Die besten 5 am Donnerstag 39: besten 5 Reiseziele

Heute gibts wieder die besten 5 und ich bin mit dabei.

Irgendwie bin ich da momentan überhaupt nicht im Bilde, weil ich darüber schon länger nicht mehr nachgedacht habe. Ich habe ein paar Sachen, die ich gerne noch sehen würde, aber momentan müsste ich tatsächlich erst mal überlegen, was das ist. Bei Empfehlungen von besuchten Orten würde es mir Dienstag wohl leichter fallen.

Spontan würden mir diese hier einfallen.

Island

Ich hab hier kein bestimmtes Ziel. Ich würde aber gerne mal nach Island. Vielleicht auch Polarlichter sehen. Ich stelle mir Island echt total schön vor.

Schweden/ Norwegen

Die Länder stelle ich mir auch vor. Bestimmte Ziele habe ich nicht. Vielleicht eine Rundreise?

London

London fand ich auch schon immer faszinierend. Ich möchte da gerne irgendwann mal hin. Es ist bestimmt eine beeindruckende Stadt.

Neuseeland

Neuseeland stelle ich mir auch traumhaft vor. Besonders die Landschaft. Sicher eine Reise wert.

Litauen – Strandecke

Ich war schon in Litauen. Aber nicht direkt am Strand. Aber die Bilder, die ich vom Strand gesehen habe im TV sehen so toll aus.

Aber wer weiß ob ich je in eine dieser Ecken komme. Deutschland hat auch schöne Ecken. Da habe ich auch längst noch nicht alles gesehen.

Und wie ist das bei euch so?

Corlys Themenwoche 53.6.: Jahreszeiten: In anderen Jahreszeiten leben als bei uns?

Meine Themenwoche gibts natürlich heute auch noch wieder und eine weitere Frage zum Thema Jahreszeiten.

Und das ist meine Frage für euch:

Würdet ihr gerne in anderen Ländern leben, wo andere Jahreszeiten sind? Wenn ja, welche?

Eigentlich nicht. Sicher ist es schön mal zwei Wochen in Italien mit Sonne pur zu sein, aber so nur mit Sonne oder warmen Wetter wäre auch nicht meins. Was ich gerne mal ausprobieren würde, wäre diese nordischen Länder wie Finnland und Island oder sowas wo die Zeiten anders sind wie bei uns mit dem dunklen Wetter und der Helligkeit. Aber für immer wohl auch nicht. Aber ich bin da eigentlich bei uns ganz gut aufgehoben denk ich.

Und die letzte Frage lautet:

Was ist euer Fazit zu den Jahreszeiten? Was fällt euch noch dazu ein?

Corlys Themenwoche 48.7.: Meer: Wo würdet ihr gerne noch hin?

Der letzte Tag meiner Themenwoche ist schon wieder angebrochen. Meine Meerwoche war toll mit euch.

Und das ist meine heutige Frage für euch:

Welche Orte am Meer würdet ihr gerne noch besuchen?

Gefühlt zu viele, aber jetzt müsste ich doch erst mal überlegen.

Island am Meer ist bestimmt toll.

Nach Rügen würde ich auch gern mal.

Eventuell auch mal nach Sylt.

Irgendwie würde mich viele Meerreiseorte gar nicht interessieren. Am ehesten noch Austalien und die Bahamas. Gut und die Karibik und Hawai auch.

Aber auch in Litauen soll es ein schönes Meer geben. Das würde mich auch noch reizen.

Und das solls von mir auch erst mal gewesen sein. Welche Orte würdet ihr gern noch besichtigen?

Nächste Woche gehts ums Thema Spiele:

Montag: Was für Kartenspiele könnt ihr und wie findet ihr sie?
Dienstag: Welche Gesellschaftsspiele mögt ihr?
Mittwoch: Welche Gesellschaftsspiele mögt ihr nicht?
Donnerstag: Was war euer Lieblingsspiel/ Lieblingsspielzeug als Kind?
Freitag: Spielt ihr Spiele am PC/Internet und wenn ja welche und wie gefallen sie euch?
Samstag: Habt ihr Spiele auf der Playstation, Wii, etc. gespielt oder spielt ihr sie und wie gefallen sie euch?

Bloggeschichte: Weihnachten in Island bei Tim und Elida Teil 12

Und nun gibts den lezten Teil von Weihnachten in Island. Dafür habe ich ja zwei neue Bloggeschichten.

Weihnachten in Island bei Tim und Elida (Teil 12)

04.01.

Ich verbrachte den letzten Abend mit Ryk. Ein letztes Mal wollte ich Zeit mit ihm verbringen. Tim und Elida passten diesmal auf seine Großeltern auf und Ryk und ich gingen aus. Wir fuhren in den Ort und setzten uns in ein gemütliches Lokal. Ryk bestellte für uns und es war alles irgendwie perfekt.
„Morgen fährts du jetzt also wirklich“, sagte er traurig.
„Lass uns nicht dran denken“, bat ich ihn. „Lass uns heute Abend einfach nur genießen.“
„Okay, also. Erzähl mir doch mal, was dir an Island so am besten gefallen hat“, lenkte er mich ab.
„Die Andersartigkeit, die Traditionen, das Weihnachtsfest und du“, zählte ich grinsend auf.
„Ach, ich auch? Da habe ich ja Glück“, neckte er mich liebevoll.
„Ja, nicht?“, fragte ich und zwinkerte ihm zu.
„Dann habe ich ja die Hoffnung, dass du wieder kommst“, meinte er.
„Wir werden sehen.“ Aber ich war mir sicher, dass ich wiederkommen würde, denn Island würde ich mit Sicherheit vermissen.
„Wie auch immer … Weißt du, was ich wirklich interessant finde?“, fragte er mich nun.
„Was denn?“, wollte ich neugierig wissen.
„Obwohl wir jetzt so viel Zeit mitenander verbracht haben, kennen wir uns immer noch so wenig. Was ist deine Lieblingsfarbe? Was ist deine Lieblingsband? Was ist du am liebsten? All solche Fragen haben wir nie geklärt.“
„Du hast recht. Jedenfalls nicht wirklich“, stimmte ich ihn verblüfft zu.
Also redeten wir den ganzen Abend. Wir redeten über unsere Vorlieben und Schwächen und hörten gar nicht mehr auf zu reden.
Später gingen wir am Fluss spazieren. Die Lichter der Stadt im Hintergrund schimmerten märchenhaft darauf. Wir setzten uns auf eine Bank und Ryk lehnte den Arm um mich. Es war einfach sehr romantisch. Das winterliche Island auf der einen Seite und wir zwei auf der anderen Seite. Aneinander gekuschelt in traurigen Abschiedsgefühl.
Und dann beugte sich Ryk zu mir und wir  küssten uns. Zärtlich, leidenschaftlich, verzweifelt. Küssten uns als wäre es unserer letzter Kuss. Doch irgendwann war der Zeitpunkt gekommen, da mussten wir wieder zurück. Es war spät geworden und schwiegend gingen wir Arm in Arm zu Ryk nach Hause.
Vor seinem Haus küssten wir uns ein letztes Mal voller Verzweiflung. Als wir uns voneiannder lösten, lehnte Ryk seinen Kopf an meinen.
„Ich werde dich vermissen“, flüsterte er und schien den Zeitpunkt unseres Abschieds weiter hinauszögern zu wollen.
„Ich dich auch.“ Ich klammerte mich an ihn.
„Wir sollten reingehen“, fand er dann wiederwillig. Ich nickte und er öffnete die Tür mit seinem Schlüssel.
Wir fanden Tim und Elida auf dem Sofa aneinenader gekuschelt. Sie sahen Fernsehen. Als sie uns entdeckten lächelten sie an.
„Können wir nach Hause fahren?“, fragte Elida. Sie wirkte müde.
„Ja“, nickte ich. Ich hatte ja sowieso keine andere Wahl.
Tim und Elida standen auf, ich umarmte Ryk ein letztes Mal und dann verließen wir das Haus. Nachts konnte ich nicht gut schlafen, doch ich gab mir Mühe.

