Etüde: Beste Freunde Teil 10

Und nun hab ich auch diese Etüde geschafft mit dem Abschluss dieser Reihe.

Schnitt
rot
beherrschen
.

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Beste Freunde Teil 10

Irgendwann war die Luft raus und das Häklen vorbei. Manchmal musste man einfach einen Schnitt machen. Wir unterhielten uns eine ganze Zeitlang, aber ich vermisste meine Freunde. Ich wollte nach Hause. Diese Welt war für eine kurze Zeit toll, aber auf Dauer.  Jonas schien mir anzumerken, dass etwas nicht stimmte.
„Was ist los?“, wollte er wissen.
„Ich finde deine Welt ganz toll, ehrlich“, sagte ich. „Aber ich glaube nicht, dass ich dauerhaft bleiben kann. Ich vermisse meine Freunde. Ich habe ein Leben bei ihnen.“
Jonas sah mich zerknirscht an, nickte aber.  Er wirkte nicht besonders überrascht.
„Das hatte ich mir schon fast gedacht.“

„Ach, wirklich?“, fragte ich ihn:
Dann sah er also nicht rot, weil ich weg wollte.
„Ja, klar. Ich habe dir doch versprochen, dass ich dich wieder zurück bringe“, erwiderte er. „Das Versprechen halte ich.“
„Okay, gut“, seufzte ich erleichtert und so standen wir auf.  Er nahm meine Hand und ich  verschränkte meine Finger mit seinen. Er lächelte mir zu. Und dann wechselten wir die Welt.  Wir waren wieder bei den Feldern mit den Kästchen. Und da standen sie versammelt und warteten auf mich. Lex sah mich an und lächelte. Mein Herz ging auf.

Ich rannte zu ihm und konnte mich kaum beherrschen. Ich hatte ihn endlich wieder. Meinen besten Freund.
„Da bist du ja wieder“, freute er sich als wir uns langsam voneinander lösten.
„Ja, klar bin ich wieder da“, antwortete ich und lächelte breit. „Ich lass dich doch nicht alleine.“
„Das freut mich zu hören. Und was machen wir jetzt?“, fragte er erfreut.
„Wir gehen nach Hause, oder?“, fragte ich ihn.
„Das klingt wie Musik in meinen Ohren“, fand er.
Und so gingen wir nach Hause zurück und lebten unsere Leben weiter. Jonas und ich blieben in Kontakt, aber ich gehörte nicht zu ihm. Ich gehörte zu meinen Freunden.
Ich war endlich wieder zu Hause.

ENDE

 

4 Gedanken zu “Etüde: Beste Freunde Teil 10

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