch Tedren war noch nicht besiegt. Ich fragte mich, was noch alles auf uns zukommen würde. Egal, was es war: Ich musste Mianna auf jeden Fall beschützen. Ich durfte sie auf gar keinen Fall verlieren. Mit ihr eröffnete sich für mich eine ganz neue Welt.

Kapitel 69 Rückkehr ins Schloss

Kein schöner Land in dieser Zeit,
als hier das unsre weit und breit,

Kein schöner Land
Anton Wilhelm von Zuccalmaglio –
deutsches Volkslied

Ihr seid zurück?“, freute sich Linnie, sprang von ihrem Stuhl auf und nahm mich fest in ihre Arme. Ihre Augen leuchteten strahlend. „Gott sei Dank. Ich hab mir solche Sorgen um euch gemacht.“
„Brauchtest du gar nicht. Mia war großar-tig. Sie hat mir das Leben gerettet.“ Tiljan überschüttete mich geradezu mit Lob. Ich wurde sehr verlegen und befreite mich aus Linnies Umarmung. Ich stellte mich zu Leinar. Da fühlte ich mich immer noch am Wohlsten. Er schenkte mir ein aufmunterndes Lächeln.
„Das freut uns zu hören“, erklärte Lunar und klang stolz. Ich lächelte ihn an. Ich fühlte mich trotz allem immer noch unsicher in der Nähe meiner Eltern. Leinar schien das zu spü-ren und nahm meine Hand in seine. Dafür war ich ihm sehr dankbar.
„Wo sind Tedren und Feena?“, wollte Lu-nar nun verwirrt wissen. Er sah sich um als würde er erwarten, dass sie jeden Moment zu uns in die Höhle kämen.
„Tedren ist verschwunden nachdem er Feena in Eis verwandelt hat. Ihr Körper ist verloren, aber ihre Seele ist noch da“, erzählte Tiljan nicht ohne Bitterkeit in der Stimme.
„Das sind schlimme Neuigkeiten. Es wird wohl viele Jahre dauern bis sie wieder kommt“, überlegte Lunar nun und klang sehr besorgt.
„Ja Vermutlich. Aber das können wir nicht mit Sicherheit sagen. So etwas ist noch nie passiert“, stimmte Tiljan meinen Vater mehr oder weniger zu und wechselte dann das Thema. „Wie ist es euch denn ergangen? Wo sind Felicitas und Alexis?“
„Felicitas wurde gefangen genommen. Sie ist unten. Du weißt schon wo. Dort wird sie wohl auch erst mal bleiben. Alexis ist tot.“
Das mit Alexis waren schlimme Neuigkeiten. Aber wo bitte war unten? Sprachen sie von einem Gefängnis? Immerhin würde sie uns nicht mehr gefährlich werden. Das war das Wichtigste.
Nun schluchzte Fiann Nike bitterlich. Kenian und Nelson trösteten sie liebevoll. Es war bestimmt schwer für sie Alexis Verlust zu akzeptieren. Er war so lange an ihrer Seite gewesen und der Älteste der drei Brüder.
„Das tut mir sehr leid, Fiann Nike. Wie ist das passiert?“, fragte Tiljan sanft. Auch er schien sich vorstellen zu können wie sehr Fiann Nike das traf.
Statt Fiann Nike antwortete ihm Kenian. „Mein Bruder wurde mit dem schlimmsten Fluch belegt, den es in unserer Welt gibt. Kurz danach konnten wir Felicitas gefangen neh-men.“
„Das ist schlimm“, fand Tiljan bestürzt. Er sah richtig entsetzt aus. Während Kenian sich für Tiljans Worte Anteilnahme bedankte, fragte ich mich, was wohl der schlimmste Fluch unserer Welt war. Ich hatte nicht die geringste Vorstellung davon.
„Wird Tedren zu den Zwergen gehen?“, wollte Kenian nun wissen.
„Ich glaub nicht. Miron hat nicht mit ihm zusammen gekämpft. Ich denke er ist kein Verbündeter mehr von Tedren“, antwortete Lunar und klang ziemlich sicher.
„Aber Miron lebt nicht in der Zwergenwelt. Ein anderer übernimmt in seiner Abwesenheit seinen Königsposten. Ich weiß nicht, wer es ist. Aber was ist, wenn Tedren sich an den wendet?“, merkte ich an.
„Kann ich mir nicht vorstellen. Das wäre zu riskant“, gab Lunar zu bedenken, erläuterte das aber nicht weiter.
„Wir sollten langsam zurückkehren“, unter-brach Linnie uns. „Wir haben hier alles erledigt.“ Offenbar fühlte sie sich unwohl an diesem Ort. Ich verstand sie gut. Obwohl der See wunderschön war, waren hier doch schreckliche Dinge passiert.
„Dad, eigentlich wollten wir ja mit euch kommen, aber jetzt fehlen zu viele Wächter und die Schutzzauber müssen erneuert und verstärkt werden“, wandte sich Lilien traurig an ihren Vater.
„Ich weiß, und deswegen habe ich beschlossen, bei euch zu bleiben. Ins Schloss könnte Tedren jederzeit kommen, aber hier wird er wohl eher nicht wieder auftauchen“, verkündete Cameron.
Was? Cameron würde nicht mit ins Schloss kommen?
„Bist du dir auch wirklich sicher, dass du das möchtest?“, hakte Lilien nach. Offenbar wusste sie wie viel ihrem Vater die Schule bedeutete.
„Ja, bin ich“, antwortete er fest. Er blieb nicht wegen Tedren sondern wegen seiner Tochter. So viel war klar. Ich verstand das, aber trotzdem wünschte ich, er würde mit-kommen. Cameron war mir inzwischen ver-trauter als mein eigener leiblicher Vater.
„Aber was ist mit deinem ganzen Unterricht?“, platzte ich heraus. Ich wusste schon, dass ich ihn nicht umstimmen konnte, aber ich musste es wenigstens versuchen. Jetzt kam er zu mir und sah mich entschuldigend an.
„Mia, du hast hier richtig Großartiges geleistet. Den Unterricht wird Tiljan sicher übernehmen. Ist es nicht so, Till?“ Nun wandte er sich an seinen alten Freund.
„Allerdings.“ Tiljan schien sich sehr darüber zu freuen. Ich spürte die Vertrautheit zwischen den beiden überdeutlich. Ich freute mich auch Unterricht bei Tiljan zu haben, aber Cam würde mir eben fehlen.
„Ich werde ab und zu Kontakt zu dir auf-nehmen“, versprach Cameron. Er schien zu merken, dass ich nicht ganz glücklich mit seiner Entscheidung war.
„Okay“, nickte ich, aber wir wussten beide, dass das nicht dasselbe war. Die Gespräche mit Cameron waren einzigartig gewesen.
„Ich werde auch hier bleiben“, verkündete Fiann Nike plötzlich. „Es fehlen Wächter und ich möchte eine Lücke füllen.“
„Aber Mutter!“, rief Nelson schockiert. „Was ist denn dann mit Kenian und mir?“
„Das ist schon alles geregelt. Als wir auf die Übrigen warteten, hab ich zu Carlina Kontakt aufgenommen.“
Die Jungs sahen unglücklich aus und ich konnte sie verstehen. Offenbar waren sie dort ja nicht erwünscht. Außerdem hatten sie schon ihren Bruder verloren. Sie wollten nicht auch noch ihre Mutter verlieren. Aber sie beschwer-ten sich nicht.
Zurück reisten also nur meine Eltern, Keni-an und Nelson, Leinar und ich, Renn, Corly und Lim. Wir verabschiedeten uns mit Umarmungen von unseren Freunden, fassten uns an die Hände und dachten ganz fest an das magi-sche Schloss. Wir landeten sanft auf dem Schlossgelände vorm Schlossgarten, ließen unsere Hände los und Tiljan grinste uns fröh-lich an. „Endlich! Ich schlage euch vor: Ruht euch aus und trefft eure Freunde oder so was in der Art. Ich werde Carlina berichten, was passiert ist. Kenian und Nelson, würdet ihr mich begleiten?“