05.01.

Am nächsten Tag brachten mich Tim und Elida zum Flughafen. Die Fahrt war lang und wir redeten sehr wenig. Die meiste Zeit dachte ich an Ryk. Dann liefen wir noch eine Weile auf dem Flughafen rum bis ich schließlich zum Gate musste. Nun verabschiedeten sich auch Tim und Elida bei mir.
„Pass gut auf dich auf“, wies Elida mich an und umarmte mich.
„Mach ich“, versprach ich ihr lächelnd und sehr berührt.
„Und bleib wie du bist“, fügte Tim hinzu und umarmte mich ebenfalls. „Grüß unsere deutsche Familie.“
„Aber immer, das mache ich doch gerne“, sagte ich.
„Wir werden dich vermissen“, sagte Elida.
„Ich euch auch“, erwiderte ich.
Und ein letztes Mal umarmte ich sie und ging dann zum Gate. Dort wartete ich noch einige Zeit bis ich schließlich in das Flugzeug stieg, dass mich nach Deutschland bringen sollte.
Über den Wolken dachte ich an meine Zeit in Island zurück. Meine Ferien waren traumhaft schön. Viel schöner als ich es mir je vorgestellt hatte. Ich könnte mir sogar vorstellen eines Tages dort zu leben, aber das würde wohl noch dauern. Erst musste ich noch ein paar Jahre in Deutschland bleiben. Aber vielleicht würde ich Tims Beispiel folgen.
Jetzt musste ich mich allerdings innerlich erst mal auf Deutschland vorbereiten. Auf das Leben dort, auf die Schule, auf meine Freunde. Ich hatte viel zu erzählen und ich freute mich darauf. Diese Weihnachtsferien würden mir immer in Erinnerung bleiben.

Ende

Ich bin jetzt am Ende der Geschicht. Was sagt ihr dazu? Gut oder schlecht? Abschließende Meinung?

Bloggeschichte: Weihnachten in Island bei Tim und Elida (Teil 11)

Da es diesmal beim Story-Samstag doch keine Geschichte von mir gab, schaffe ich sogar noch einen Teil von meiner Islandstory.

Weihnachten in Island bei Tim und Elida (Teil 11)

31.12.

Der letzte Tag im Jahr war angebrochen und ich gerade aufgewacht. Heute gabs das große Feuerwerk auf dem Markplatz, aber bis dahin hatten wir noch ewig Zeit. Erst mal würden wir den Tag zu dritt verbringen. Ryk konnte seine Großeltern heute nicht alleine lassen. Deswegen würde ich ihn nicht sehen. Aber morgen.
Heute sollte noch mal ein Familientag sein. Erstmal stand ich allerdings auf und machte mich fertig. Roter Pullover und Jeans reichten völlig aus. Die Haare toupierte ich mir zu einem Knoten auf den Kopf. Fertig war ich.
Lächelnd dachte ich an die letzten Tage zurück. Ich hatte viel Zeit mit Ryk verbracht und es war wunderschön gewesen. Wir hatten Karten gespielt, uns aneinander gekuschelt, weitere Spaziergänge gemacht und viel geredet. Er war einfach wunderbar. Ich war gern mit ihm zusammen.
Aber die Gedanken schüttelte ich jetzt von mir ab. Heute wollte ich mal nicht an Ryk denken, denn die Gedanken an ihn taten weh. Heute wollte ich fröhlich sein. Es war immerhin Sylvester.
Summend ging ich hinunter und schnupperte. Elida hatte irgendwas gebacken. Was das wohl war? Es roch nach Berliner. Berliner hier in Island? Konnte das sein? Und wieso so früh am Morgen?
Ich achtete gar nicht auf Tim, der mal wieder am Klavier saß sondern ging sofort zu Elida in die Küche.
„Hm, das duftet aber himmlisch“, fand ich.
„Lass bloß die Finger davon“, warnte Elida mich. „Die sind erst für heute Nachmittag.“
„Ich wollte ja nur schnuppern“, lachte ich und meine Tante lachte mit.
„Da du nun auf bist können wir ja frühstücken.“ Elida nahm die letzten Sachen mit ins Wohnzimmer und dann saßen wir zusammen, aßen und redeten.

Je näher es zum Abend ging desto nervöser wurde ich. Die Berliner hatten köstlich geschmeckt und erinnerte mich an zu Hause. Langsam bekam ich Heimweh. Bei Tim und Elida war es schön, aber so lange von zu Hause weg zu sein war ich nicht gewöhnt. Trotzdem wollte ich gerade auch nicht an zu Hause denken.
Abends spielten wir ein paar Spiele und machten es uns gemütlich bis es Zeit fürs Feuerwerk war. Wir zogen uns mal wieder warm an und machten uns auf den Weg. Die Straßen waren ziemlich voll, denn der Himmel war ziemlich klar und niemand wollte das Feuerwerk verpassen. Die Isländer liebten Feuerwerke. Je näher wir der Stadt kamen desto voller wurde es. Ich hakte mich bei Elida ein um sie nicht zu verlieren. Sie führten mich zu einer Tribüne mit ganz vielen Treppen. Wir setzten uns ziemlich weit oben hin, sodass es wirkte als wären wir dem Himmel greifbar nahe. Das Pärchen neben uns nickte uns kurz zu und überließ uns dann wieder uns selbst.
Pünkltlich eine halbe Stunde vor Mitternacht ging das besagte Feuerwerk dann los. Zuerst rech langsam mit ganz normalen gelben Feuerwerksspiralen. Dann wurden die gelben Lichter zu bunten, die ineinander übergingen. Diese Lichter wurden dann zu Feuerwerksblumen, die auseinandersprangen und uns beleuchteten. Es sah traumhaft schön aus. Die Blumen wurden schließlich zu Schmetterlingen und es sah aus als würden sie in der Luft fliegen, aber schließlich lösten sie sich auf.
Als nächstes erschienen bunte Fackeln am Himmel, die immer heller wurden und immer weiter auseinander fackelten. Leise Musik erklang dazu. Die Fackeln fackelten schneller und schneller und drehten sich schließlich so schnell im Kreis, dass sie wie Spiralen wirkten. Auch das Summen der Musik wurde immer schneller und begleiteten die Fackeln.
Als nächstes blitzten meherere Lichter über den Himmel. Es wirkte etwas wie Gewitter, aber es war viel explosiver. Es sah atemberaubend aus. Ich hielt den Atem an.
Weitere Feuerwerkskörper bildeten verschiedene Bilder und Formen, manchmal schnell, manchmal langsam, manchmal wirkte es fast Romantisch.
Doch erst kurz vor Mitternacht kam das Finale. Feuerwerkskörpermenschen tanzten über den Himmel und ihr Tanz wirkte spielerisch und emotionsvoll. Ich konnte meinen Blick kaum von ihnen lösen. Sie waren so schön. Die Musik begleitete sie je nachdem mal schnell, mal langsam, mal romantisch zu ihrem Tanz. Zehn Minuten vor Mitternacht wurden sie dann zu Zahlen aufblickend rückwertszählten und schließlich war es 00:00 Uhr und das Feuerwerk sprühte noch ein letztes Mal richtige Funken auf und erlisch dann gleich.
Dann riefen alle: „Frohes neues Jahr“ auf Isländisch und ich umarmte meine Tante und mein Onkel und ganz viele andere mir völlig fremde Menschen.
„Und, hat es dir gefallen?“, wollte Tim von mir wissen.
„Es war wunderschön. So ein schönes Feuerwerk habe ich noch nie gesehen.“, gestand ich.
„Das freut mich. Dann lasst uns nach Hause fahren. Es ist kalt, findet ihr nicht.“ Onkel Tim lächelte zufrieden und stand auf. Wir schlossen uns ihm an. Er hatte recht. Es war kalt.

Wieder zu Hause angekommen kuschelten wir uns in die Sessel. Leise Musik lief im Hintergrund und wir spielten das Spiel weiter, dass wir abgebrochen hatten. Nur noch wenige Tage, dann würde ich nach Hause fahren. Nicht dran denken.
„Ha, gewonnen!“, triumphierte Tim mal wieder. Er war einfach gut in dem Spiel.
„Ich glaube, ich gehe jetzt ins Bett. Ich bin müde“, verkündete ich.
„In Orndung. Gute Nacht, Jana. Wir sehen uns morgen.“ Tim lächelte mich an und Elida gab mir einen Kuss auf die Wange. Danach ging ich nach oben.
Ich putzte meine Zähne, zog meinen Schlafanzug aus und kuschelte mich ins Bett. Dann holte ich mein Smartphone raus und schrieb Ryk eine Whats App.
Bist du noch wach?
Ja, kam seine Antwort schnell zurück.
Ich wünsche dir ein frohes neues Jahr, schrieb ich nun.
Danke, wünsch ich dir auch.
Hattest du einen schönen Tag?, fragte ich
Na klar, ich hoffe du auch?
Ja, sehen wir uns morgen? Das war der eigentliche Grund meines Schreibens. Ich wollte ihn morgen sehen. Ich wartete seine Antwort gespannt ab.
Natürlich, ich freu mich drauf, schrieb er. Das machte mich glücklich. So einfache Worte.
Dann bis morgen.
Ja, bis morgen. Gute Nacht. Schlaf schön, kam von ihm zurück.
Das wünsch ich dir auch, schrieb ich, legte mein Handy weg und schlief mit einem Lächeln auf meinem Gesicht ein. Ich würde morgen Ryk sehen.

Fortsetzung folgt …

Das war der vorletzte Teil. Ich hoffe, er hat euch noch mal gefallen. Bald werde ich Island dann wirklich abschließen. Jana hatte bisher auf jeden Fall einen wirklich tollen Urlaub. Wie immer ist das freie Interpretation. Ich weiß nicht wie so ein Feuerwerk in Island ist.

Bloggeschichte: Weihnachten in Island bei Tim und Elida (Teil 10)

Hach, schon wieder ist eine neue Geschichte dazu gekommen. Jetzt muss ich wieder reium schreiben. Erst mal ist Island jetzt wieder an der Reihe.

Hier gehts übrigens zu den Vorgängern: Klick

Weihnachten in Island bei Tim und Elida (Teil 10)

27.12.