Die Jungs nickten und Tiljan verschwand mit ihnen. Auch Corly, Renn und Lim verab-schiedeten sich von uns, nachdem Renn Linnie umarmt hatte.
„Du musst ihn irgendwann mal richtig kennen lernen“, riet Linnie mir. „Er ist echt toll. Aber jetzt solltet ihr euch wirklich etwas ausruhen.“ Sie sah mich besorgt an.
„Und was werdet ihr machen?“, erkundigte ich mich.
„Einen langen Spaziergang“, verkündete Lunar grinsend, „und entspannen.“
„Ok, na dann viel Spaß“, wünschte ich den beiden. Das schien nach so anstrengenden Tagen zwar seltsam erscheinen, aber es würde ihnen sicherlich gut tun.
„Euch auch.“ Lunar zwinkerte mir zu und wir verabschiedeten uns voneinander. Leinar und ich gingen zunächst in unsere Suite. Es war total schön mit ihm wieder ganz allein zu sein und es war auch schön wieder bei meinen Büchern zu sein. Ich hatte das Lesen vermisst. Wir kuschelten uns auf unser Sofa und genos-sen unsere Zweisamkeit. Leinar gab mir einen langen leidenschaftlichen Kuss.
„Ich hab dich vermisst.“
„Aber ich war doch die ganze Zeit bei dir.“ Ich musste trotzdem glücklich grinsen. Ich wusste genau, was er meinte.
„Ja da hast du wohl Recht.“ Er strich mir sanft über die Wange und sah mir tief in die Augen.
„Wie fühlst du dich jetzt?“, fragte ich ihn. Unsere Gesichter waren sehr nah beieinander.
„Du meinst gerade jetzt? Ich fühl mich unglaublich großartig. Allerdings nicht gerade bei dem Gedanken daran auf dem Fest Schuhe tragen zu müssen.“ Er verzog sein hübsches Gesicht.
Ich lachte. „Das meinte ich eigentlich gar nicht, aber falls es dich beruhigt, das Fest ist draußen. Da wirst du nicht unbedingt Schuhe tragen müssen. Ich meinte aber eigentlich eher, wie du dich fühlst, seit du das mit deinen Eltern und deinem früheren Leben erfahren hast.“
„Ach so. Ich weiß nicht recht. Seltsam denke ich. Die Vorstellung, dass Feena und Ted-ren irgendwann mal meine Eltern waren, ist doch irgendwie schräg“, überlegte er gedan-kenverloren.
„Interessant ist ja auch, dass Corentin dein Halbbruder war und Tiljan dein Onkel, und die leben noch“, erinnerte ich ihn.
„Stimmt, das ist noch viel schräger“, entschied er. „Müsste ich mich nicht an irgendet-was aus meinem früheren Leben erinnern?“
„Nicht unbedingt. Du warst noch ein Kind.“
„Stimmt auch wieder.“ Leinar zuckte mit den Achseln und ich kuschelte mich noch enger an ihn und stahl ihm einen süßen Kuss.
Wir verbrachten noch eine Zeit lang so, aber dann zog es mich in den großen Gemein-schaftsraum im Hauptgebäude. Ich wollte meine Freunde sehen. Leinar blieb lieber allein in unserer Suite zurück. Er hasste es im Mittelpunkt zu stehen und das würde er unweigerlich, wenn er nach unten ging. Ich übri-gens auch, aber ich ging trotzdem.
Im Gemeinschaftsraum war es recht leer und meine Freunde saßen in ihrer gewohnten Ecke am Fenster. Zumindest Emma und Sophann. Lily war nirgends zu sehen. Dafür waren Kenian und Zac bei ihnen. Das wunder-te mich nun so gar nicht.
„Hey, wie schön. Du bist wieder da!“, freute sich Sophann, sprang auf und nahm mich überschwänglich in ihre Arme. „Ein wenig hat uns Ken ja schon erzählt, was da oben passiert ist, aber du musst uns auf jeden Fall noch mehr erzählen.“ Ach, Kenian war nun also schon zu Ken geworden? Das ging ja schnell. Ich sah ihn fragend an, aber er zuckte nur lässig mit den Achseln. Trotzdem entging mir sein trauriger Blick nicht. Die Erlebnisse am See hatten auch ihn geprägt.
Emma war mittlerweile auch aufgestanden und umarmte mich herzlich. Sogar Zac um-armte mich. Ich freute mich so sie zu sehen. In Kurzform erzählte ich ihnen von den wichtigs-ten Ereignissen. Aber erst, nachdem ich mich in den roten Sessel am Fenster gesetzt hatte.
„Und du hast wirklich mit Miron gesprochen? Das ist ja sowas von cool. Ich hab so viel von ihm gehört und für mich ist er so was wie der menschliche Orlando Bloom aus Der Herr der Ringe. Nur eben kleiner.“ Sophann sah mich erwartungsvoll an. Wie immer war sie aufgeregt, wenn sie von einem ihrer Lieb-lingsschauspieler redete. Zac, der neben ihr auf der breiten Fensterbank saß, stupste sie leicht an. Sie lächelte ihn entschuldigend an. Die beiden wirkten mittlerweile sehr vertraut miteinander.
„Na ja, ich würde ihn eher mit Ron Weasley aus Harry Potter vergleichen. Zumindest hat er mich irgendwie an Ron erinnert“, grinste ich.
„Ron ist auch gut.“ Sophann wirkte ziem-lich zufrieden damit. „Dann muss ich eben nur ein wenig umdenken.“
Ich lachte herzlich. „Jedenfalls ist er total nett, auch wenn er am Anfang etwas mürrisch wirkte.“
„Na hör mal, er ist ein Zwerg. Die sind nun mal irgendwie mürrisch“, verteidigte Sophann Miron überschwänglich. Zac blickte finster drein. Ich warf ihm einen beruhigenden Blick zu. Hoffte ich zumindest.
„Ich find das mit Tedren ziemlich beunruhigend“, mischte sich Zac in das Gespräch ein. „Ich musste mal ein Referat über ihn halten. Der Typ ist echt gruselig.“
„Durftest du dir das Thema aussuchen? Ich glaub Tedren hätte ich als letztes gewählt“, fragte Kenian neugierig.
„Na ja, ich hatte die Wahl zwischen Tedren, Felicitas und Ronar“, erklärte Zac. „Alles nicht besonders prickelnd, wenn du mich fragst.“
„Jedenfalls gebe ich dir Recht. Das mit Tedren ist wirklich beunruhigend. Ich hab ihn ja kennen gelernt. Er ist wirklich gruselig“, bestätigte ich. Bei der Erinnerung an ihn schauderte es in mir.
„Und du hast Feena wirklich getroffen?“, fragte Emma mich staunend. „Ich fand ihre Geschichte immer so cool.“
„Ja, Feena ist wirklich toll, obwohl ich den Eindruck hatte, dass sie bei Männern nicht so den besten Geschmack hat. Was sie an Tedren fand, kann ich beim besten Willen nicht ver-stehen.“ Ich musste an Leinar denken, der in seinem früheren Leben sein Sohn war.
„Vielleicht sollten wir diese gruseligen Dinge vorerst nicht mehr besprechen. Schließ-lich ist Morgen das Königsfest. Wir haben allen Grund zu feiern.“, schlug Sophann vor.
Wir stimmten ihr nur zu gern zu und in den nächsten Tagen unterhielten wir überwiegend über das Fest.