Das Haus war genauso gemütlich eingerichtet wie das von Tim und Elida. Ich fühlte mich sofort wohl darin. Wir zogen unsere dicken Wintersachen aus und gingen dann ins Wohnzimmer. Mein Blick fiel sofort auf den gemütlichen Sessel am Kamin.
„Möchtest du was trinken?“, fragte er mich und musterte mich. Mir wurde wohlig warm bei seinen Blicken.
„Ja gerne“, nickte ich nur.
„Und was möchtest du trinken?“, hakte er nach.
Ich ließ mich in den grünen Sessel fallen und wusste, dass er mich hier nicht mehr rausbekommen würde solange ich bei ihm war.
„Überrasch mich“, grinste ich ihn schelmisch an.
Er wirkte verunsichert, machte sich aber auf den Weg in die Küche. Fast bereute ich meine spontane Idee. Ihm war offensichtlich unwohl dabei. Dennoch blieb ich sitzen. Ich war gespannt, was er mir andrehen wollte.
Als er wiederkam überreichte er mir eine Tasse mit einer ziemlich brauen Flüssigkeit drin. Er zog sich einen zweiten Sessel zu meinem – ebenfalls grün – und ließ sich mit seiner Tasse in der Hand in den Sessel neben mir fallen.
„Was ist das?“, erkundigte ich mich bei ihm.
„Lass dich überraschen“, sagte er nur mit einem fiesen Grinsen. Okay, das hatte ich wohl nicht anders verdient. Also probierte ich und probierte und probierte und leerte die Tasse ziemlich schnell aus. Das Zeug war super lecker. Irgendwas mit Kakao.
„Was ist das?“, wollte ich erneut wissen.
„Geheimrezept von meiner Oma. Wird nicht verraten“, grinste er. Ich ließ ihm seinen Spaß.
„Es schmeckt auf jeden Fall himmlisch“, versicherte ich ihm, was ihn freute.
Als er ebenfalls ausgetrunken hatte, holte er uns Nachschub.
„Also, deutsches Mädchen“, sagte Ryk auf einmal. „Wann reist du wieder ab?“
„Willst du mich loswerden, oder was?“, scherzte ich.
„Nein, ich will drauf vorbereitet sein“, antwortete er.
„Hatten wir das Thema nicht schon mal?“, fragte ich nur seufzend.
„Ich weiß. Tut mir leid.“ Er wirkte ziemlich zerknirscht.
„Hey, ich will doch auch nicht weg, aber die Schule beginnt im Januar wieder.“ Ich legte ihm sanft meine Hand auf seinen Arm. Er zuckte leicht zusammen.
„Lass uns die verbliebene Zeit einfach genießen, okay?“, schlug er dann vor. „Was möchtest du machen?“
„Einfach nur reden?“, schlug ich vor.
Er nickte nur. Und so unterhielten wir uns über alles mögliche. Er erzählte mir von seinen Hobbies und seinen Träumen. Er schnitzte gerne Figuren und hätte gerne ein eigenes Geschäft damit. Aber ihm gingen verschiedene Möglichkeiten durch den Kopf. Die meisten fielen aber weg wegen seinen Großeltern. Ich erzählte ihm von meinen Leben in Deutschland, meinen Freunden und meinen Freizeitbeschäftigungen. Wir lachten viel. Ryk war so toll. In Deutschland kannte ich Niemanden, der mit ihm zu vergleichen war.
Und dann küssten wir uns plötzlich. Einfach so. Ohne dass wir uns dessen bewusst waren. Wir beugten uns zueinander, er nahm mein Gesicht in seine Hände und er gab mir den zärtlichsten Kuss, den mir jemals jemand gegeben hatte. Ich spürte seine Lippen noch lange danach auf meinen. Danach legte er Decken vor den Kamin und Kissen und wir machten es uns da nebeneinander gemütlich und lagen uns in den Armen. Spätestens jetzt wollte ich nie mehr von ihm getrennt sein. Der Abschied würde mir so schwer fallen. Er hatte sich einfach so in mein Herz geschlichen.
„Ach Ryk“, seufzte ich und hielt ihn nur ganz fest.
„Nicht. Denk einfach nicht dran“, riet er mir. „Der heutige Tag gehört nur uns.“
„Du hast Recht“, stimmte ich ihm zu und wir küssten uns wieder.
Es wurde ein wunderschöner Nachmittag, den ich niemals vergessen würde. Ryk war so sanft und lieb. Am liebsten würde ich ihn für immer behalten, aber ich wusste, dass das nicht ging. Ich müsste ihn loslassen, sobald ich im Flugzeug nach Hause saß.
Ich schaltete diese Gedanken für diesen Nachmittag ab. Ryk hatte Recht. Dieser Nachmittag sollte allein uns gehören.
Viel zu bald war der Nachmittag vorbei und Tim holte mich ab. Ich verabschiedete mich mit einer Umarmung von Ryk und versprach ihm morgen wieder zu komme. Er lächelte und gab mir einen Kuss auf die Wange. Als ich im Auto saß, sah Tim mich nachdenklich an.
„Bist du sicher, dass es gut ist, wenn du ihn wieder siehst?“, fragte Tim mich unsicher.
„Tim!“, sagte ich nur warnend. „Ich möchte ihn gern wieder sehen.“
„Schon gut, aber du hast dich doch jetzt schon verliebt. Du wirst wieder abreisen müssen“, erinnerte er mich nur.
„Das wissen wir, aber wir wollen wenigstens die weinige Zeit miteinander genießen, die wir haben“, sagte ich. „Bitte, Onkel Tim.“
„Na, schön. Aber ich bin mir nicht sicher, ob mir das gefällt“, brummte Tim. Ich lächelte. Tim gab mir immer nach. Was für ein Glück.

Am Abend saß ich gedankenverloren auf dem Sofa des Wohnzimmers. Tim war früh zu Bett gegangen. Er wollte morgen einiges am Haus machen. Elida setzte sich zu mir.
„Alles in Ordnung mit dir?“, fragte sie.
„Ja, ich frag mich nur, ob Tim recht hat“, überlegte ich.
„Tim hat schon öfter recht. Die Frage ist nur womit“, erwiderte Elida.
„Ist es dumm sich in Ryk zu verlieben?“, fragte ich.
Elida legte einen Arm um mich: „Ach, Herzchen, es ist niemals dumm sich zu verlieben.“
„Aber Ryk und ich werden keine Zukunft haben, oder?“, fragte ich nun.
„Wer weiß das schon? Bei euch Deutschen gibts doch dieses Stichwort: Viele Wege führen nach Rom. Lass es einfach auf dich zukommen. Genieß die restliche Zeit mit ihm. Ihr werdet sehen, was raus wird. Vielleicht seid ihr am Ende ja beide überrascht.“
„Ja, vielleicht hast du Recht. Du, ich geh ins Bett. Ich bin ziemlich erledigt“, verabschiedete ich mich dann bei ihr.
„Okay, gute Nacht, Liebes. Mach dir nicht zu viele Gedanken.“
„Nacht.“ Und dann ging ich nach oben, kuschelte mich in mein Bett ein und dachte an Ryk. Die Frage war ja eigentlich eher: War er es wert? War er es wert, dass ich mein Herz an ihn verschenkte. Und mit der Antwort in meinem Kopf schlief ich lächelnd ein. Denn natürlich kannte ich die Antwort seit Anfang an. Er war es Wert. Zu hundert Prozent. Ich wollte das und irgendwie würde es schon funktionieren.

Forsetzung folgt

Ein weiterer Islandteil ist vorbei. Janas Reise ist bald zu Ende. Wie fandet ihr diesen Teil hier?

Weihnachten in Island bei Tim und Elida (Teil 9)

So, nächste Woche beschäftigte ich mich dann weiter mit den Schreibaktionen. Heute dagegen gibts einen weiteren Teil von Weihnachten in Island.

Weihnachten in Island bei Tim und Elida (Teil 9)

27.12.

Als ich morgens aufwachte war ich total aufgeregt. Ich würde mich endlich mit Ryk treffen. Was sollte ich anziehen? Was würden wir machen? Sollte ich Parfüm auflegen? Erst mal musste ich eindeutig duschen! Das stand ausser Frage. Also ging ich ins Bad.
Als ich fertig war betrachtete ich mich. Hellblaue Bluse, Jeans, darunter einer Strumpfhose. Über die Bluse würde ich einen warmen Pullover ziehen und dann meine Wintersachen. Das war schon in Ordnung so.
Als ich runter kam saßen Tim und Elida am Frühstückstisch. Emma schlief offenbar noch. Ich setzte mich zu den beiden und schnappte mir ein Brötchen sowie Aufstrich. Tim grinste vor sich hin.
„Wann gehts los?“, unterbrach Elida die Stille.
„In einer halben Stunde“, sagte ich.
„Gut, ich fahr dich rüber“, bot sie an.
„Dankeschön.“ Das fand ich unglaublich nett von ihr.
Wir frühstückten, unterhielten uns dabei und waren gut gelaunt. Schließlich war es an der Zeit die Wintersachen anzuziehen. Heute schien die Sonne und glitzerte auf den Schnee. Elida fuhr mich zu Ryk und setzte mich dort ab. Ich klopfte nervös an seine Tür. Es dauerte nicht lange und sie öffnete sich. Er stand in Winterkleidung vor mir und sah ziemlich süß aus darin.
„Hey“, begrüßte er mich schüchtern.
„Hey“, grinste ich ihn an.
„Ich hatte gedacht wir gehen erst mal paszieren?“ Unsicher sah er mich an.
„Tolle Idee“, stimmte ich zu und so schloss er die Tür hinter sich und führte mich über die Straße. Er schlug einen Feldweg ein, der ins Abgelegene führte.
„Gefällt es dir bisher hier in Island?“, fragte er mich um ins Gespräch zu kommen.
„Ja, sehr. Island ist schön“, schwärmte ich.
„Und was gefiel dir am besten?“, wollte er weiterhin wissen.
„Die Polarlichter und das Feuerwerk“, erzählte ich. In Gedanken fügte ich hinzu: Und du!
„Oh, ja. Die sind klasse. Früher war ich mit meinen Eltern oft da.“ Er wurde still als er sich daran erinnerte, was er gerade gesagt hatte und ich griff nach seiner Hand.
„Wie lange bleibst du?“, fragte er weiter.
„Ich muss Anfang Januar wieder zurück. Die Schule beginnt dann wieder“, erzählte ich ihm.
„Klar.“ Er wirkte plötzlich traurig.
„Hey“, sagte ich erneut, stupste ihn an und meinte: „aber heute haben wir ganz für uns.“
Jetzt grinste er frech, zog mich mit sich und wir liefen ein wenig durch den Schnee. Wir versuchten uns zu fangen und wichen dem anderen aus und lachten viel dabei. Einmal hatte Ryk es geschafft mich wirklich zu fangen und wir ließen uns in den tiefen Schnee fallen. Wir drehten uns auf die Seite und sahen uns in die Augen. Ryk nahm mich plötzlich in seine Arme und kuschelte sich an mich. Ich genoss diese Zärtlichkeit.
„Hilft es, wenn ich sage, dass ich nicht will, dass du wieder gehst?“, fragte er.
„Leider nein“, seufzte ich traurig. „Es ist nicht so, dass ich unbedingt gehen wollte, aber die Schule …“
„Du könntest ein Auslandsjahr in Island machen oder so“, schlug er vor.
„Ryk …“ Es wäre schön in Island bleiben zu können, aber so einfach war das nicht.
„Schon gut, ich habe verstanden“, sagte er. Er klang eher traurig als beleidigt und das war viel schlimmer.
„Ryk … Bitte, tu das nicht.“ Ich zog ihn wieder an mich. „Ich mag dich. Wirklich. Sonst wäre ich jetzt nicht hier.“
Jetzt lächelte er wieder. „Ich weiß.“ Und dann tat er etwas, womit ich überhaupt nicht gerechnet hatte. Er küsste mich. Und wie er mich küsste. Am liebsten hätte ich mich nie mehr von ihm gelöst.
„Ryk …“, hauchte ich nur, doch er küsste mich einfach weiter. Als er schließlich aufhörte lächelte er gerissen.
„Für mich beduetet, dass nicht, dass ich nicht versuche dich nicht doch zu überreden“, erklärte er mir.
„Hm, das war jedenfalls ein ganz guter Anfang“, strahlte ich verträumt.
„Ach, wenn das so einfach ist“, neckte er mich.
„Allerdings gibts da auch noch ein Problem“, erklärte ich ihm.
„Und welches?“, frage er. Anscheinend war er jetzt auf alles gefasst.
„Ich kenne dich immer noch kaum. Was ist deine Lieblingsfarbe? Guckst du gerne Fernsehen? Liest du gerne? Was machst du überhaupt in deiner Freizeit? Was möchtest du später aus deinem Leben machen? Was …“
„Oh, oh“, stoppte er mich lachend. „Jetzt ist aber gut. Da kommt ja keiner hinteher.“
„Ich bin eben neugierig“, verteidigte mich.
„Okay, ich mache dir einen Vorschlag. Wir beenden unseren Schneespaziergang und dann gehen wir zu mir und ich beantworte all deine neugierigen Fragen.“ Er sah mich grinsend an. „Deal?“
„Na gut“, nickte ich. Mit Wärme konnte man mich immer locken. Also half er mir wieder hoch und wir schlenderten Hand in Hand weiter. Es war so romantisch. Das Wetter war wunderschön, wir neckten uns immer wieder und hatten ganz viel Spass dabei.
Schließlich gelangten wir wieder zurück zum Ausgangspunkt und lieferten uns noch eine filmreiche Schneeballschlacht. Wir waren fix und alle als Ryk die Tür aufschloss und wir uns in die Wärme begaben. Wärme. Herrlich.