Kapitel 68 Bruderliebe

Leinar

Jetzt konnte ich es bestätigen. Tedren war wirklich gruselig und es gefiel mir überhaupt nicht, dass er in einem anderen Leben mein Vater gewesen sein sollte. Ich hatte so überhaupt nichts von ihm und wollte auch nichts von ihm haben. Dass ich dagegen von der allerersten Fee überhaupt abstammen soll-te, verwunderte mich. So besonders war ich doch gar nicht. Und was war eigentlich mit Evaniel? War er auch wiedergeboren worden? Das würde ich wohl nie erfahren.
Tiljan tat mir irgendwie Leid. Trotz seiner lustigen Art und trotz dass er schon so lange gelebt hatte, schien er doch sehr sensibel zu sein. Er hatte seinen Bruder geliebt. Ich konnte gut nachvollziehen was das für ihn bedeuten musste. Er vermisste denjenigen, der er einst gewesen war. Tiljan hatte laut Mianna schon oft zurück stecken müssen. Konnte er nicht auch mal einfach nur Glück haben? Aber bei einem so langen Leben war Glück wohl nicht immer drin. Na ja, vermutlich nicht mal in einer normalen Zeitspanne. Aber immerhin hatte er Laja. Hoffentlich würde er bald kom-men und ihm zur Seite stehen. Das konnte er jetzt mit Sicherheit gebrauchen um klar zu kommen.
Ich hatte noch nie wen anders in ein Glühwürmchen verwandelt. Es war eine ganz neue Erfahrung für mich. Aber mit Mianna zusammen ein Glühwürmchen zu sein war toll gewesen. Ich hatte mich noch stärker mit ihr verbunden gefühlt und wusste jetzt definitiv, wie ernst es ihr mit mir war. Nicht, dass ich da vorher Zweifel hatte, aber mit der Verbindung war es einfach noch deutlicher.

Kapitel 67 Tedren und Tiljan

Lass uns aufstehn ,
Macht euch auf den Weg,
An alle Krieger des Lichts,
An alle Krieger des Lichts.
Wo seid ihr?
Ihr seid gebraucht hier.