Und das wars von diesem Teil. Ich hoffe, er hat euch gefallen. Mehr dann beim nächsten mal.

Fortsetzung folgt …

Freitagsfragen 26: Von niemals trennbaren Bücher und Auslandsleben

Die Freitagsfragen mache ich imer wieder gerne mit und Freitag ist natürlich der geplante Tag dafür.

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Bücher-Frage:

1 . Von welchem deiner Bücher könntest du dich niemals trennen?

Von ziemlich vielen. Vor allem natürlich meine Lieblingsbücher. In erster Linie aber von den Colleen Hoover Büchern.

Colleen Hoover Weil ich Layken liebecolleen hoover Weil ich will liebeColleen Hoover Weil wir uns lieben Hope foreverLooking for Hopefinding-cinderella

Love and confess Colleen Hoover Maybe Someday Zurück ins Leben geliebt

Niemals würde ich diese Bücher hergeben.

Private Frage:

  1. Stell dir vor du musst drei Jahre im Ausland leben.
  • – Wo würdest du leben wollen?

Ich strebe eigentlich nicht danach im Ausland zu leben, weil das voraussetzt, dass ich die Sprachen lernen müsste und da bin ich nicht gerade ein Ass drin.

Aber Irland und Island fielen mir irgendwie zuerst ein. Sprachmäßig dann vermutlich eher Irland. Ich denke in Dingle könnte ich es aushalten.

Weihnachten in Island bei Tim und Elida (Teil 8)

Und weiter gehts mit Weihnachten in Island. Der zweite Weihnachtstag ruft.

Weihnachten in Island bei Tim und Elida (Teil 8)

Emma war noch nicht da und so ging ich erst mal hoch und duschte. Ich machte mich frisch und zog mir schicke Kleidung an. Es war schließlich Weihnachten. Ich wählte ein blaues schlichtes Kleid mit langen Ärmeln und etwas Ausschnitt. Dazu legte ich mir eine silberne Kette um den Hals. Mit Sandalen an den Füßen ging ich runter ins Wohnzimmer. Dort saß Tim mal wieder am Klavier und klimperte ein bisschen drauf rum, aber es hörte sich gut an.
Ich ging zu Elida, die mal wieder in der Küche war und den Kuchen verzirrte.
„Wann kommt Emma?“, fragte ich sie.
„Ich denke, das dürfte nicht mehr lange dauern. Sie hat eben angerufen, dass fast da ist.“ Elida freute sich auf ihre Tochter. Das merkte ich ihr an. Sie vermisste sie bestimmt.
Ich half Elida etwas in der Küche, doch sie schickte mich schnell wieder zu Tim ins Wohnzimmer.
„Hey, will Elida dich mal wieder nicht haben.“ Tim schenkte mir ein sanftes Lächeln und ich setzte mich zu ihm.
„Du kennst sie ja.“ Ich zuckte nur die Achseln. Dazu brauchte ich nichts weiter zu sagen. Elida arbeitete lieber allein.
Wenig später kam Emma dann doch und selbst Elida unterbrach ihre Arbeit und umarmte ihre Tochter. Emma hatte einen Koffer dabei und Geschenke unterm Arm, die sie erst mal abglegte. Auch mich umarmte sie und meinte: „Schön, dass du hier bist. Wir haben uns so lange nicht gesehen.“
„Ja, stimmt“, nickte ich nur.
Wir setzten uns zusammen und unterhielten uns angeregt bis Emma und Elida den Kaffetisch endgültig fertig machten und wir uns zum Essen daran setzten. Es gab Isländischen Weihnachtskuchen mit Kardamon und deutschen Christstollen, den Elida selbst gebacken hatte. Beides schmeckte sehr lecker und für uns vier reichte es locker. Zum Trinken gab es Tee und Kaffe und als unsere Bäucher voll waren blieben wir eine Weile am Tisch sitzen. Wir unterhielten uns, hörten nebenbei leise Weihnachtsmusik und genossen den Nachmittag bis Elida beschloss, dass es nun wirklich Zeit zum Abräumen war. Emma und ich halfen ihr und Tim schmiss Holz im Kamin nach.
Als wir in der Küche fertig waren setzten wir uns wieder an den Tisch und machten Spiele. Draußen war es schon längst dunkel und der Tannenbaum leuchtete im Schein der Lichterkette. Unter anderem spielten wir Forbidden Island. Ein Strategiespiel. Doch überraschender Weise hatte Tim auch noch ein paar deutsche Spiele da. Es wurde ein sehr lustiger und langer Weihnachtsabend.
Außerdem telefonierte ich noch mit meinen Eltern und reichte sie auch an die anderen drei weiter. Besonders Emma genoss es mal wieder ordentlich deutsch reden zu können.
Ich war froh als ich endlich spät abends in meinem Bett lag und über den Tag nachdachte. Was hatte Ryk wohl heute abend gemacht? Hatte er Spass gehabt? Ich hoffte es für ihn, denn er hatte es mehr als verdient und mit den Gedanken bei Ryk schlief ich ein.