Silbermond – Krieger des Lichts

Tedren und Tiljan benutzten beide ihre Magie zum Kämpfen und ließen wie Leinar damals Schwerter in ihren Händen erscheinen. Sie attackierten sich damit und ich konnte dem Kampf kaum folgen. Er war so verdammt schnell. Ein paar Mal traf Tiljan Tedren und ein paar Mal Tedren Tiljan. Eigentlich waren sie sich ziemlich ebenbürtig. Doch dann ließ Tedren Tiljans Schwert einfrieren und Tiljan musste es schnell loslassen, bevor auch seine Hand einfror. Nun wurde Tiljan wütend und auch ziemlich gefährlich. Er hätte natürlich wieder ein neues Schwert in seine Hand zaubern können, aber Tedren hätte es wieder einfrieren können. Das wäre nicht so sinnvoll gewesen. Ich hätte meine Feuermagie verwenden können um die Einfrierung zu lösen, aber die wollte ich mir aufheben, bis es wirklich nötig wurde. Tiljan kämpfte sich also ohne Schwert durch und traf Tedren öfter als gedacht. Aber als er nicht aufmerksam genug war, um rechtzeitig zurück weichen zu können schlug Tedren auch mal hart zu und Tiljan musste einiges einstecken.
„Was ist los, kleiner Bruder? Bist du ohne Schwert hilflos, oder was?“, höhnte Tedren verächtlich.
„Nicht ganz“, erwiderte Tiljan gelassen. Er sprach einige Zauberformeln und dann fing es an in Strömen zu regnen und der Himmel wurde fast schwarz. Tiljan war also derjenige gewesen, der den Himmel hinterm magischen Schloss verzaubert hatte. Leider war es nicht so angenehm bei dem Wetter als Glühwürmchen rumzuschwirren. Besonders, wenn man es, wie ich, nicht gewohnt war. Wie lange würden wir das durchhalten? Ich wollte noch unbekannt bleiben. Wir konnten uns jetzt noch nicht zurück verwandeln.
„Das ist alles, was du zu bieten hast? Ich bitte dich! Das kann ja sogar ich besser.“ Und da er mit aller Wahrscheinlichkeit seinen Bru-der früher mal berührt hatte, konnte er Tiljans Fähigkeit gegen ihn verwenden. Er verwandel-te den Sturm und Regen in Schnee und es wurde bitterlich kalt. Doch dann änderte Tiljan das Wetter erneut in Sonne, Wärme und blau-en Himmel und wir konnten Glühwürmchen bleiben.
„Wie hast du das gemacht?“, wollte Tiljan wütend wissen.
Tedren erzählte ihm das, was er uns vorher schon erzählt hatte. Dass er die Fähigkeiten derer übernehmen konnte, die er einmal berührt hatte.
Also ließ Tiljan wieder sein Schwert in seiner Hand erscheinen und ich ließ so viel Wärme wie möglich in sein Schwert fließen, ohne dass es zu brennen anfing.
Tedren hatte auch gleich wieder versucht Tiljans Schwert einzufrieren und wunderte sich nun, wieso es nicht funktionierte. „Wie hast du das gemacht?“
„Ich hab gar nichts gemacht“, erwiderte Tiljan, nutzte seine Verwirrung und griff ihn er-neut mit seinem Schwert an. Tedren reagierte zunächst nicht, weil er tatsächlich noch zu sehr damit beschäftigt war, dass das Einfrieren nicht funktioniert hatte. Tiljan schaffte es ihm eine kleine Schramme am Arm zuzufügen und eine etwas größere am Bein, bevor Tedren seinen magischen Schutzschild um sich legte. Nun musste Tiljan zurückweichen.
„Du wirst mich nie besiegen“, drohte Tedren seinem Bruder wütend und stach ein paar Mal auf Tiljan ein. Tiljan bekam ein paar Schrammen am Bein und taumelte.
Doch er erholte sich schnell wieder und rief: „Das werden wir ja sehen!“, und griff Tedren verbittert weiter an.
Eine ganze Weile kämpften sie, ohne dass Jemand dem Anderen überlegen war. Tedren und Tiljan bewegten sich dabei beide geschmeidig und sehr gekonnt. Doch dann machte Tiljan einen Fehler und stolperte, und Tedren verletzte ihn übel am Bein. Tiljan fiel wie in Zeitlupe auf die Wiese und sein Bruder kam mit seinem Schwert gefährlich nahe an seinen Hals. Bevor ich richtig überlegen konn-te, erschuf ich um die beiden eine Feuerwand und schützte Tiljan vor der Hitze.
„Was soll das Till? Ich dachte, wir kämpfen Mann gegen Mann“, beschwerte sich Tedren. „Feuermagie hab ich hier schon mal erlebt und da warst du noch nicht hier.“
Tiljans Wunde am Bein blutete heftig. Der Stoff seiner Hose war schon blutdurchtränkt.
„Tja, das hab ich auch gedacht. Aber meine junge Helferin will wohl nicht, dass ich sterbe. Dafür bin ich ihr sehr dankbar. Du hast verloren, Bruder.“
„Nicht unbedingt. Wie ich bereits sagte, bin ich stark.“ Tedren bekämpfte das Feuer mit seinem Eis. Doch statt Tiljan wieder anzugrei-fen verkündete er: „Wir sehen uns wieder.“
Bevor er ging, ließ er Feena, die reglos hinter ihm stand, seitdem Tedren ihm erklärt hatte, was er wirklich dachte, zu einer Eisstatue werden und sie zerbrach sofort in viele kleine Stücke. Dann verschwand er ins Nichts, wie zuvor Miron. Offenbar hatte er Mirons Fähig-keiten benutzt, den er irgendwann mal berührt haben musste.
Leinar verwandelte uns endlich wieder in uns selbst zurück und ich war froh darüber. Für gewisse Zeit war die Verwandlung toll, aber ich war sie einfach nicht gewohnt.
„Oh nein!“, rief ich sofort entsetzt. „Feena hat mir erzählt, dass die Welt ohne sie den Bach runter geht. Na ja, jedenfalls hat sie so was Ähnliches gesagt.“
„Keine Sorge, Mia“, beruhigte Tiljan mich. „Feenas Körper ist zu Eis geworden, das stimmt. Aber Feena war sehr mächtig. Ihr Geist ist noch irgendwo da draußen. Ich spüre sie sogar noch schwach. Sie wird irgendwann zurückkommen, wenn auch in einem anderen Körper. Die Welt ist nicht völlig verloren. Dafür hat Feena vorgesorgt.“ Das gab mir Hoffnung.
„Feena hat was davon erzählt, dass sie meine Mutter ist und Tedren mein Vater“, bemerkte Leinar nun. „Stimmt das?“
„In gewisser Weise schon“, bestätigte Tiljan ihm das Gehörte. „Manche von uns werden in andere Körper wieder geboren. Du bist so ein Jemand, Leinar. In einem anderen Leben warst du ihr Sohn. Feena hat vermutlich die ganze Zeit über gespürt wer du bist. Aber in diesem Leben bist du der Sohn von Keena und Mion. Feena und Tedren sind beide sehr alt und du bist als Kind gestorben und schnell wieder geboren worden.“
Das musste Leinar erst mal verdauen. Er hatte also schon einmal gelebt. Das konnte ich mir nur schwer vorstellen.
Nun wandte Tiljan seine Aufmerksamkeit auf mich. „Vielen Dank, Mia. Mit aller Wahr-scheinlichkeit hast du mir das Leben gerettet“
„Gerne. Aber Tedren wird wieder kommen, oder?“
„Ja, das befürchte ich, und diesmal wissen wir nicht, wann er auftauchen wird. Wir müs-sen immer wachsam sein.“ Tiljan sah eine Weile zerstreut in den Himmel. Ob er seinen Bruder hinterher trauerte? Doch dann schüttelte er den Kopf und bemerkte: „Wir sollten zurück zur Höhle gehen und nachsehen was aus Felicitas und den Anderen geworden ist. Deine Eltern machen sich bestimmt schon Sorgen.“
Also gingen wir auch zurück. In der Höhle waren meine Eltern, Fiann Nike mit Kenian und Nelson, Bryn, Corentin und Lilien, Cameron, Corly, Lim und Renn. Sie sahen irgend-wie alle etwas mitgenommen aus, aber die Meisten hatten nur ein paar kleinere Schram-men abbekommen. Was war wohl mit Alexis passiert?

Kapitel 66 Ungläubigkeit

Leinar

Wie konnten Brüder sich dermaßen hassen? Wobei ich mich da vermutlich korrigieren musste. Tiljan hasste Tedren wohl nicht, aber Tedren Tiljan. Ich konnte mir nicht vorstellen meinen Bruder jemals so zu hassen, würde er noch leben. Das wäre einfach schrecklich.
Tedren mochte ich überhaupt nicht, aber das war kein Wunder. Wie konnte er glauben, dass sich Lilien und Corentin ohne Cam nicht ineinander verliebt hätten? Diese beiden gehörten einfach zusammen. Das sah doch jedes Kind.
Worüber hatten Tedren und Feena da eigentlich geredet. Ich konnte doch gar nicht ihr Sohn sein. Sie mussten einen anderen Leinar meinen, auch wenn das eher unwahrscheinlich war. Tedren konnte niemals mein Vater sein. Mion hatte sich lange Zeit daneben benommen, aber nur, weil er um meine Mutter getrauert hatte. Er war mir definitiv wesentlich lieber als Tedren. Mion war mein Vater und kein anderer.
Wie sollte Tiljan denn jetzt gewinnen? Er hatte sicherlich einiges auf dem Kasten, aber konnte er Tedren das Wasser reichen? Ich glaubte es nicht.

Kapitel 65 Brüder

Ganz egal was du tust
Und ganz egal, was du anfängst.
Lass sie einfach labern
Lass sie denken, was sie wolln.
Denn es zählt nur, dass Du weißt
worauf es Dir ankommt
Und was dein Gewissen erträgt.

Pur – Ganz egal

Dummerweise kam der nächste Angriff auf den Lebenssee mitten in der Nacht. Am Abend hatte ich den Eingeweihten von meinem Gespräch mit Miron erzählt. Selbst Cam hab ich es später erzählt, als ich ihn allein antraf. Ich fragte ihn auch, ob es stimmte, was Miron mir gesagt hatte. Er gestand mir, dass es ihm im Herzen wehgetan hatte, gegen Alrick kämpfen zu müssen. Schließlich war auch er ein Freund von ihm. Er hatte sogar noch versucht, es ihm auszureden. Ich hätte von Cam gern mehr über den Kampf zwischen den Sternen und Zwergen von damals erfahren, aber ich wusste, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt dafür war. Es gab Wichtigeres zu besprechen.
Leinar hatte sich übrigens darüber be-schwert, dass Miron ihn meinen flatternden Freund genannt hatte. Ich fand die Bezeich-nung eigentlich ganz passend, aber das sagte ich ihm natürlich nicht.
Jedenfalls wurden wir in dieser Nacht von einem Angriff geweckt. Zuerst wusste ich nicht, was los war. Dann hörten wir die Schreie der Wächter des Sees. Erst waren wir total erstarrt und dann wurden wir panisch. Wir liefen alle aus der Höhle und zum See hinüber. Dort sahen wir das Chaos. Einige Wächter lagen tot am Boden und einige Stel-len des Sees waren leer. Dort brannten keine Kerzen mehr. Irgendwie mussten Tedren und Felicitas den Schutzwall durchbrochen haben. Ich konnte mir nicht vorstellen wie, aber Miron hatte mich vor Tedrens Macht gewarnt.
„Mia, Leinar! Zu mir. Linnie, Lunar! Sucht Felicitas und schaltet sie aus. Corentin, Lilien! Bitte seid so nett und räumt die Leichen in die Höhle. Fia, kannst du mit deinen Söhnen nach den Kerzen auf dem See gucken?“, erteilte Feena ihre Befehle. Dann fiel ihr Blick auf Cameron und ihr Gesicht verfinsterte sich. „Was machst du hier, Cam? Du solltest sofort zurück in die Höhle gehen.“
„Auf keinen Fall.“ Cameron blieb stur. „Was soll ich da machen? Totenwache halten?“
„Du könntest versuchen Tiljan zu kontak-tieren. Er muss unbedingt herkommen. Viel-leicht kann er seinen Bruder ja noch zur Ver-nunft bringen, auch wenn ich nicht wirklich dran glaube. Ich habe im Schloss Sternenglanz versteckt mit dem er herkommen kann.“ Den Rest konnte ich nicht hören. Ich vermutete sie erzählte ihm in Gedanken, wo der Sternen-glanz versteckt war. Lunar und Linnie waren gerade erst aufgebrochen und deswegen konn-te sie es noch. „Bitte, Cam! Das ist wichtig.“
„Also gut“, gab er schließlich nach und ver-schwand genervt Richtung Höhle.
„Na endlich! Leinar, verwandle bitte dich und Mia in Glühwürmchen und folgt mir.“ Leinar fasste mich an der Hand und tat es.
Feena ging voran und wir flatterten leuch-tend hinterher. Als Glühwürmchen verwandelt zu sein fühlte sich anders an als sonst. Die Welt war viel größer und ich fühlte jede von Leinars Bewegungen viel stärker. Ich sah auch schärfer, obwohl ich auch als Fee schon ziemlich gut sah. Die Gerüche wirkten ebenfalls intensiver. Ich fühlte Leinar mit jeder Faser meines Körpers und ich fühlte, wie stark meine Magie war und wie stark seine. Ein Glühwürmchen zu sein fühlte sich seltsam an. Ob Leinar sich wohl auch so vorkam oder war er es einfach schon zu gewohnt sich in ein Glühwürmchen zu verwandeln?
Wir folgten Feena den Pfad am See entlang und bemerkten nichts Ungewöhnliches. Waren die Angreifer etwa schon weg? Anscheinend nicht. Denn nach einer ganzen Weile erschien Tedren einfach so vor uns.
„Tedren. Wie schön dich zu sehen. Es ist lange her“, begrüßte Feena ihn viel zu höflich. Eher wie einen alten Freund als einen Feind.
„Feena. Was für eine Überraschung und dann auch noch allein“, grinste Tedren fies. Er schien mich und Leinar nicht zu bemerken. So war es ja auch gedacht.
„Ich habe keine Angst vor dir“, stellte Feena klar. „Ich bin mächtig und das weißt du auch.“
„Ja ich weiß, dass du mächtig bist, aber ich bin mächtiger. Du kannst dich doch bestimmt noch an unser letztes Treffen erinnern, oder? Kurz vor der Pest war das und kurz vor dem geheimen Krieg zwischen den Sternen und den Zwergen. Du hast ein paar Fähigkeiten von dir auf mich übertragen und im Laufe der Jahre hab ich noch einige hinzugewonnen. Ein Vorteil ist auch, dass ich alle Fähigkeiten derer benutzen kann, die ich einmal lebend berührt hab“, prahlte er. Er klang so verdammt stolz.
Wovon redete er da? Was war zwischen Feena und ihm denn passiert? Wenn er wirklich diese Fähigkeit mit dem Berühren besaß, durfte er mich und besser auch Leinar niemals anfassen.
„Wenn du meinst.“ Feena klang bitter. „Aber das was du jetzt machst ist dumm, Ted-ren. Hör auf damit. Oder hat dir das zwischen uns nie was bedeutet?“
Ich kam nicht mehr wirklich mit. Was war zwischen den beiden gewesen?
„Doch Fee, es hat mir was bedeutet, aber manche Dinge sind wichtiger als das.“
„Wichtiger als Liebe?“, fragte Feena fast verzweifelt.
Liebe? Was war hier los? Das wurde ja immer verwirrender. Leinar wurde unruhig. Mit unserer Glühwürmchen Verbindung spürte ich das mehr als deutlich.
„Wichtiger als unsere Verbindung. Ich hab nur eine Frau je geliebt und das war Djana“, korrigierte Tedren sie kalt.