26. Dezember

Den Tag ließen wir ruhig angehen. Er lief ähnlich ab wie gestern. Wir aßen zusammen, spielten Spiele oder Tim spielte Klavir. Emma setzte sich zu ihm und spielte mit ihm zusammen.
Am Mittag machten wir alle zusammen draußen eine Schneeballschlacht und tobten uns so richtig aus. Danach gingen wir unter die Dusche und kuschelten uns in das Sofa ein.
Abends klingelte es dann überraschend an der Tür. Tim öffnete und unterhielt sich leise mit der Person, die draußen stand. Wer immer es war. Während Emma und ich Mau Mau spielten kam Tim mit jemanden in unser Wohnzimmer.
„Ich will aber wirklich nicht stören“, bemerkte eine mir vertraute Stimme vermutlich nicht zum ersten Mal. Da ich mit dem Rücken zum Gang saß drehte ich mich um und rief erfreut aus: „Ryk, was machst du denn hier?“
„Ich wollte nicht stören“, wiederholte er noch mal unsicher.
„Ach Quatsch, du störst doch nicht.“ Fröhlich stand ich auf, umarmte ihn vielleicht etwas zu stürmisch und wünschte ihm Fröhliche Weihnachten. Er erwiderte den Gruß etwas unsicher.
„Willst du dich setzten?“, fragte ich ihn als ich mich an meine Erziehung wieder erinnerte.
„Nein, danke. Ich wollte nur kurz mit dir sprechen. Allein“, bat er.
„Oh“, war mein einziger Kommentar dazu.
„Jana, willst du nicht mit ihm kurz in die Küche gehen?“, schlug Tim vor. „Da seid ihr ungestört.“
Also führte ich Ryk in die Küche und bot ihm was zu trinken an. Anschließend saßen wir uns am Küchentisch gegenüber und sahen uns minutenlang nur an. Es war seltsam, dass er so unerwartet hier aufgetaucht war. Außerdem bezweifelte ich nicht, dass meine Familie trotz unserer angeblichen Privatsphäre hemmungslos an der verschlossenen Tür lauschen würden.
„Ich kann nicht lange bleiben“, entschuldigte er sich sofort. Ich muss wieder zurück zu deinen Großeltern. Aber ich wollte dich fragen, ob …“ Er stockte kurz und holte tief Luft. „… Hast du Lust morgen mit mir einen Spaziergang zu machen, oder so?“
„Unheimlich gerne. Kannst du denn deine Großeltern da alleine lassen?“ Ich wollte mit ihm spazieren gehen, aber seine Großeltern sollten nicht darunter leiden.
„Vielleicht sollte ich jetzt auch wieder gehen“, sagte er und stand schon wieder auf. Wie? Das war es jetzt? Keine Ahnung, was ich erwartet hatte, aber er war definitiv viel zu kurz da.
„Ryk?“, fragte ich ihn deswegen.
„Ja?“ Er sah mich abwartend an.
„Wieso bist du hergekommen?“, fragte ich ihn.
„Was meinst du damit?“, wollte er verwirrt wissen.
„Du hättest auch anrufen können …“, antwortete ich. Wieso war er extra hergekommen, wenn er nur hätte er anrufen brauchen? Das verstand ich nicht.
„Ich wollte dich sehen“, sagte er schlicht. „Ich musste die ganze Zeit, die wir getrennt voneinander war an dich denken. Vielleicht wollte ich wissen ob du mich sehen willst.“
Das entlockte mir ein Lächeln auf meinem Gesicht. „Natürlich wollte ich dich auch sehen. Ich musste auch ständig an dich denken.“
„Dann freu ich mich umso mehr auf Morgen.“ Er wirkte erleichtert. Offenbar hatte ihm der Gedanke ich könnte mich nicht wirklich für sich interessieren wirklich zu schaffen gemacht.
„Ich mich auch.“ Mehr sagte ich vorerst nicht, obwohl ich noch so viel mehr zu sagen hätte. Aber ich wollte ihn nicht mit meiner Aufdringlichkeit vergraulen.
„Dann sehen wir uns morgen?“, fragte er noch mal.
Ich nickte: „Na klar.“
„Na gut, ich muss jetzt gehen.“ Unsicher sah er mich an.
„Natürlich.“ Ich begleitete ihn ins Wohnzimmer, wo er sich von meiner Familie verabschiedete, und dann in den Flur zu tür. Wir umarmten uns noch mal zum Abschied und er grinste schief.
„Ich freue mich sehr auf morgen.“
„Ich mich auch“, versicherte ich ihm und dann ging er und ließ mich mit meiner Familie zurück. Sein Besuch hatte mich irgendwie umgehauen. Ich war total gerührt, dass er persönlich gekommen war. Wie war er überhaupt hierher gekommen? Zu Fuß? Das war doch viel zu weit.
Zurück im Wohnzimmer belagerte mich meine Familie sofort und wollte wissen weswegen Ryk gekommen war und ich erzählte es ihnen.
„Dann habt ihr ein Date?“, fragte Emma grinsend.
„Wenn du einen Spaziergang als ein Date bezeichnest vermutlich ja“, entgegnete ich.
„Spaziergänge können märchenhafter sein als Essen gehen“, konterte Emma.
„Wenn du meinst“, ließ ich ihr ihren Willen.
Wir saßen noch ein bisschen zusammen. An diesem Tag ging ich etwas eher ins Bett, kuschelte mich etwas in die Decken ein und träumte noch mehr von Ryk als am Vortag. Ich freute mich so auf morgen.

Und damit endet dieser Teil und beim nächsten gibts dann hoffentlich den langerwarteten und hochromantischen Schneespaziergang. Na ja, warten wir es ab. Was sagt ihr zu diesem Teil, meine Islandfreunde?

Weihnachten in Island mit Tim und Elida (Teil 7)

Dann will ich mich mal Weihnachten in Island wieder widmen. Wobei ich jetzt sehr improvisieren muss denke ich.