„Aber was ist mit Leinar? Er ist unser Sohn!“ Feena schien völlig vergessen zu haben, dass wir noch da waren.
Wieso sollte Leinar der Sohn der beiden sein? Er war doch Mion und Keenas Sohn. Außerdem ist war er erst nach der Pest geboren worden. Leinar zuckte heftig zusammen, als er diese Behauptung hörte und ich drückte seine Hand fester um ihn daran zu erinnern, dass ich bei ihm war. Dass er nicht allein war.
„Leinar ist nicht mein Sohn, er ist deiner“, wiedersprach Tedren ihr. „Er war nie wirklich mein Sohn.“
Feena seufzte. „Das ist traurig. Ich hatte geglaubt, es hätte dir etwas bedeutet.“
„Genug geredet. Endlich ist der Tag der Abrechnung gekommen. Wo ist Cam?“ Tedren sah genervt aus.
„Glaubst du wirklich wir bringen ihn hierher?“, fragte Feena ihn verächtlich. Offenbar hatte sie ihre Gefühle für Tedren augenblicklich vergessen oder hinten angestellt. Wie auch immer die aussahen. Davon wollte ich mir lieber gar kein Bild machen.
„Statt ihm bin ich hier“, erklang eine mir mittlerweile sehr vertraute Stimme. „Es ist lange her, Bruder!“ Tiljan stand nun neben Feena. Ich hatte ihn gar nicht kommen hören.
„Tiljan! Du hast dich überhaupt nicht verändert.“ Tedren zeigte wieder sein fieses Grinsen und betrachtete seinen Bruder abschätzend. „Willst du wirklich gegen mich kämpfen?“
„Wenn es sein muss. Sauer genug bin ich jedenfalls. Du verbreitest Lügen. Meine Frau ist also tot, ja? Das müsste ich ja wohl wissen, meinst du nicht? Wie kommst du dazu? Wie konntest du überhaupt überleben?“
Woher wusste Tiljan das mit Laja? Hatte Cam ihm davon erzählt?
„Es gibt einige Überlebende der Pest, nicht nur mich“, erinnerte Tedren seinen Bruder.
„Stimmt“, gab Tiljan zu. „aber du bist der einzige tot Geglaubte. Du bist einfach unterge-taucht, statt dich bei deiner Familie zu mel-den.“ Nun sah Tiljan Tedren böse und anklagend an. Ich hatte Tiljan noch nie so erlebt. Er machte mir fast irgendwie Angst. „Wo warst du?“
„Erst bei den Zwergen. Sie haben mich mit Freuden aufgenommen und gesund gepflegt. Ich war wirklich dem Tode nahe, aber ich konnte aus dem Elfenland fliehen. Später kam ich unbemerkt zurück und schloss mich Ma-jenna und Felicitas an.“
„Und hast alle im Stich gelassen“, warf Til-jan ihm vor. „Du warst ihr König.“
Auch ich konnte kaum glauben, was ich da hörte. Wie konnte man so herzlos sein?
„Und genau deswegen musste ich fliehen. Um eines Tages wieder zu euch als euer König kommen zu können“, sagte Tedren in einem Tonfall, als würde er das einem kleinen Schuljungen erklären.
„Du bist kein König mehr. Die Welt hat sich seit damals mehr als verändert. Wir haben ein neues Königspaar“, klärte Tiljan seinen Bruder auf. Er klang fast genauso herablassend wie sein Bruder. So kannte ich ihn gar nicht.
„Dann werde ich dieses neue Königspaar wohl töten müssen“, erklärte Tedren, als wäre das nur eine weitere lästige Angelegenheit. Nun war es an mir zusammen zu zucken und Leinar drückte meine Hand. Tedren musste unbedingt beseitigt werden.
„Wohl kaum“, höhnte auch Tiljan als hätte er meine Gedanken gelesen.
„Wie wäre es, wenn ich dir ein Angebot mache, Till? Ein Duell auf Leben und Tod. So wie damals bei Majenna und Ronar. Dann bist du mich für immer los“, schlug Tedren vor.
„Und was ist, wenn ich verliere?“, erkun-digte sich Tiljan. Er ließ sich nichts anmerken, aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass es ihm behagte seinen Bruder töten zu müssen. Familie war immerhin Familie, egal wer dazu gehörte.
„Dann gehört das Königreich mir und alle sind meine Untertanen.“ Oh nein. Tiljan würde sich nicht auf das Angebot einlassen, oder?
„Wann bist du so böse geworden, dass du bereit bist deinen eigenen Bruder zu töten?“, fragte Tiljan ihn bitter.
„Dank deinem Freund Cam dafür. Wäre er nicht gewesen, hätte Corentin den Weg gewählt, den ich mir für ihn gewünscht habe mit einer vernünftigen adeligen Elfe an seiner Seite.“
„Das ist Irrsinn, Tedren. Corentin hätte niemals eine andere geliebt als Lilien. Und sie ist zwar nur zur Hälfte eine Elfe, aber adelig, anständig und auch zur Hälfte ein Stern. Cam war mal dein Freund, Tedren. Ich versteh dich einfach nicht mehr.“ Tiljan wirkte immer verzweifelter. Er schien sich zu wünschen, Tedren würde wie durch ein Wunder seine Meinung ändern.
„Eben! Sie ist ein Stern. Unsere Völker hät-ten sich niemals verbinden dürfen. Auch daran ist dein Freund Cam gewissermaßen Schuld. Selbst die Zwerge haben das irgendwann be-griffen. Was meinst du wieso sie sonst gegen die Sterne gekämpft hätten?“
„Du hast sie dazu getrieben?“, riet Tiljan. „Mittlerweile wundert mich wirklich gar nichts mehr.“
„Also, bist du nun bereit zu dem Duell, o-der nicht? Denn wenn nicht, werde ich vielleicht alle anderen angreifen müssen. Ansonsten könnte ich die Meisten verschonen.“ Das glaubte Tiljan doch nicht wirklich, oder?
„Aber Cam wirst du nicht verschonen?“, vermutete Tiljan missmutig.
„Nein, und das Königspaar auch nicht“, bestätigte Tedren ohne Mitleid in der Stimme.
Tiljan warf mir und Leinar einen entschuldigenden Blick zu. Dann beschloss er: „Mir gefällt das nicht, aber mir wird wohl nichts anderes übrig bleiben. Also kämpfen wir.“
Oh nein. Das durfte nicht wahr sein. Wenn Tedren nicht in dem Duell starb, würde ich ihn töten müssen oder am besten schon während des Duells. Doch ich betete, dass Tiljan überlebte. Wir brauchten ihn doch. Genauso wie Cam.