Da wir gestern Abend schon in der Messe waren verzichteten wir auf die Messe am 2. Weihnachtstag morgens um neun Uhr. Stattdessen wurde ich vom Geruch von frisch aufgesetzten Tee und Kaffee geweckt. Ich stand auf, wusch mich, duschte mich und schließlich zog ich schicke Sachen an. Es war schließlich Weihnachten. Meine Haare steckte ich zu einem lockeren Knoten hoch und schon ging ich hinunter in die duftende Essenswelt. Ich fand Elida in der Küche, die vor sich hinsummte und gedankenverloren Sachen auf ein Tablett stellte. Sah lecker aus.
„Kann ich dir helfen?“, fragte ich und sie schreckte ziemlich zusammen. Sie brauchte etwas Zeit bis sie sich erholt hatte und drohte mir dann mit dem Löffel, den sie in der Hand hatte.
„Gott, Jana. Hast du mich erschreckt.“ Gut, dass sie das Tablett auf der Küchentheke stehen hatte. Sonst hätte es übel ausgesehen.
„Tut mir leid. Das wollte ich nicht“, entschuldigte ich mich kleinlaut.
„Schon gut.“ Elida nahm es mir nicht übel. Sie lächelte schon wieder. „Aber zu deiner Frage: Nein, du kannst mir nicht helfen. Ich bin gleich fertig. Geh doch schon mal zu Tim ins Wohnzimmer.“
Also folgte ich ihrem Rat. Tim saß  mit einer Zeitung im Sessel. Da sie auf isländisch war wusste ich nicht was er da las, aber als ich den Raum betrat legte er sie auch zur Seite.
„Guten Morgen. Schon ausgeschlafen?“, fragte er.
„Ich bin nicht so ein Langschläfer. Ausserdem ist Island viel zu interessant zum Ausschlafen“, erklärte ich.
„Da hast du recht. Was möchtest du denn heute machen?“, fragte Tim mich.
„Keine Ahnung. Was ist denn geplant?“, fragte ich zurück.
„Erst mal frühstücken wir. Heute Mittag kommt dann Emma und wir essen zusammen Mittag, heute Nachmittag gibts Kuchen und so. Ein bisschen wie bei uns in Deutschland, aber heute Morgen hast du noch die freie Auswahl. Ob Elida auch mitkommt weiß ich nicht, aber ich hätte Zeit.“
„Ich hätte Lust auf einen Spaziergang“, überlegte ich.
„Klingt gut. Da bin ich definitiv dabei.“
Dann setzten wir uns alle an den Frühstückstisch. Wir waren nur zu dritt, aber es war trotzdem gemütlich. Elida hatte ihn liebevoll dekoriert mit Weihnachtskerzen und Sternenglimmer und der Tannebaum in der Ecke war auch an.
„Und was habt ihr beide heute morgen so vor?“, fragte Elida uns neugierig.
„Wir werden einen Winterspaziergang machen“, erklärte er ihr.
„Das klingt gut. Ihr könnt ja auf den Juteberg gehen“, schlug Elida vor.
„Was ist der Juteberg?“, fragte ich.
„Ein Berg. Es heißt die 13 Weihnachtswichtel halten da jedes Mal inne bevor sie hier ins Dorf kommen, weil die Aussicht so schön ist“, erklärte Elida.
„Klingt gut. Können wir da hin?“, fragte ich Tim.
„Natürlich“, stimmte er mir zu. „Die Aussicht dort ist nämlich wirklich unglaublich. Hast du einen Fotoapparat dabei?“
„Immer“, nickte ich begeistert.
„Dann pack ihn auch ein. Es lohnt sich“, forderte er  mich auf.
„Mit den Geschenken warten wir bis Emma da ist. Dann haben wir alle was davon“, fügte Elida noch hinzu.
„Das klingt doch gut“, fand ich.
Beim Essen unterhielten wir uns über belanglose Themen. Danach ing ich nach oben und zog mich wintergerecht an. Ich freute mich auf den Spaziergang mit Tim. Dann hatte ich Tim ganz für mich allein. Ich mochte Elida zwar sehr, aber ich sah Tim doch äußerst selten.

Wir zogen bald danach los und gingen durchs Dorf dem Juteberg entgegen. Im Dorf war es leer. Am Weihnachtstag waren offenbar die Meisten zu Hause. Aber ich fand das besonders schön. ie Atmosphäre des einsamen Dorfes wurde dadurch einfach nur perfekt.
Wir schlenderten durch die Straßen und kamen nach etwa einer halben Stunde zum Juteberg. Er war riesig und ich fragte mich wie ich es jemals da drauf schaffen sollte. Ich war körperlich recht fitt, aber so fitt?
„Wenn du nicht mehr magst können wir auch umdrehen“, bot Tim mir an, der offenbar meinen Gesichtsausdruck bemerkt hatte. „Aber lass uns erst mal anfangen raufzugehen.“
„Das klingt gut“, stimmte ich also zufrieden zu.
Wir begannen mit dem Aufstieg und so steil wie der Berg aussah war er gar nicht. Wir kamen gut voran. Schon auf halber Höhe konnte ich viel von dem Ort und der Umgebung sehen und machte ein paar Fotos. Auch Tim fotografierte ich. Doch nach ein paar Fotos drehte Tim den Spieß um, nahm mir meinen Fotoapparat ab und fotografierte mich.
„Du sollst schließlich auch auf den Fotos zu sehen sein“, fand er grinsend.
„Wenn du meinst“, sagte ich und dann gings weiter durch den tiefen Schnee.
Irendwann blieben wir wieder für eine Weile stehen und machten eine Schneeballschlacht. Wir waren hinterher pitschnass, aber das war uns egal. Es machte Spass. Allerdings war es jetzt nicht mehr so schön weiter zu gehen, da alles so nass war.
„Das trocknet auch wieder“, kommentierte Tim unsere Aktion trocken und dafür bekam er von mir erneut einen Schneeball ab. Damit begann die Schneeballschlacht dann erneut.
„Wenn wir noch irgendwann oben ankommen wollen, sollten wir jetzt aufhören“, keuchte Tim schließlich.
„Stimmt“, nickte ich erleichtert und ließ mich von Tim aufhelfen.
Tim und Elida hatten nicht zu viel versprochen. Die Aussicht von da oben war einfach traumhaft schön. Bei dem Wetter lohnte es sich richtig. Es bot sich eine Rundumaufsicht auf die ganze Umgegbung. Ich sah die kleinen Dörfchen, zugefrorene Seen, einfach eine wunderschöne weihnachtliche Winterlandschaft.
„Wow!“, hauchte ich nur.
„Offenbar lagen Elida und ich da nicht falsch was die Aussicht hier betrifft.“ Tim wirkte sehr zufrieden.
„Definitiv“, stimmte ich ihm zu.
„Das freut mich. Komm, lass uns da vorne auf die Bank setzten. Wir haben noch etwas Zeit und gerade scheint die Sonne so schön“, schlug Tim vor.
Er hatte recht. Es war das perfekte Wetter um ein bisschen Sonne zu tanken. Also setzten wir uns auf die Bank und genossen jeden Sonnenstrahl, den wir einfangen konnten.
„Es ist schön dich bei uns zu haben“, bemerkte Tim nach einiger Zeit.
„Ich bin auch gern bei euch“, versicherte ich ihm.
„Das freut mich. Elida und ich leben jetzt schon so lange ohne unsere Kinder. Da ist es schön mal wieder etwas Leben in der Bude zu haben“, gab er zu.
„Das glaub ich. Ist bestimmt schwierig, wenn die Kinder ausziehen“, überlegte ich.
„Ja, es ist eine Umstellung, aber es kann auch ganz schön sein. Ich will nicht meckern. Wir sind glücklich hier in Island, aber manchmal vermisse ich auch Deutschland.“
„Das kann ich verstehen. Kommt uns doch im Sommer besuchen. Sicher würden Papa und die anderen sich über euren Besuch freuen“, schlug ich vor.
„Keine schlechte Idee“, stimmte Tim mir zu. „Ich werde mit Elida drüber sprechen. Na komm, wir sollten langsam wieder aufbrechen.“
Also machten wir uns auf den Rückweg. Den ganzen Weg wieder hinunter. Ob Emma schon da war, wenn wir ankamen?

Wieder ein Teil fertig. Mal sehen, wann ich den nächsten Teil schaffe. Was sagt ihr dazu?