Kapitel 64 Flattender Freund

Leinar

Ich hatte mir solche Sorgen um Mianna gemacht. Hätte Miron sie angegriffen, hätte ich kaum was tun können, außer mich zurück zu verwandeln.
Gott sei Dank schien Miron vertrauenswürdig zu sein. Er wirkte sogar ganz nett und hatte ein paar interessante Neuigkeiten für uns gehabt.
Aber mal ganz ehrlich? Flatternder Freund? Ich war doch kein flatternder Freund. Ich war ein Glühwürmchen. Das hatte mich schon et-was gewurmt. Dieser Begriff einfach.
Ich war froh, dass wir das Gespräch mit ihm sicher hinter uns gebracht hatten, aber unsere Mission war noch lange nicht vorbei. Mirons Warnung wegen Tedren ließ nichts Gutes erahnen.
Mir gefiel das überhaupt nicht. Wäre es doch nur schon vorbei.

Kapitel 63 Der König der Zwerge

Die Zwerge von einst hatten mächtige Magie,
Während der Hammer wie Glockengeläut fiel
In Orten tief, wo dunkle Dinge schlafen ein,
In hohlen Hallen unter dem Gestein.

Misty Mountains –
Soundtrack aus „Der Hobbit“

Am nächsten Morgen wachte ich erholt auf. Es fühlte sich nicht an, als wäre ich die ganze Nacht auf gewesen und das war ich ja auch nicht wirklich. Ich überlegte wem ich außer Leinar und meinen Eltern von meinem Traum erzählen wollte. Feena sollte es auch wissen, aber Fiann Nike und ihre Söhne und Lilien und Corentin nicht unbedingt. Also ging ich mit den Ausgewählten in eine ruhige Ecke, wo wir ungestört reden konnten. Dann erzählte ich ihnen von meinem Traum.
Feena sah mich nachdenklich an. „Ich bin nicht sicher, ob das funktionieren wird. Miron mag nur wegen Tedren da sein, aber er steht wohl kaum auf unserer Seite.“
„Ich glaube schon“, wiedersprach ich ihr mit voller Überzeugung. „Tiljan mag keinen Kontakt mehr zu seinem Sohn gehabt haben, aber er ist immer noch Corlas Schwiegervater. Wenn er Cam angreift, greift er auch Tiljan an, und ich bin nicht sicher, ob das seine Absicht ist.“
„Ich bin Thies einmal begegnet“, mischte sich nun Linnie überraschend in unser Gespräch ein. „Es ist lange her, aber eigentlich schien er ganz nett zu sein. Ich verstehe gar nicht, wieso er sich von Tiljan abgewandt hat.“
„Dann muss es mit der Ehe zu Corla zu tun haben. Vielleicht gefiel das Tiljan nicht oder er hat sich nicht so gut mit ihr verstanden oder beides“, überlegte Lunar nun.
Ich sagte dazu nichts. Ich selbst glaubte eher, dass Tiljan sein Bestes getan hatte um das gute Verhältnis zu wahren, aber Thies es letztendlich nicht wollte oder Corla ihn unter Druck gesetzt hatte.
„Ich finde, wir müssen es wenigstens versuchen. Wenn wir Miron auf unserer Seite hätten, hätten Tedren und Felicitas kaum noch eine Chance“, argumentierte ich.
„Und wie wollen wir ihm eine Nachricht bringen?“, fragte ausgerechnet Leinar mich.
„Durch dich“, antwortete ich ihm und sah ihn fragend an. Was würde er wohl zu meinem Vorschlag sagen?
„Durch mich? Wie?“ Er wirkte verunsichert und irgendwie unruhig.
„Na, du hast gewisse Fähigkeiten, die sehr praktisch dafür sind.“
So langsam verstand er, worauf ich hinaus wollte. „Ach so, na gut.“ Er wirkte allerdings nicht sehr überzeugt. Trotzdem erklärte er sich bereit mitzumachen.
Ich schrieb den Zettel mit der Nachricht für Miron und reichte ihn Leinar. Wir wollten nicht lange warten. Miron meldete sich tat-sächlich bei uns und schlug vor, mich außer-halb der Grenze zu treffen. Ich willigte ein, aber Leinar würde mich in Form des Glühwürmchens, in dem er auch die Nachricht überbracht hatte, bei mir bleiben. Er würde zwar in einiger Entfernung bleiben, damit es nicht so auffiel, aber er konnte uns beobach-ten. Selbst als Glühwürmchen würde Leinar auffallen, denn um den See gab es keinerlei Tiere. Nicht mal fliegende Kleintiere, wie Fliegen oder so was, geschweige denn Glüh-würmchen. Den anderen hatte es gar nicht gefallen mich dort allein hingehen zu lassen. Auch Leinar gefiel das nicht, aber er konnte wenigstens bei mir bleiben. Nur dank Feena konnte ich überhaupt gehen. Sie hatte den anderen versichert, dass ich Miron mit meiner Magie zumindest ebenbürtig war, wobei ich mir da selbst überhaupt nicht so sicher war.
Ich war froh, dass Leinar mich als Glüh-würmchen begleiten konnte und dass Miron davon nichts wusste.
Miron und ich gingen gleichzeitig aufeinander zu. Als er mir gegenüber stand, wirkte er ziemlich groß für einen Zwerg. Er ging mir immerhin bis zur Hüfte. Ich hatte ihn mir ir-gendwie kleiner vorgestellt.
Auch sonst sah er nicht so aus wie ein typi-scher Filmzwerg. (Der mir am bekanntesten war da Gimli aus Der Herr der Ringe). Er war muskulös und größer und hatte rotes modisch kurzes Haar. Er erinnerte mich in seiner ganzen Erscheinung irgendwie an Ron Weasley aus Harry Potter. Nur dass Miron nicht so schlaksig war und älter und bestimmt auch kleiner als Ron. Immerhin war Ron ein Zaube-rer und kein Zwerg.
Als ich mit meiner Musterung fertig war, sah ich ihm in seine leuchtend grüne Augen, und sagte zuerst mal: „Danke, dass du gekommen bist.“
„Sag mir lieber, was du willst statt falsche Höflichkeiten auszutauschen“, brummte er. Seine Stimme wirkte so verführerisch und tief. Ich zuckte leicht zusammen, als ich sie zum ersten Mal hörte. Ich hatte allein wegen seiner Erscheinung Respekt vor ihm.
„Wieso kämpfst du gegen Cam? Nur wegen Tedren? Das ist es nicht wert. Tedren kämpft aus den falschen Gründen. Cam hat ihm nie etwas getan.“ Ich kam lieber gleich zur Sache. Miron schien kein Zwerg zu sein, der viel Ge-duld hatte. Und ich wollte es schnell hinter mich bringen.
„Darum geht es also?“ Miron seufzte. „Willst du mich auf eure Seite ziehen?“ Ich war geschockt, dass er mich so schnell durch-schaut hatte. Er schien ziemlich klug zu sein.
„Ich möchte vor allem wissen, wieso du dich auf Tedrens Seite stellst.“
„Es geht dich zwar nichts an, aber egal. Dann spiel ich dein Spiel eben mit. Es ist nicht nur wegen Tedren. Cam und mein Vater sind verfeindet“, erklärte er mir vollkommen ernst.
Ungläubig starrte ich ihn an. „Da hab ich aber was anderes gehört. Dein Vater und Cam haben auf ein und derselben Seite gekämpft. Gegen Ronar und Majenna. Hat dir dein Vater das nicht erzählt?“ Das konnte ich kaum glauben.
„Als ich klein war, redete mein Vater mit mir nicht viel über solche Dinge“, erklärte Miron mir. „Aber es geht auch nicht um diesen Krieg. Hat dir noch keiner erzählt, dass kurz vor der Pest die Sterne und die Zwerge gegeneinander gekämpft haben? Und was meinst du wohl, auf welcher Seite Cam gekämpft hat?“
„Das ist mir wirklich neu. Davon hab ich noch nie etwas gehört.“ Ich war ziemlich verwirrt. Wieso hatte Cam mir das nicht erzählt oder wenigstens seiner Tochter?
„Kann ich mir denken. Cam hat die ganze Sache ziemlich geheim gehalten. Soweit das ging. Aber die Sterne verschwanden dann ja auch und die Zwerge zogen sich zurück. Und sonst ist kaum noch Jemand da, der das damals erlebt hat.“
„Aber du bist noch da“, stellte ich das Of-fensichtliche noch mal klar.
„Ja“, stimmte er mir zu. „Und meine Schwester auch. Man hat uns bei Mathilda und Steffen abgeladen.“
„Oh!“ Das war mir ebenso neu. „Aber du bist doch der Zwergenkönig. Hat dann das Zwergenreich momentan keinen König?“
„Na ja, momentan ist ein Stellvertreter da. Aber ja, das ist schon ziemlich bitter gewesen. Die Zwerge hatten jedenfalls in diesem Kampf schlechte Karten, weil Cam sich auf die Seite der Sterne gestellt hat und somit auch fast alle Elfen, außer Steffen und Mathilda.“
„Aber Cam hat erzählt, dass er Mathilda immer unterstützt hat“, fiel mir dann wieder ein.
„Hat er auch sonst, aber in dieser einen Angelegenheit eben nicht. Cam und Mathilda haben sich deswegen ja auch nicht verkracht, aber mein Vater hat danach nie wieder mit ihm geredet. Er ist sehr eigen“, stellte Miron richtig.
„Aber Cam ist deswegen kein schlechter Elf. Er hat eben auf der Seite seiner langjähri-gen Freunde gekämpft. Das hättest du doch auch getan, oder? Das ist noch lange kein Grund ihn zu töten.“ Ich verstand nicht wieso er sich deswegen gegen Cameron stellte. Das war doch ein blöder Grund.
„Mag sein“, gab er mir Recht. „Aber da ist ja auch noch Tedren.“
„Miron, Tedren kämpft aus den falschen Gründen. Corentin und Lilien lieben sich. Cam ist nicht schuld daran, dass sie sich ineinander verliebten. Höchstens, dass es möglich war, dass sie zusammen sein konnten.“ Frustriert sah ich ihn an. Wie konnte er das unterstützen? Er wirkte doch wirklich ziemlich clever.
„Mir hat er erzählt, er hasse Cam, weil der sein Schwägerin Laja getötet hätte“, wandte Miron nun ein.
„Was? Aber Tiljan hat mir erzählt, dass Laja lebt. Tiljan meinte, dass er und Cam zu der Zeit gar nicht da waren.“ Ich konnte nicht glauben, was ich da hörte. Das konnte nicht sein.
„Wie kannst du dir so sicher sein bei dem was er tut und nicht tut?“, wollte Miron be-rechtigter Weise wissen.
Ich schwieg und kaute bedrückt auf meiner Unterlippe.
„Hör zu, ich hege keinen Groll gegen dich oder die Anderen. Nicht mal wirklich wegen Cam. Eigentlich bin ich nur hier, weil mein Schwager Thies mich darum gebeten hat Ted-ren zu unterstützen. Ich weiß auch nicht mehr, ob das alles stimmt, was Tedren mir da aufti-schen wollte. Aber eigentlich hab ich ihm nie wirklich getraut. Mein Schwager Thies dagegen vergöttert seinen Onkel und meine Schwester Corla liebt Thies über alles. Nur deswegen bin ich hier. Und vielleicht auch, weil ich Cam einen kleinen Dämpfer versetz-ten wollte. Aber jetzt sehe ich keinen Grund mehr dazu, völlig unnötig mein Volk zu ge-fährden. Ich mache dir also folgendes Angebot: Ich ziehe mich zurück und kämpfe gegen keinen von euch und für keinen von euch.“ Er sah mich aus ernsten grauen Augen an. Den-noch sah ich auch etwas Schalk darin. Miron war eine Person, die ernst sein konnte und dennoch merkte ich, dass er das Leben doch recht leicht nahm. Vermutlich musste er das auch um all seine Lasten tragen zu können.
„Das ist sehr großzügig von dir, Miron“, bedankte ich mich. „Ich kann gar nicht genug danken.“
„Brauchst du nicht. Ich mag dich irgend-wie. Dich und deinen flatternden Freund da hinten.“
„Oh!“ Ich drehte mich zu Leinar um, sah ihn aber nicht, und fragte mich, wie Miron das heraus bekommen hatte. „Tut mir leid, ich hab mich nicht an unsere Abmachung gehalten.“ Zerknirscht sah ich ihn an.
„Ach was“, winkte Miron lässig ab. „Du wärst leichtsinnig gewesen, allein zu kommen.“
„Danke für dein Verständnis.“ Ich war sehr erleichtert.
„Gern.“ Er lächelte und wirkte richtig sym-pathisch auf mich. „Dann zieh ich mal Leine.“
„Warte! Eigentlich hab ich noch ein paar Fragen an dich“, hielt ich ihn auf.
„Nicht hier und nicht jetzt. Wenn Tedren meine Abwesenheit bemerkt, sollten du und dein flatternder Freund außer Reichweite sein. Wenn du das hier überlebst, komm mich doch besuchen. Dann werde ich dir jede Frage be-antworten, die du hast“, bot er mir großzügig an.
„Gerne. Ich weiß nur nicht, wie ich dich finden kann“, gab ich zu Bedenken.
„Keine Sorge. Ich werde dich finden und dir eine Nachricht schicken“, versprach er mir mit einem Augenzwinkern.
„Vielen Dank, Miron.“ Oh Gott, wie oft hatte ich jetzt schon danke gesagt?
„Klar doch, aber jetzt sollte ich lieber ver-schwinden und ihr auch“, verabschiedete er sich nun. „Einen Tipp noch: Unterschätzt Tedren nicht. Felicitas ist keine große Gefahr für euch, aber Tedren ist viel mächtiger als ihr glaubt. Also viel Glück!“ Er winkte zum Ab-schied.
„Danke, dir auch.“ Ich winkte zurück.
Und dann verschwand Miron einfach so ins Nichts und Leinar und ich brachten uns schnell in Sicherheit. Ich glaube, ich hatte gerade einen neuen Freund gefunden. Ich mochte Miron. Sehr sogar.